Im Studium stecken geblieben/Psychische Probleme?

1 Antwort

Hallo, erst einmal: Das war ein ganz schön langer Text, wow. Jedoch habe ich mir diesen bis zum Ende einverleibt und muss sagen, dass deine Situation sehr unschön klingt.

Ich kann leider nicht behaupten, dass ich mich sehr mit dieser Situation identifiziere, dennoch gibt es einige Aspekte, die mir persönlich bekannt vorkommen.

Die soziale Isolation ist mir nur allzu bekannt und bedauerlicherweise geht es mir genauso wie dir in dem Aspekt, dass ich mich daran gewöhnt habe. Ich sehe, dass du bereits einmal in Therapie warst und ich finde, dass das immer ein mutiger Schritt ist, den sich viele nicht trauen. Und, ohne um den heißen Brei herumzureden, deine momentane Situation klingt (leider?) so, als müsstest du diesen Schritt nochmal wagen oder wenigstens in nähere Erwägung ziehen. Ich weiß, du hast geschrieben, dass das für dich keinen Sinn machen würde, aber ich denke, schaden kann es nicht.

Doch ist dort eben der Aspekt mit dem Geld, den du erwähntest. Ein Vollzeit-Job verlangt einem Einiges ab und ich kann verstehen, dass du dich momentan nicht in der Lage siehst, dich zu so einer Verpflichtung zu zwingen. Aber wie wäre es zunächst mit einem Minijob oder ähnlichem, um zumindest etwas finanzielle Sicherheit zurück in dein Leben zu bringen? Zumal hilft es dabei, sich nicht mehr so sehr zu isolieren, da man sich aus seinem kleinen Kämmerchen zwingen muss (ich weiß, wovon ich da rede).

Du erwähntest, dass du bereits viel ausprobiert hast, und dir die "Zuversicht flöten" geht, und ich finde, das ist eine unglückliche Aussage. Klar, jeder kann sagen "Oh, sei doch nicht so pessimistisch, einfach Kopf hoch, lächeln und dann wird das schon", aber das ist überhaupt nicht das, was ich damit ausdrücken will. Jedoch ist die Art und Weise, wie man sich selbst und seine Zukunftsaussichten betrachtet teilweise ein sehr entscheidender Faktor dafür, ob Dinge klappen. Ich selber merkte, dass Pessimismus mich weniger weit im Leben gebracht hat, als einmal an etwas zu glauben. Aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan.

Man kann sich eventuell online Freune suchen, um erst einmal über seine soziale Isolation hinwegzukommen. Das ist aber nicht jedermanns Sache. Sozialphobien sind leider sehr sehr behindernd und können einem im Leben viele Türen verbarrikaddieren. Kenne ich nur allzu gut.

Leider gibt es keine einheitliche Formel, um solche Probleme zu lösen, wäre ja auch viel zu schön, um wahr zu sein. Und deine Situation klingt sehr komplex, das muss ich zugeben. Dementsprechend kann ich natürlich nicht flächendeckend weiterhelfen. Jedoch hoffe ich natürlich, dass du es schaffst, aus deinem Tief herauszukommen.

Ich glaube an dich, denn ich habe schon andere Leute an ganz anderen Tiefpunkten ihres Lebens gesehen, die es geschafft haben, sich zurück ins Leben zu kämpfen.

Viel viel Glück dir <3