Was ist los mit Bayern?
Vorab, natürlich darf man kein gesamtes Bundesland unter einen Kamm scheren, aber Bayern repräsentiert und spiegelt ein Bild wieder, von dem ich gerne mal wissen würde, welchen Ursprung hat das?
Ich habe immer nur sehr viel gehört aber was ich gesehen habe, ist ein dermaßen verblendet Realitätsbild bezüglich Cannabis. Auf dem Oktoberfest haben alle, wirklich alle die ich gefragt habe Alkohol als ein Legitimes Grundnahrungsmittel bezeichnet und Cannabis als den Teufelssalat. Das ist doch extreme Doppelmoral oder nicht? Gibt's auch in anderen Teilen Deutschlands, aber dort ist das nochmal...stärker.
Dann sagen mir viele Leute außerhalb Bayerns, dass man sich gut über Bayern lustig machen könne. Viele von ihnen halten sich für was besseres, was sie belächeln. Warum sagt man das? Woher kommt das? Warum ist Bayern fast überall, außer in Bayern selbst, so unbeliebt?
3 Antworten
Bayern galten lange Zeit als engstirnig, Zukunftsfeindlich und auch als nicht besonders schlau. Außerdem galten sie als stur und beratungsresistent. Während in Norddeutschland und im Osten ein Hoferbe bestimmt wurde, der die gesamte Landwirtschaft erbte waren weite Teile von Baden-Württemberg und Bayern sog. Realteilungsgebiete. Waren mehrere Kinder vorhanden. so wurde die Landwirtschaftliche Fläche auf alle Kinder verteilt. Dies führte zu sehr kleinen landwirtschaftlichen Betrieben, die in der modernen Landwirtschaft nicht lebensfähig waren bzw. schon vor dem 2. WK zu bitterer Armut führte.
Die wachsende Industrie und der Bergbau im Ruhrgebiet und anderswo führte dazu, dass man sehr mitleidig auf die Bayern herunter schaute. Aber in dieser Umgebung waren eben viele Tüftler, wurden viele Erfindungen gemacht und wuchsen sehr gute Universitäten heran. Nach dem 2. WK wuchs daher die Wirtschaftskraft in Bayern und Baden-Württemberg sehr stark. Viele Kleinlandwirte bewirtschafteten die Felder im Nebenerwerb und standen der Industrie als fleißige Arbeitskräfte zur Verfügung. Die Investitionen in die Bildung im Süden besorgte den Rest und festigte die besondere Leistungsfähigkeit im Süden. Jetzt blicken die Nordlichter und fischköpfe nicht mehr mitleidig sondern neidisch nach Süden - an der Ablehnung hat das aber bis heute nichts geändert.
Wow, du hast genau das auf den Punkt getroffen, was ich gehört habe und dazu erklärt! Beste Antwort, vielen Dank!
Cannabis ist auf der Wiesn bei den Wirten unbeliebt, weil die Bekifften zu sehr zugedröhnt sind, um sich ordentlich zu besaufen. Am Cannabis verdienen die Wirte nix, am Bier schon.
Ich meine, dass deutlich mehr von Nord nach Süd auswandern, als umgedreht. Wie oft liest man von der durch Bayern übervölkerten norddeutschen Tiefebene und der damit einhergehenden Mietpreisexplosion?
Restdeutschland strebt hingegen recht gern in die Bereiche südlich Münchens.
Staatlich zugelassen und wird auch nicht sanktioniert. Wer heute meint, mit Cannabis ist Geld zu verdienen, spielt doch nur in der Dorfliga...
Die wenigsten Straftaten, geringste Arbeitslosenzahl, höchste Einzahlung in den Länderfinanzausgleich, Erfolg macht neidisch. Sich darüber lustig zu machen erleichtert den Schmerz. Vielleicht ist der Alkoholkonsum für die Wirtschaftskraft doch nicht so schädlich. Ob man mit Cannabis ähnlich erfolgreich wird, wird Berlin dann sicher zeigen (nicht)🖖
Ach jetzt verstehe ich. Ihr könnt also tatsächlich vieles, aber die arrogante art ist das, was aufregt!
Danke für die Antwort
Besser zu sein an sich ist ja noch nicht arrogant. In einer woken Nichtleistungsgesellschaft ist das natürlich vollkommen unverständlich.
Bierwirt ist doch nur ein Euphemismus für Drogendealer...
Danke für deine Antwort!