Frage zu Johannes 17, 11 ...

10 Antworten

Ist eine trinitarische Stelle. Jesus und der Vater haben denselben Namen, den der Vater auch dem Sohn gegeben hat. Beide kümmern sich um ihre Kinder. Jesus war zu dem Zeitpunkt noch auf der Erde, demonstriert sein Einheit mit dem Vater. Als Mensch betet er, in seiner Gottheit ist er eins mit dem Vater.


Bast4321 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 13:23

Danke - und wie hat der Vater seinen Namen Jesus gegeben?

Kater60  11.09.2024, 13:47
@Bast4321

Wenn man mit wörtlicher Auslegung nicht weiterkommt, versteht man biblische Aussagen meist im übertragenen Sinn.

Dazu zwei Voraus-setzungen:

  • Im Johannesevangelium spricht nicht der Mann aus Nazareth, sondern der Auferstandene, der Christus, eingebettet in den vorösterlichen Rahmen des Nazareners.
  • Mit "Name" ist an dieser Stelle kein Name wie "Basti" oder "Billy" gemeint, auch nicht der Gottesname "JHWH". Wenn wir heute im Gerichtssaal hören "Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil", dann können wir auch nicht fragen was das Volk für einen Namen hat, sondern das Volk hat dem Richter die Vollmacht erteilt stellvertretend für das Volk zu sprechen und ein Urteil zu verkünden. "Wer im Namen eines anderen oder im Namen Gottes handelt, handelt stellvertretend für ihn." (Quelle) Darum geht es hier, um die Vollmacht stellvertretend zu handeln und zu sprechen.
und wie hat der Vater seinen Namen Jesus gegeben?

Durch die Auferweckung:

"Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist" Phil 2,9

"Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden." Mt 28,18

Mir fällt dazu ein, daß "Name" oft für "Wesen" steht. Das heißt, Jesus als der Sohn hat sein Wesen (=Name) vom Vater erhalten. Es ist ja auch eine Fürbitte für die Jünger, die "bewahrt" werden sollen (so in der Einheitsübersetzung), diese erfolgt "im Namen" Gottes, was ja auch heute noch gebetet wird, also im Namen Jesu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Das ist mal wieder eine der Stellen wo ich mir die Frage stelle, ob ich zu dumm bin auf 3 zu zählen.

In dem ganzen Kapitel geht es hauptsächlich um die Beziehung von Jesus und den Vater. In diesem Kapitel geht klar hervor wie Jesus sich dem Vater unterordnet. Da Jesus zur Rechten des Vaters ist, hat er uns gegenüber die gleiche Autorität (ist also Gott). Nun kommt das Problem: Wo ist die dritte Person? Ich komme nur auf zwei. Auch wird Jesus öfter zur rechten des Vaters erwähnt, aber sonst niemand. Weder zur Linken des Vaters, noch zur rechten von Jesus. Das sind wieder nur zwei.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.

Bast4321 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 23:15

Stell doch selbst die Frage hier bei GF-net. Da würde ich mich dran beteiligen.

Es gibt welche die würden spontan antworten, das der heilige Geist sein Wirken auf Erden vollbringt und daher nicht im Himmel als König agiert - das wäre nicht seine Aufgabe. Kann und darf man durchaus so sehen - kann ich nachvollziehen.

Ist Dir schon einmal aufgefallen, das Jesus nie sagte das heiliger Geist in ihm ist? Der ihm sagte was der Vater will? Sondern immer nur sagte das der Vater selbst in ihm sei?

Ich glaube ich sehe es ähnlich wie Du.

Es sind nur zwei welche Gott ausmachen - von denen dann aber der Geist ausgeht, in dem beide persönlich präsent sind (Römer 8, 9-11 + Johannes 14, 23).

Der heilige Geist ist für mich zwar immer die persönliche Präsenz Gottes. Präsenz - jedoch nicht eine eigenständige "Person" - ich finde das ist zu klein gedacht und formuliert - es ist das allgegenwärtige Wesen Gottes, was punktuell jederzeit agieren kann - vor allem in den Herzen der Gläubigen - das kann keine einfache Person, das kann nur Gott selbst.

Er beinhaltet jedoch immer den persönlichen Aspekt Gottes, der von ihm selber ausgeht.

So wie der Geist des Vaters die Art und Weise ist, wie er in Jesus ganz persönlich war - und der Sohn übrigens auch im Vater - so sind beide persönlich im heiligen Geist zugegen und bilden im dieser Einheit den einen Gott, der sich in diesem einen heiligen Geist offenbart.

Was ich sagen kann ist also, das der heilige Geist zumindest der dritte Aspekt ist, wie Gott eben auch nur als Gott agieren will - dies ganz persönlich. Dennoch kann der heilige Geist auch einen eigenen "Avatar" annehmen, wie er zum Beispiel zu Paulus sprach.

Ich hoffe du kannst mir folgen - ich habe jetzt doch mehr geschrieben als ich wollte...

Jehukal  12.09.2024, 01:48
@Bast4321

Ich verstehe was Du meinst.

Ich persönlich halte mich an das was in 1.Korinther 4;6 steht. Wir sollen nicht über das hinaus gehen was geschrieben steht.

Nun, es steht in Bezug auf Gott nichts direkt über die Trinität. Also ist diese Lehre unwichtig, oder falsch. Egal für was man sich entscheidet, es ist nicht im Sinne Gottes darüber zu streiten usw..

Bast4321 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 08:56
@Jehukal

Ich glaube nicht mal das man sich für etwas entscheidet.

Du musst wissen das ich Seelsorger bin und ich mich mit den verschiedensten Gründen beschäftigt habe, welche Ursachen es hat, weshalb ein Mensch glaubt was er glaubt.

Das ist weitaus komplexer, aber glauben wird ein Mensch immer nur das was er auch nur glauben kann.

Auch wem er vertraut und wen nicht, was ursächlich entscheident ist ob er was im Leben überhaupt glauben kann.

Eine persönliche Krise bringt Menschen zu Gott, aber zerstört gleichermaßen den Glauben von so manchen.

Ob etwas falsch ist oder nicht kann daher bestenfalls, wenn es um das biblische Gottesbild geht, auch nur das Resultat persönlicher Sichtweisen auf Aussagen der Bibel sein, wo man die eigene Unvollkommenheit mit einklammern sollte.

Ich bin also auch nicht das Maß aller Dinge. Ich entscheide nicht was richtig und falsch ist, aber (!) ich übernehme für mich selbst die Verantwortung vor Gott mit besten Gewissen das zu glauben was ich persönlich auch nur glauben kann.

Meine These ist, das nur wenige das genau so sehen wie ich, aber das ist okay, denn ich glaube an einen gnädigen Richter.

Denn der Großteil aller Gläubigen, egal welcher Glaubensrichtung, unterliegt der sozialen Integration der Religion im Alltag. Wie im Islam, Buddhismus aber auch in religiösen Familien die in ihren Gotteshäusern jeweils stark aktiv sind.

Dort hat man im Prinzip die Verantwortung dann an die Religion abgegeben, was man glaubt. Es erübrigt sich die Frage wieso er etwas glaubt und welche Lehren und Gottesbild er hat.

Solange der Mensch sich dann darin wohlfühlt wird er auch nie etwas hinterfragen.

Selbst im Islam nicht. Selbst als Christ nicht. Usw.

Was will ich damit sagen?

Es gibt Gründe weshalb sich Menschen festlegen wollen und nie sich selbst hinterfragen werden.

Ihre Sicherheit in der Identität durch das soziale und religiöse Umfeld einfach so aufgeben, weil man ein System hinterfragt hat, würde eine Identitätskrise auslösen. Ein Weltbild bricht zusammen. Aber im Nachhinein erkennt man was einen dort wirklich gehalten hat, auf der drüber liegenden Meta-Ebene.

Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung.

Wenn es um das biblische Gottesbild geht, steht man vor genau denselben Mächten die unbewusst einen Einfluss haben, was wir glauben können und was nicht.

Dessen bin ich mir bewusst.

Daher habe ich es für mich wenigstens vorgenommen, nachvollziehen zu können wie man auf die Dreieinigkeit kommt, welche übrigens ein anderes Erklärungsmodell ist wie die Trinitätslehre. Zweiteres wäre die Meta-Ebene von ersterer.

Von daher erkenne ich einen Versuch, nicht allein um eine Lehre vorzugeben, sondern den Versuch einen einheitlichen Glauben zu bewahren.

Bedenke das der Begriff Monotheismus auch nicht in der Bibel fällt. .... Ist er deswegen falsch? Oder unwichtig?

Jede Erklärung wie du für dich die Bibel betrachtest, steht sie so in der Bibel?

Jetzt habe ich wieder mehr geschrieben als ich wollte...

Nimm es mir bitte nicht krumm.

LG -B.

Jehukal  12.09.2024, 17:22
@Bast4321
Nimm es mir bitte nicht krumm.

Da gibt es nichts krumm zu nehmen, im Gegenteil. Ein persönliches Gespräch wäre mit Dir wahrscheinlich sogar sehr angenehm.

Meine Grenze ist erst erreicht, wenn man sagt: "Du bist kein Christ, weil Du die Trinität nicht an die Trinität glaubst!" usw.

Dieses Zitat aus dem Johannesevangelium gehört zu seiner Abschiedsrede beim letzten Abendmahl, die er seinen Jüngern hält. In dieser speziellen Szene erhebt er seine Angesicht zum Himmlischen Vater und bittet ihn, sie (seine Jünger) so zu halten (zu behandeln) wie ihn selbst und so die Einigkeit ziwschen Gott und den Gläubigen zu bewahren.


Bast4321 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 13:23

Und wie hat der Vater seinen Namen Jesus gegeben?

freiburg2  11.09.2024, 14:44
@Bast4321

Das ist höher als unsere Vernunft.

Entweder man glaubt oder man zweifelt..