Verdient ein Hausarzt mehr an Patient*innen mit chronischen Erkrankungen?

6 Antworten

Der Hausarzt bekommt eine Pauschale für den Patienten, wenn dieser eine lebensverändernde chronische Erkrankung hat und in den letzten 4 Quartalen mindestens 3x bei ihm in der Praxis war. Zweimal muss ein persönliche Kontakt zwischen Arzt und Patient stattgefunden haben.

Je nach Erkrankung kann der Patient in einem Desease-Management-Programm angebunden sein, dafür bekommt der Arzt eine Extravergütung, weil das dann auch ziemlich aufwändig ist.

Unterm Strich verdient der Hausarzt an Chronikern aber weniger als an gesunden Menschen, die gelegentlich mit einer akuten Erkrankung kommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo,

es gibt eine Grundpauschale, die pro Quartal einmal abgerechnet werden kann - dabei spielt es keine Rolle, ob der Patient 1x oder 10x da war - im Grunde kann man sagen, dass jeder weitere Besuch ein "Minusgeschäft" ist.

Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Chronikerpauschale, die zusätzlich berechnet werden kann. Dessen Berechnung ist aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, die Du auch in der EBM nachlesen kannst - siehe hier

Abrechnungsausschlüsse sind natürlich immer zu beachten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Radiologe

Gesetzliche Krankenkassen haben so Obergrenzen, die sie pro Patient im Quartal an Hausärzte zahlen, rentiert sich also nur bei Selbstzahler Zusatzleistungen oder Privatpatienten.

Der Arzt kann die Chronikerpauschlen abrechnen, vorausgesetzt der Patient war in 3 von den 4 vergangenen Quartalen wegen derselben chronischen Erkrankung in Behandlung.

Meines Wissens nach haben Patienten ein gewisses Budget bzw. eine Pauschale für Kassenpatienten und alles darüber bedeutet nicht mehr Geld.

Bei Privatpatienten würden sie da m. M. n . noch eher "Geld verdienen". Aber das sollte ja ohnehin irrelevant sein, wenn man seinen Job als Arzt verstanden hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungssanitäter + Calltaker 19222 (2015-2024)