Sportfans sind oftmals völlig Ahnungslos

7 Antworten

Bei größeren Meisterschaften, beispielsweise EM und WM zum Fußball, kann es durchaus sein. Zähle mich selbst auch dazu.

Aber ansonsten eher nicht.

Ahnungslos nicht. Wenn ich regelmässig einen Sport schaue, begreife ich auch mit der Zeit due Regeln und Probleme. Klar, man kann nicht alles nachempfinden, welche Qual im Training oder Wettkampf dahintersteckt, wenn man mal nicht selber an einer Startlinie oder auf einem Spielfeld gestanden hat. Muss man aber auch nicht. Due meisten wissen um die erbrachte Leistung und dass sie selber niemals so gut wären oder sich derartiges auferlegen würden. Daher auch die Faszination als Zuschauer und der dazu gehörige Respekt, zumindest bei den meisten.

Ja, so abwegig ist das nicht.

Ich kann mich noch an einen Besuch in einem Museum in Münster erinnern, in denen Bilder von Fußballfans aufgestellt wurden. Dort wurde erklärt, dass dieses Zusammengehörigkeitsgefühl (Fans der eigenen Mannschaft unter sich) auf alte Instinkte zurückzuführen ist. Gruppenbildung unter Artgenossen quasi.

Ich würde diesen aber nicht unbedingt unterstellen keine Ahnung von dem Sport zu haben. Dass sich einige von ihnen allerdings wie Rudelaffen aufführen... Möglich!

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Wenn wir beim Thema MMA sind, dann wird aber spätestens nach Sichtung der Kommentare klar warum sich wer die Kämpfe ansieht. Die Leute die sich über Bodenkampf oder Submission Siege aufregen sind absolut nervig. Warum fordern sie Profikämpfer dazu auf "lieber doch gleich zum Ringen zu gehen", anstatt sich einfach selbst nur noch Striking Sportarten anzusehen?

Ja, so jemand springt wohl wirklich nur auf den MMA Zug auf um sich hart zu fühlen.


RagingDemon 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 16:45

Ja, besagte MMA Zuschauer waren der ausschlaggebende Grund für mich, mir diese Frage zu stellen. Ich verstehe das man in einem Regelwerk bestimmte Situationen unterbinden muss (siehe Gracie vs Shamrock 1995) aber wenn man sich an allem stört was nicht mit Platzwunden endet, schaut man höchstwahrscheinlich aus anderen Gründen zu, als aus reiner Sportbegeisterung.

Ich sehe das auch so.

Woher ich das weiß:Hobby

Du widersprichst dir ja selbst.

Zunächst mal zur "Ahnung": Die meisten Fans bekommen schon irgendwie ein Gefühl für die Sportart, die sie gucken. Wenn ich 30 Jahre Fußball gucke, verstehe ich schon irgendwie was davon. Aber es ist halt wie bei allem: Der eine hat mehr Talent, der andere weniger. Der eine begeistert sich mehr für die Theorie, ein anderer hat vielleicht sogar einen Trainerschein und der andere spielt seit 25 Jahren Libero und flext alles weg, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Das bildet halt den Querschnitt der Gesellschaft, also es gibt wenige Bereiche, bei denen das anders ist.

Und zu dem Rest: Die Aussage "...Teil von etwas zu sein, was sie nicht sind" ist ja quatsch. Wenn ich bspw. bei Gladbach in der Nord stehe und mit 5000 Leuten das gleiche Lied singe, bin ich ja Teil von etwas. Selbst wenn ich Zuhause auf der Couch liege und das Spiel gucke, bin ich ein Teil von vielen Hunderttausenden, die in der gleichen Situation sind. Ich glaube sogar, dass es weniger unsichtbare Bänder zwischen fremden Menschen gibt, als beim Fußball, wenn man dort den selben Verein hat.

Kampfsport ist wieder differenziert zu betrachten, da hab ich aber 0 Ahnung und 0 Interesse.


RagingDemon 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 17:03
Du widersprichst dir ja selbst.

Nein, eigentlich nicht aber aus deiner Antwort entnehme ich das ich die Aussage etwas näher erläutern sollte.

Die meisten Fans bekommen schon irgendwie ein Gefühl für die Sportart, die sie gucken. 

Ich gehe jetzt mal vom Kampfsport aus weil ich davon einfach mehr verstehe als von anderen Sportarten. Ich sehe in Kommentaren immer wieder absurde Beiträge von Zuschauenden, was jetzt welcher Profikämpfer irgendwo hätte anders machen müssen oder wie schlecht bestimmte Kämpfer angeblich sind, sobald sie einem irgendwie weniger sympathisch sind. Die Fähigkeit die Qualitäten eines Kämpfers zu beurteilen fehlen den allermeisten Zuschauenden fast völlig, was man auch an Beliebtheitsrankings sieht. Ich würde so weit gehen zu sagen dass die allerwenigsten Menschen die ein Ticket für einen Usyk Kampf kaufen, allein am sportlichen Niveau erkennen könnten ob es sich um einen Landesklasse oder Weltklasse Boxer handelt.

Von Fußball habe ich wiederum keine Ahnung, aber mein sportliches und wirtschaftliches Grundverständnis reicht aus um einschätzen zu können, dass ein Weltklasse Athlet oder millionenschwerer Toptrainer erheblich besser wissen was sie tun als ein Lackierer der sich 3 Bier reingekippt hat. Trotzdem bekommt man auch da immer die unqualifizierzen Urteile diverser Fans mit.

Die Aussage "...Teil von etwas zu sein, was sie nicht sind" ist ja quatsch

DAs bezog sich nicht auf Fanclubs oder ähnliches, sondern eher auf Aussagen wie "Wir sind Weltmeister" nachdem 11 Leute die du niemals persönlich kennenlernen wirst ein Spiel gegen 11 andere Leute gewonnen haben, die du ebenfalls niemals persönlich kennenlernen wirst.