Ist AroAce die beste sexuelle Orientierung?

Hallo Pseud000,

AroAce ist nicht mal eine sexuelle Orientierung. Dabei handelt es sich um eine Wortkombination aus den Begriffen aromantisch und asexuell. Die Asexualität beschreibt zumindest die völlige Abwesenheit der Fähigkeit, sexuelle Anziehung zu verspüren, und damit die Abwesenheit einer sexuellen Orientierung. Aromantik hingegen hat mit einer sexuellen Orientierung gar nichts zu tun.

Selbst wenn AroAce eine wäre: Eine "beste" sexuelle Orientierung gibt es nicht!

Darüber hinaus haben auch Incels in dem Bereich keinen wirklichen Leidensdruck. Die baden einfach nur in Selbstmitleid und anstatt zu reflektieren, suchen sie bei anderen Menschen die Schuld daran, dass sie keine Partnerin abbekommen.

Trotzdem muss ich Deinem Gedankengang hier in Teilen auch zustimmen. Als selber Aromantisch-Asexueller habe ich in der Tat nicht den Klotz einer Liebesbeziehung am Bein, wodurch ich wesentlich mehr Zeit für andere Dinge im Leben habe, was ich sehr positiv finde.

Liebe und Sexualität sind für sehr viele Menschen prägend und machen das Leben erst lebenswert.

Im Umkehrschluss degradiert die von mir hier zitierte Person mein aromantisch-asexuelles Leben als "nicht lebenswert", nur weil ich deren Empfindungen nicht teile. Ganz schön herablassend und anmaßend. Das Gleiche gilt im Übrigen für...

[...] aber die Abwesenheit von Gefühlen zu einem Ideal hochzustlilisieren, ist schon geradezu absurd.

Absurd ist es viel eher, Menschen wie mir direkt Gefühllosigkeit zu attestieren. Dass wir einfach kein Verlangen nach romantischen und/oder sexuellen Beziehungen verspüren, macht uns noch lange nicht zu gefühlskalten Robotern. Für uns stehen einfach nur andere Formen der Zuneigung im Vordergrund; beispielsweise Freundschaften und familiäre Bindungen.

ich denke, sie haben einen großen Nachteil im Leben und ihnen entgehen wesentliche Teil des menschlichen Lebens.

Nö, haben wir nicht, weil für uns romantische und sexuelle Beziehungen einfach nichts wesentliches sind. Dieser Antwortgeber und viele andere Menschen können sich zwar nicht vorstellen, durch diesen Umstand an sich keine Nachteile zu haben, ist aber so.

Früher nannte man es einfach Keuschheit.

Aber auch nur, weil man damals die Möglichkeit asexuellen Empfindens noch nicht kannte. Denn Keuschheit - wie Zölibat - beschreibt den freiwilligen oder durch Ideologie/Religion auferlegten Verzicht auf sexuelle Aktivitäten, obwohl das grundsätzliche Verlangen danach durchaus noch gegeben sein kann. Dies ist der Unterschied zur Asexualität; bei dieser ist schon jenes Verlangen gar nicht vorhanden.

Es überrascht mich, dass sich hier vor mir nur Leute zu Wort gemeldet haben, die von den Themen Aromantik und Asexualität offensichtlich nicht die leiseste Ahnung haben.

Liebe Grüße,

Matsi.

Ist AroAce die beste sexuelle Orientierung?

Also mal ehrlich, der Ausdruck ist doch völlig bescheuert. Was soll immer neue Begriffe und Abkürzungen, die kein Mensch auf Anhieb versteht. Asexuell und a-romantisch meinst du.

Und nein, das ist nicht wünschenswert, sondern damit entgehen einem ganz wesentliche Teile des Lebens. Liebe und Sexualität sind für sehr viele Menschen prägend und machen das Leben erst lebenswert. Sicherlich kann man auch ohne Lebensfreude genießen, aber die Abwesenheit von Gefühlen zu einem Ideal hochzustlilisieren, ist schon geradezu absurd.

Ist es nicht vorteilhaft für die anderen Lebensbereiche wie Arbeit, Freundschaft und Hobbys, wenn man keine Ressourcen für Partnerschaften aufwenden muss?

Ja, das kann vorteilhaft sein, aber auch normal veranlagte Menschen können ja entsprechende Prioritäten setzen und tun das auch.

Zudem sind Liebesbeziehungen und Partnerschaften für viele Menschen auch stützend, fördernd, stabilisierend, erfüllend und nicht immer eine Belastung, wie du hier postulierst.

weil AroAce Menschen darunter leiden könnten, nicht der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen/ sich ausgeschlossen fühlen könnten?

Ja, das passiert durchaus sehr oft. ich denke, sie haben einen großen Nachteil im Leben und ihnen entgehen wesentliche Teil des menschlichen Lebens.

Ah, ok. Früher nannte man es einfach Keuschheit. Würde ich jetzt aber nicht als sexuelle Orientierung beschreiben, denn außer Priestern und Mönchen (die sich dann oft nicht daran halten), legt ja kaum jemand ein Gelübde ab. Für die meisten Menschen hat sich das einfach so ergeben.