Kann man Disziplin und Durchhaltevermögen lernen?

4 Antworten

Hallo Apokalipstic605!

Schwer zu sagen, wenn dabei die SMART Regeln nutzlos sind.

Aber die Disziplin wird dem Kind schon frühzeitig in der Kita, spätestens in der Schule beigebracht.

Die eiserne Disziplin, inform von Selbstdisziplin, ist die Kontrolle und das Beherrschen des eigenen Willens, von Gefühlen und Impulsen, um das Ziel zu erreichen.

Wer diszipliniert ist, überwindet den inneren Schweinehund, kann auch unangenehme Aufgaben erledigen und machen, was nötig ist.

Also nicht nur, worauf er Bock hat, um zu schaffen, was er sich vorgenommen hat.

Gleichzeitig ist die Disziplin das Einhalten von Regeln und Vorschriften sowie das Ausüben von Anweisungen einer Gruppe oder "Ich-Gruppe" (Ich AG).

Um die Selbstkontrolle langfristig aufrecht zu erhalten, muss man sie üben. Denn je öfter man das tut, umso besser wird man darin. Zurecht sagt ein deutsches Sprichwort "Übung macht den Meister".

Wie bei einem Akku verliert man mit der Zeit Energie und Kontrolle und man muss den Speicher wieder aufladen. Das erreicht man durch regelmäßiges Üben.

Indem man bewusst Reize unterdrückt, stumpft man mit der Zeit dagegen ab. Auf diesem Wege gelangt mar nicht erst an die Versuchung.

Für die Selbstkontrolle ist auch das Konzentrieren auf bestimmte Dinge wichtig.

Besonders schwierig allerdings, wenn das Fleisch schwach ist, der Wille stark. Dann helfen weder Pille noch die Motivation.

Warum habe ich keine intrinsische Motivation? 

Bist du gründlich durchgecheckt: Vitaminspiegel-D-Spiegel, Schilddrüse, Herz oder Immunsystem? Hast du Schlafprobleme? Körperliche Beschwerden? Todesfälle in der Familie? Genetische Veranlagung wegen fehlender Motivation?

Wie gut Betroffene auf ein Antidepressivum ansprechen, kann sehr unterschiedlich sein.

Der Mythos Serotoninmangel erklärt auch wenig, warum Antidepressiva nur bei einem Teil der Betroffen helfen.

Insgesamt helfen sie etwa zwei Drittel der Menschen mit mittelschweren bis schweren Motivationsstörungen. Insgesamt beurteilten Forscher die Wirksamkeit der Medikamente aber als eher bescheiden ein. Bei leichten Störungen schneiden sie besonders schlecht ab.

Zudem können unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten, etwa ein sog. Serotoninsyndrom, das lebensbedrohlich sein kann. Mögliche Anzeichen eines Serotoninsyndroms sind motorische Störungen, Schwitzen, Verwirrtheit oder Fieber. Auch Suizidgedanken sind möglich.

SNRI-Medikamente erhöhen die Noradrenalinkonzentration im synaptischen Spalt, was den Antrieb steigern soll. Derweil sei aber nicht mehr klar, ob dieses Vorgehen tatsächlich den größten Behandlungserfolg bringe. Letzendlich zählt, dass das Medikament anschlägt und der Betroffene es gut verträgt.

Zum Schluss noch das hier:

Podcast: Motivationsmangel: 5 Tipps zur Überwindung

https://www.passion-profit.com/motivationsmangel-tipps-zur-ueberwindung/

Alles Gute und viel Kraft!

Gruß Sarkasie 


Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 21:37

Ja, meine Erziehung hat da wohl versagt, meine alleinerziehende Mutter war mir mir überfordert als ich klein war und hat sich nicht durchgesetzt. Ich habe Borderline und ADHS, aber beides eher schwach ausgeprägt und die ADHS Medikamente finde ich halt sehr unangenehm. Aber beides Erkrankungen, wo die Selbstkontrolle ziemlich schwierig ist. Und dann halt die Depressionen (auch genetisch väterlicher- und mütterlicherseits bei mehreren Familienmitgliedern. Das Antidepressivum will ich absetzen aber kam mit den Absetzerscheiningen nicht klar. Und meistens sagen die Ärzte, jetzt ist grade ein schlechter Zeitpunkt und lieber erst nochmal erhöhen...Vitamin D habe ich supplementiert, aber wurde jetzt auch nochmal gecheckt und erhöht weil ich gerade dauererkältet bin. Also für mich ist halt schon Anfangen oft ein Problem, Stichwort exekutive Dysfunktion, aber halt auch weil ich es einfach hasse, mich anzustrengen. Und um etwas zu üben, braucht man halt Durchhaltevermögen. Wenn ich etwas z.B. zwei Wochen lang mache habe ich ja noch nicht lange genug geübt. Das allerlängste, was ich mal was durchgehalten habe, war ein Jahr. Oder nicht zu rauchen sogar noch länger. Aber halt nix für immer. Doch, eine Sache, dass ich meinen Schlüssel immer (fast immer) an die Tür hänge. Das ist glaub ich wirklich eine Sache, die ich mir angewöhnen konnte und schon Jahre lang mache. Aber ausreichen Bewegung/Sport, gesunde Ernährung, Abends Zähne putzen usw, da hätte ich schon zig Anläufe, mal länger, mal weniger lang erfolgreich, aber z.B. wird ja Sport auch immer anstrengender, je dicker und gebrechlichen man wird...naja ich hab zumindestens schon lange nicht mehr mein Höchstgewicht überschritten, aber wenn man dick ist, sind halt 5kg mehr oder weniger fast egal.

Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 21:42
@Apokalipstic605

Todesfall gab es Nov 21, aber es war ja vorher schon so. Das faulste was ich mal gemacht habe: mir war ein Glas runtergefallen und ich hatte keine Lust, die Scherben wegzumachen. Hab ein Handtuch drüber gelegt, damit ich nicht reintreten. Es hat 1 Woche gedauert, bis ich mich aufraffen konnte, es wegzumachen. Das ist doch nicht normal, so faul kann man doch nicht sein oder? Es ist schwer zu unterscheiden, ob ich faul bin oder krank.

Sarkasie  20.09.2024, 22:21
@Apokalipstic605

Puh, das ist schon echt krass. Das ist leider nicht mehr normal. In den meisten Fällen ist es begründet. Leider auch nicht immer festzustellen.

Ich hatte mich auch zu dieser Frage geäußert:

Gibt es Medikamente gegen SVV Drang?https://www.gutefrage.net/umfrage/gibt-es-medikamente-gegen-svv-drang

Außenstehende können es keinesfalls beurteilen wie solche Krankheitszustände von den Betroffenen empfunden werden. Welche besch*** Nebenwirkungen die Antidepressiva und Psychopharmaka bewirken. Das sich das Wesen des Menschen so verändern kann. Aber was sie können, negativ über psychisch Kranke zu reden.

Und meistens sagen die Ärzte, jetzt ist grade ein schlechter Zeitpunkt und lieber erst nochmal erhöhen...

Na ja, das sagen die meisten Ärzte, aber die Dosis einfach zu erhöhen, finde ich nicht die beste Lösung. Statt nach Alternativen zu greifen. Die Absetzsymptome können sehr gravierend sein. Jedes AD muss ausschleichend erfolgen. Aber kein Patient sollte unter Nebenwirkungen körperlich leiden.

Gewichtszunahmen werden häufig beobachtet. Das kann dazu führen, dass Patienten sich erst recht nicht gerne bewegen wollen. Es fällt ihnen schwerer, wenn sie wie Schwangere rumlaufen. Ich kannte eine Patienten, die sah aus wie eine schwangere Frau im letzten Trimester. In öffentlichen Verkehrsmitteln wurde ihr stets ein Sitzplatz angeboten.

Wenn man schon genetisch vorbelastet ist, ist es nun nicht erfreulich.

Aber auch selbst ein Psychiater, Psychotherapeut, jeder Mensch kann schwere Depressionen bekommen. Die Depressionen nehmen jährlich zu. Sogar schon in der jungen Generation. Vor 25 Jahren noch gar nicht daran zu denken.

Ich wünsche dir noch einen guten Erfolg bei der Reha!!

Ohne dich zu kennen, natürlich schwer zu beurteilen. Von dem, was du schreibst, habe ich den Eindruck, dass dir das Erlebnis einer positiven Entwicklung fehlt. Ob du etwas machst oder nicht, scheint keine Auswirkungen zu haben, dir geht es durch das Unterlassen nicht unmittelbar schlecht.

Intrinsische Motivation bedeutet nicht, Dinge zu machen, die man nicht machen will, weil man deren Notwendigkeit einsieht. Das ist Motivation aus äußerem Zwang. Intrinsische Motivation bedeutet, Dinge zu tun, weil man sie tun will und als bereichernd empfindet.

Wenn du Dinge nur aus Pflicht tun musst, wirst du ohne negativen Anreiz natürlich nichts tun, so ist der Mensch. Niemand zahlt seine Steuern aus purer Liebe zum Staat. Also wäre der erste Schritt, eine Lösung zu finden, die nicht als lästige Notwendigkeit angesehen wird.

Früh aufstehen? Na ja, ist jetzt kein Wert an sich und eigentlich ziemlich egal, solange du pünktlich zu deinen Terminen erscheinst. Bewegung? Statt Treppenlaufen wäre ein Sport, der dir Spaß macht vielleicht besser. Und eine Verpflichtung, wie z.B. ein fester Trainingstermin.


Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 21:53

Also für mich ist extrinsische Motivation, wenn es für andere Menschen ist. Das fällt mir leichter. Notwendigkeit einsehen reicht nicht. Ich hatte ein Gespräch hier mit einem Mitpatienten, der sagte, hier läufst du dich auch täglich Treppe - ja, hier sehe ich die Notwendigkeit, da es keinen Aufzug gibt und aus dem Fenster springen wäre bisschen gefährlich. Ich hatte auch mal einen VHS-Kurs mit Yoga, hat leider auch wieder nicht gut geklappt. Anfangs ging's, dann paar Mal gefehlt, bei Teil 2 gar nicht mehr hingegangen, obwohl ich paar hundert Euro gezahlt hatte. Wäre ich die einzige Teilnehmerin gewesen, wäre es sicher anders gewesen, weil die Leiterin auf mich wartet. Dann ist es wieder notwendig. Wenn nur eine fehlt, kann der Kurs trotzdem statt finden. Und es gibt definitiv keinen Sport, der mir Spaß macht, ich habe schon alles ausprobiert. Yoga ist eines der geringeren Übel.wie gesagt ein Personal Trainer ist mir zu teuer. Ich habe es eine Zeitlang Geschäft mit einer Freundin ins Fitnessstudio zu gehen. Aber sie hatte dann auch irgendwann keine Lust mehr.

Natürlich kann man Disziplin und Durchhaltevermögen erlernen. Durch meine Therapie habe ich gelernt mir Dinge vorzunehmen und sie so genau und gut wie möglich umzusetzen. Natürlich sollte das Lob gegenüber einem selbst nicht zu kurz kommen. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind

Meine persönliche Erfahrung und Meinung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 12:02

Ich kann es auch nicht anerkennen. Ich kann mir zwar sagen wenn ich was gut gemacht habe, aber ich fühl es nicht so. Wenn man sich selbst nicht für wertvoll halt, ist Lob von einem selbst auch nix wert.

Ralf55483  21.09.2024, 12:30
@Apokalipstic605

Es baut auf sich selbst zu loben, jeder Mensch ist wertvoll. Versuch es und Gewinne so wieder mehr Selbstbewusstsein, ist auch wichtig für dich selbst

Ja, kann man.

Und es macht Spaß, wenn man Ziele erreicht.


Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 17:40

Und wie?

Kleidchen2  19.09.2024, 17:45
@Apokalipstic605

Kleine Häppchen als Aufgaben. Leich zu schaffen, ggf dann 2, 3 oder 10 solcher Kleinaufgaben pro Tag.

Nach einer woche ist auf einmal viel passiert.

Apokalipstic605 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 21:55
@Kleidchen2

Du hast schon gelesen, was ich geschrieben hab? Kleiner als Aufstehen geht nicht mehr. Ich habe teilweise gehungert, weil ich nicht geschafft habe, aufzustehen und mir was zu Essen zu machen. Wenn es zu weiter geht, fange ich irgendwann an, ins Bett zu Pinkeln wenn ich nicht mal mehr dafür aufstehe

Kleidchen2  19.09.2024, 22:32
@Apokalipstic605

Das musst du nicht hinnehmen. Dann ist die erste Aufgabe, aufzustehen und zum Kacken zu gehen

  1. Aufgabe ein glas Wasser zu trinken
  2. usw