Fallbeispiel Schule.

2 Antworten

Ich würde erst Mal das Gespräch mit der Schülerin suchen, fragen ob alles ok ist, sie dann sanft darauf hinweisen, dass einem aufgefallen ist, dass sie die Hausaufgaben immer seltener hat und im Unterricht nicht mehr so mitarbeitet wie früher. Da die wenigsten darüber (sofort) offen reden wollen, würde ich ihr dann sagen was notwendig ist, damit sie im Unterricht mitkommt und dass es ok ist, wenn sie nicht jedes Mal die Hausaufgaben hat, aber es schön wäre wenn sie sich wieder mehr beteiligen möchte. Dann noch seine Unterstützung anbieten und sagen, dass man immer da ist, wenn sie Mal wen zum Reden braucht oder sonst auch die Vertrauenslehrer (dann auch Namen nennen, weil vllt nicht jeder weiß wer das ist) und noch einen schönen Tag wünschen.

Wenn es sich dann so sehr verschlechtert, dass sie evtl versetzungsgefährdet ist, würde ich ein ernsteres Gespräch mit ihr suchen, noch Mal fragen was los ist und ihr den Stand der Dinge mitteilen, damit sie auch den Ernst der Lage sieht, aber gemeinsam mit ihr nach einer Lösung suchen wie man es verbessern kann. Also vielleicht kann man noch einen Vortrag halten oder wenn sie sich im Unterricht nicht beteiligt könnte sie mir die ab und zu die (Haus) Aufgaben auch per Mail zuschicken und dass ich mir sie dann anschauen würde. Ich würde auch noch sowas sagen wie "Versuche es doch Mal, ich weiß, dass du eigentlich kannst, aber wenn es nicht geht, dann geht es nicht".

Als Fachlehrer würde ich dann beim Klassenlehrer nachfragen ob irgendwas bekannt ist, was die Lage der Schülerin erklären könnte und als Klassenlehrer würde ich ein Gespräch mit den Eltern suchen. Falls es etwas "temporäres" ist wie z.B. Trauer um jemand Verstorbenen, würde ich der Schülerin einfach Zeit geben und Unterstützung bieten/auf Angebote verweisen, falls es aber etwas "schlimmeres" ist würde ich auch in die Richtung Psychologen, Familienarbeit/Sozialarbeiter etc. hinweisen und wenn es ganz schlimm ist vllt auch Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen. Aber alles nur wenn die Schülerin damit einverstanden ist.


MINTnavi 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 17:57

Und im ersten Gespräch würdest du wirklich nur auf die Schulischen aspekte eingehen? Oder auch auf die anderen beobachtungen?

Allerdings finde ich deinen Ansatz super!

“Aber alles nur wenn die Schülerin damit einverstanden ist“ Vorallem das ist wichtig, insbesondere wenn sie einem etwas anvertraut , da man dan nie das vertrauen missbrauchen darf. Nur in absoluten Ausnahmefällen und dan auch immer vorher über das nötige vorgehen informieren.

Iknowsomethings  26.09.2024, 17:58
@MINTnavi

Beim ersten würde ich erst Mal nur fragen wie es ihr geht und ob alles ok ist und danach evtl noch anmerken, dass sie ruhiger geworden ist

MINTnavi 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 17:59
@Iknowsomethings

Deinen ansatz kan ich nachvollziehen! So würde ich auch ungefähr handeln

MINTnavi 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:03
@Iknowsomethings

Einige Beispiele wären:

-ja dan muss sie halt mehr essen und sich anstrengen

-es reicht doch wen ich sie über ihren schulischen stand aufkläre, wen es dan nicht besser wird ist das ja nicht mehr meine sache

-…

Iknowsomethings  26.09.2024, 18:06
@MINTnavi

Als Lehrer sollte man auch Ansprechperson sein, deswegen finde ich das nicht akzeptabel. Dass man sich so sehr der Verantwortung entziehen will. Man darf nicht vergessen, dass Lehrer auch prägende Personen im Leben eines Schülers sein können. Es gibt manche, an die erinnert man sich ein Leben lang.

MINTnavi 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:08
@Iknowsomethings

Ja, und deshalb möchte zumindest ich das falls ich ein leben lang der Schülerin in erinnerung bleibe das ich zumindest als positiv in erinnerung bleibe.

Iknowsomethings  26.09.2024, 18:10
@MINTnavi

An Unterstützung in einer schwierigen Situation wo man sonst vllt keine Hilfe bekommen hätte erinnert man sich, gerade weil sich viele nicht trauen etwas zu sagen oder selber ihre Situation als nicht so schlimm ansehen, damit sich andere keine Sorgen machen oder man nicht blöd angeschaut wird.

MINTnavi 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:11
@Iknowsomethings

Genau deshalb waren die antworten meiner Kollegen für mich zum teil so erschreckend

Es kommt auch auf das Elternhaus drauf an, man hat hier schon schlimme Dinge gelesen.

.. sie nimmt immer mehr ab, so dass es in einen ungesunden Bereich geht...

Leider bemüht sich das Jugendamt selten umgehend um solche Fälle.

Das hat man von dem kleinen Alessio gehört. Er wurde vom Stiefvater zu Tode gequält, das Jugendamt hat die Situation gekannt und nicht gehandelt.

Es stand im Focus.

Woher ich das weiß:Recherche

MINTnavi 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 17:45

Und wie würdest du dann in der Situation reagieren?

freiburg2  26.09.2024, 17:55
@MINTnavi

Mit der Schülerin reden - wenn sie bereit ist - vielleicht ein Gespräch mit der Tante oder Oma suchen.