Die Tribute von Panem fortsetzen?

3 Antworten

Mir geht es da wie Knovieh, ich habe so gut wie kein Interesse an Fan Fiction.

Und wie Knovieh dachte ich mir ebenfalls, dass diese Story als eigene Geschichte besser wäre.

Als Fortsetzung der Trilogie ist da auch zu vieles, was nicht passt und wenig bis keinen Sinn ergibt.

Ich will jetzt nicht jedes Detail nennen, aber das ganze Konzept der Hungerspiele ergibt überhaupt keinen Sinn, so wie du sie hier schilderst. Sie hatten den Zweck, die Tyrannei des Kapitols über die Distrikte aufrecht zu erhalten und auch als ständige Demoralisierung zu dienen. Deshalb heißen die Kämpfer ja auch "Tribute", weil sie wie Tributzahlungen an das herrschende Kapitol geliefert werden mussten.
Der Zweck "deiner" Hungerspiele entzieht sich mir allerdings komplett, außer dass du vermutlich eine Geschichte über Hungerspiele schreiben wolltest.
Letzteres ist völlig OK, aber der Rahmen ist aus meiner Sicht komplett unlogisch.

Es ist auch unplausibel, dass es schon wieder Katniss trifft, oder? Außer, wie schon bei den Hungerspielen selbst, weil du wohl über sie schreiben wolltest.

Man könnte sich auch fragen, wieso diese Ice Elite, wenn sie auf wundersame Weise in ihren Iglus eine Technologie zusammengeschraubt haben, die Gedankenkontrolle ermöglicht, sie dieses extrem wirksame Mittel gerade dazu benutzen, die Göre der Katniss zu entführen.
Wäre es nicht wesentlich effektiver, wenn Frau Fireflite die Regierungsorgane unter ihre (Gedanken-)Kontrolle bekommt?
Und wieso verhandelt Katniss mit deinen Frostrebellen? Mein Eindruck ist, wenn ich den Epilog des 3. Bandes richtig im Gedächtnis habe, dass Katniss gewaltig die Schnauze voll von Politik hat und ein ruhiges Leben führen will. Wenn die Distrikte nun demokratisch regiert werden, was hat Katniss denn damit zu tun? Warum ist sie die Verhandlungsführerin?

Das alles wirkt sehr konstruiert und ist aus meiner Sicht nicht plausibel.
Du würdest mMn deiner Geschichte einen großen Gefallen tun, wenn du sie aus dem Hunger-Games-Korsett befreien würdest. Dann kannst du sie auch viel glaubwürdiger schreiben.


Emanuel4862 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 21:05

Danke für deine ausführliche Kritik! Ich verstehe deine Punkte und möchte gern im Detail darauf eingehen.

Zum Konzept der Hungerspiele: Du hast recht, die ursprünglichen Spiele dienten der Machtdemonstration des Kapitols, um die Distrikte zu unterdrücken. In meiner Version haben die neuen Spiele jedoch einen anderen Zweck. Die Ice Elite nutzt sie als Propagandamittel, um ihre eigene Macht zu festigen, nachdem das Kapitol gefallen ist. Sie versuchen, eine Art neue Ordnung aufzubauen, indem sie die Menschen erneut durch Angst kontrollieren – dieses Mal aber aus einer anderen Motivation heraus. Die Spiele sind also kein reines Abbild der ursprünglichen, sondern eine pervertierte Fortsetzung, die zeigen soll, wie verzweifelt diese neue Machtelite ist.

Was Katniss betrifft, stimme ich dir zu, dass es auf den ersten Blick unplausibel scheint, sie erneut ins Zentrum der Handlung zu stellen, da sie sich eigentlich zurückziehen wollte. In meiner Geschichte wird sie jedoch eher in die Ereignisse hineingezogen, als dass sie aus eigenem Antrieb handelt. Sie ist für viele immer noch eine Symbolfigur, und sowohl die neuen Rebellen als auch die Elite versuchen, sie für ihre Zwecke zu missbrauchen. Katniss’ Beteiligung ist also mehr ein Resultat externer Kräfte als ihr eigener Wille, was ihrem Unwillen, wieder in die Politik gezogen zu werden, gerecht wird.

Zur Gedankenkontrolle: Die Ice Elite nutzt diese Technologie gezielt, um Schlüsselpersonen zu manipulieren. Warum Katniss? Weil sie immer noch als Symbol der Revolution gilt und ihre Kontrolle oder Zerstörung einen starken psychologischen Effekt auf die Bevölkerung hätte. Die Gedankenkontrolle wird also nicht wahllos eingesetzt, sondern soll die Zerstörung von Hoffnung symbolisieren. Deine Anmerkung zur Kontrolle der Regierung ist berechtigt, allerdings verfolgen die Frostrebellen eine etwas andere Strategie – sie setzen mehr auf Symbolik und psychologische Kriegsführung, als direkt die Machtstrukturen zu manipulieren.

Ich hoffe, diese Erläuterungen machen die Absichten hinter den Entscheidungen etwas klarer. Danke nochmals für deine ehrliche Kritik!

JensR77  26.09.2024, 01:32
@Emanuel4862

Mich überzeugen nicht alle Punkte, aber das muss ja auch gar nicht sein. Es sieht jedenfalls so aus, als ob du dir durchaus einige Gedanken über diese Sachen gemacht hast!
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Projekt! 😀

Nichts gegen dich und deine Schreibkünste, aber ich lese prinzipiell keine Fanfiction.

"Das verwunschene Kind" (Harry Potter) hat mich endgültig geheilt. So zusammengestoppelte Geschichten können viel vom Zauber des Originals zerstören.

Der Plot klingt nicht schlecht, sollte aber in einem von dir selbst erdachten Universum und mit komplett neuen Protagonisten stattfinden. Wenn es dann noch packend geschrieben ist, würde ich es vielleicht lesen.


Emanuel4862 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 14:55

Ich hatte es tatsächlich mit eigenen Protagonisten anfangs geplant, nur dann gemerkt dass es als Fanfiction besser passt! Vor allem der erste erinnert etwas an "Die Tribute von Panem" auch wenn er eine eigenständige Handlung hat. Daher hab ich mich am Ende dann entschieden eine Fanfiction draus zu machen, bevor ich rechtliche Schwierigkeiten bekomme. Es ist aber nur der 1. Teil der erinnert, der 2. und der 3. wären eine ganz andere Richtung gegangen.

Ich hatte sogar überlegt, alles in einem Paralleluniversum spielen zu lassen mit einer "anderen" Katniss Everdeen, aber das hab ich schnell wieder verworfen😅

Ich stimme den anderen beiden Antworten voll und ganz zu: Die Zusammenfassung an sich klingt interessant, deine Geschichte taugt allerdings nicht als FanFiction. Selbst in deiner Zusammenfassung merkt man schon sehr deutlich, dass du die Idee in das Panem-Korsett mühevoll quetschen musstest, weil es eben eigentlich nicht passt. Ein ganzes Buch mit solchen Verrenkungen will ich mir nicht antun. Eine Triologie erst recht nicht.

Da du Angst vor rechtlichen Schwierigkeiten hast, dazu noch zwei Sätze: FanFiction werden nach den gleichen Kriterien bewertet, wie jedes andere Werk auch. Bei dem Genre übernimmst du aber tendenziell mehr, weil das ja gerade Sinn von diesem ist, weshalb aber eben auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Verstoß gegen das Urheber- oder Markenrecht vorliegt. Der Grund, warum gegen FanFiction meistens nicht vorgegangen wird, ist, dass die Autoren daran kein Interesse haben. Sie könnten allerdings jederzeit damit anfangen. Einige tun es auch.