Mobbing nach Einschulung
Mein Neffe wurde vor kurzem eingeschult, und er ist Brillenträger. Er erzählte mir dass in der Pause oftmals paar Kinder ihn „Harry Potter“ nennen & das stört ihn. Da er eher ein schüchternes Kind ist rennt er immer weg von denen. Soll ich zur Schule und mir die Jungs vorknöpften oder findet ihr „Harry Potter“ nicht so schlimm? Nach 2 Wochen schon die ersten Hänseleien ist echt ekelhaft, vorallem geht er sonst so gerne zur Schule.
4 Antworten
Wenn es als Mobbing wahrgenommen wird, was es objektiv auch ist weil der Bub als Brillenträger verspottet wird und das sicher kein Kompliment ist, sollte man mit dem Lehrer (schnellstmöglich, bevor es schlimmer wird und der Bub eventuell Schulangst kriegt oder zum Schulverweigerer wird, das passiert schnell) drüber reden & ist es dessen Aufgabe den Kindern mitzuteilen, dass so was unhöflich und unschön ist, dass man es nciht macht und JEDER mal in der Lage sein kann, dass er eine Brille brauchen könnte, und ggf. mit deren Eltern spricht, die es den Kleinen auch noch mal sagen sollen.
So was kann man regeln und ein guter Pädagoge ist in der Lage, so was kindgerecht zu erklären - ich weiß auch von meiner Mutter, die an Grundschulen unterrichtet hat, dass es dazu sehr gute Materialien gibt.
Außerdem: Wehret den Anfängen -----> so in etwa wie hier geschildert beginnt Mobbing im Kleinen & wenn da jetzt "nix" gemacht und weggeguckt wird, wird es nicht besser, sondern immer schlimmer, weil die Kiddies merken, es passiert eh nix & mit den Jahren werden sie sowieso immer frecher, wenn man jetzt nicht den Riegel vorschiebt und ihnen sagt, dass es so nicht geht.
Aber gerne. Freue mich, wenn ich dir helfen konnte ... und ja, man darf sich nicht alles bieten lassen. Wie gesagt, wehret den Anfängen - sonst ist das eine Einladung für Mobber, so weiter zu machen & mit den Jahren werden die Motive immer beleidigender und aggressiver, bis es ggf. ans Körperliche geht - so habe ich es in der Schulzeit miterlebt. Erstklässler sind oft noch relativ gut zu "händeln", d.h. da kann ein Lehrer oder Mama oder Papa eher noch sagen, was nicht geht und etwas "androhen", die nehmen das eher ernst wie z.B. ein Zehnjähriger, der schon etwas selbstbewusster ist und weniger leicht "einzuschüchtern".
Harry Potter genannt zu werden ist nun wirklich nicht schlimm. Viele Kinder würden das als Anerkennung empfinden.
Du solltest in diesem Fall noch nicht eingreifen, sonst machst du das Kind noch mehr zum Außenseiter.
Es wundert mich, dass Brillen heute noch ein Thema sind, wo doch jedes zweite Kind eine trägt.
Das beste wäre, er könnte den Sprüchen mit Humor begegnen, dann verlieren die Sprüchemacher die Lust. Zwei-drei Zaubersprüche aus dem Buch könnten auch helfen, aber mit einem Lachen vorgebracht, nicht ernst.
Das klären die Kinder unter sich.
Als "Harry Potter" bezeichnet zu werden, ist außerdem nicht besonders schlimm.
Vielen Dank für dein Rat 👍🏽