Hattest du / Hast du Zweifel an "Wissen", welches von der Allgemeinheit als unumstritten angesehen wird, für das es aber keine Beweise gibt...?

2 Antworten

1_ Die meisten Menschen sind wohl der Überrzeugung, dass man (solange man gesund ist) etwas, was nicht geschieht, auch nicht wahrnehmen kann. Diesbezüglich gibt es sogar erstaunliche Gegenbeispiele.

Nachtrag zum Verständnis von 1_:

Ich habe einen kleinen Film des Illusionisten Kuhn, in dem viele Menschen etwas sehen, was in dem Film nicht vorkommt. Sehen die Menschen diesen Film dann zum zweiten Mal sehen sie das zuvor Gesehene nicht mehr.

Bekannt sind die Phantomschmerzen von Menschen denen ein Körperteil amputiert worden ist. Diese Menschen spüren Schmerzen in dem nicht mehr existierenden Körperteil. Weniger bekannt ist wohl, dass diese Phantomschmerzen verlernbar sind. Extrem erscheint es, dass im Versuch eine Journalisten sogar einen Phantomschmerz innerhalb von etwa 15 Minuten "gelernt" hat. Das "Lernen" heißt in diesem Fall, dass sie den nicht existierenden Stich mit einem Messer gespürt hat und aufgeschrien hat. Der Messerstich ging in eine danebenliegende Attrappe.

"Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als sich die Schulweisheit träumen läßt" heißt es bei Shakespeares Hamlet. Es ist eine Katastrophe. Ich war Lehrer.

2_ Die meisten Menschen glauben, dass sie bewußte Entscheidungen treffen können. Ich habe da meine Zweifel. In Versuchen mit einem MRT konnten Wissenschaftler Sekunden vorher erkennen, dass die Versuchsperson eine Entscheidung getroffen hatte noch bevor dies der betroffenen Person bewußt war. Einer Sekunde ist bei derartigen Versuchen eine ziemlich lange Zeit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

SimpleHuman 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 20:34

Das überschreitet mein Vorstellungsvermögen ^^ Es passiert ja alles nicht, ausser das was passiert, das wäre die ultimative Reizüberflutung. Wer dazu in der Lage ist - Hut ab

SimpleHuman 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 20:49

Danke für den Nachtrag

So schwer müsste es doch garnicht sein zu beweisen, dass die Reporterin den Messerstich gespürt hat.

Schmerzen lassen sich doch an Impulsen nachweisen

Littlethought  06.08.2024, 20:57
@SimpleHuman

Es sollte nur eine Demonstration sein. Ein Beweis war in diesem Fall nicht geplant. Wahrnehmung ist insgesamt ein Konstruktionsvorgang des Gehirns. Das ist für Neurologen und Psychiater inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Und bei dieser Konstruktion passieren auch Fehler. Unsere gesamte optische Wahrnehmung dauert 100 Mal so lang wie unsere akustische Wahrnehmung. Um die Ereignisse in die kausale Reihenfolge zu bringen baut das Hirn Zwischenbilder ein, die der Erwartung entsprechen. Manchmal stimmt das halt nicht.