Gesunde vs. toxische Männlichkeit

5 Antworten

Hallo Psedu000,

so man denn diese Begriffe verwenden möchte, würde ich es folgendermaßen tun:

Gesunde Männlichkeit ist flexibel. Psychisch gesunde Männer können sich an verschiedene Situationen anpassen, halten nicht krampfhaft an einem bestimmten "Männlichkeitsideal" fest, können über unterschiedliche Facetten ihren Selbstwert bestimmen - und brauchen dazu keine Frau. Sie sind - natürlich - grundsätzlich erstmal anderen Menschen unabhängig ihres Geschlechts freundlich zugewandt. Sie können ihr eigenes Leben und ihre Vorstellungen leben, aber auch andere Menschen ihre Lebensentwürfe leben lassen. Sie können Gefühle angemessen zeigen und kommunizieren.

"Toxische Männlichkeit" würde ich zunächst einmal gleichsetzen mit kognitiver Inflexibilität. Es wird sich an bestimmten Aspekten aufgehangen, das Selbstbewusstsein steht auf dünnen Säulen und ist oft ausschließlich abhängig von äußeren Aspekten: Wie groß sind meine Muskeln? Wie viele Frauen hab ich flachgelegt? Wie heiß ist meine aktuelle Schnitte? Wie viel Geld verdiene ich? Wie dick ist mein Auto?

Wenn ein solch fragiles Selbstbewusstsein dann erschüttert wird, kommt es häufig zunächst zu Abwertungen anderer - von Frauen oder von Männern, die andere Lebensentwürfe leben. Schlimmstenfalls kann es auch zu Gewalt kommen - psychisch, physisch, sexuell. Wer Frauen nicht respektiert, überredet sie halt doch nochmal zum Sex und drängt sie solange, bis sie klein bei gibt, anstatt ihre Grenze zu respektieren. Die Schwierigkeit, eigene Gefühle wahrzunehmen, zu benennen und angemessen auszudrücken, erhöht die Gefahr für Gewalt jeglicher Art noch einmal.

Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass also gesunde Männlichkeit einfach einen gesunden männlichen Menschen widerspiegelt und "toxische" Männlichkeit einen psychisch eingeschränkten oder sogar psychisch erkrankten Mann. In gleichen Termini könnte man dann auch von "gesunder" und "toxischer" Weiblichkeit sprechen, auch wenn sie sich sicherlich ein kleinwenig anders äußert.

Liebe Grüße

Zunächst muss man klären, was toxische Männlichkeit ist:

"Toxisch" ist Männlichkeit, wenn emotionale Kälte zum Ideal wird. Damit ist die Verherrlichung oder Legitimierung von Aggressionen, Unterdrückung und Gewalt auf Basis der Geschlechtszugehörigkeit gemeint.

Eine gesunde Männlichkeit ist demnach, wenn Männer ihren wahren inneren Kern folgen, statt dem, was sie an negativen Rollenbilder antrainiert bekommen haben.

https://youtu.be/o5f8HvSkRC0?feature=shared&t=978

Es gibt keine toxische Männlichkeit. Es gibt Männlichkeit und das "zu schwach sein, um damit klarzukommen und deshalb daraus ein Dramabegriff machen". Ein Armutszeugnis


easydating  26.09.2024, 19:34

toxische Männlichkeit ist das was der goldenen Vagene keinen nutzen bringt 😂

Der Begriff "toxische Männlichkeit" bezeichnet ein erlerntes geschlechtsspezifisches Rollenbild für Männer, das bestimmte Glaubenssätze enthält, wie z.B.:

  • "Ein richtiger Mann muss stark sein."
  • "Ein richtiger Mann darf keine Schwäche und keine 'weichen' Emotionen zeigen, z.B. nicht weinen."
  • "Ein richtiger Mann darf nicht um Hilfe bitten."
  • "Ein richtiger Mann gesteht keine Schuld ein."
  • "Ein richtiger Mann nimmt sich auch gegen Widerstände das, was er will und braucht.
  • "Ein richtiger Mann ist dominant und gibt Befehle."
  • "Ein richtiger Mann setzt sich gegen Konkurrenten durch und siegt im Kampf."

Wie man leicht erkennen kann, schadet die "toxische Männlichkeit" nicht nur Frauen, sondern auch den Männern selbst. Die genannten Glaubenssätze erzeugen einen unheimlichen psychischen und sozialen Druck, der z.B. Depressionen, Ängste, Burnout und Aggressionen beim Mann fördern kann. Vor allem von Natur aus sensible Männer quälen sich oft, wenn sie versuchen dem Bild der "toxischen Männlichkeit" zu entsprechen.

Wenn ein Mann, der nach dem Prinzip der "toxischen Männlichkeit" lebt, Misserfolge erlebt, dann kann er dadurch in eine psychische Krise erleiden und z.B. Depressionen und Ängste entwickeln. Da der Mann in der Krise sich sein eigenes Versagen unter den Glaubenssätzen der "toxischen Männlichkeit" nicht eingestehen kann/darf und sich auch keine professionelle Hilfe suchen kann/darf, ist er mit seinen psychischen Problemen ganz alleine. Daraus können dann z.B. Suchterkrankungen, kriminelles Verhalten oder Suizid resultieren.

Ein Mann, der keine "toxische Männlichkeit", sondern eine gesunde Männlichkeit lebt, kann selbstbewusst mit seinen Schwächen und mit Rückschlägen/ Misserfolgen und mit all seinen Emotionen umgehen, diese reflektieren und sich Hilfe holen, wenn er diese braucht. Er respektiert die Grenzen anderer Menschen, vor allem die sexuellen Grenzen von Frauen, ohne dadurch in seinem Selbstwert erschüttert zu sein.

Grenze ich gar nicht ab. Zeugungsfähigkeit, Muskulatur und Testosteron wird anderweitig klassifiziert.