Alkoholproblem?

9 Antworten

Hallo neliaaomio,

du hast deine Gedanken wirklich sehr nachvollziehbar geschildert. Ich finde es sehr stark, wie gut du dich reflektieren kannst! Du übernimmst Verantwortung für dein Verhalten, kannst es korrekt einordnen, weißt was dir wichtig ist und suchst dir Unterstützung. Dafür ein ganz großes Lob, das ist echt super! :-)

Bis Mitte 20 ist der Körper im Wachstum und das Hirn noch in der Entwicklung. Jeder Rausch kann sich negativ auf die Entwicklung auswirken. Es ist deshalb sinnvoll, noch etwas mit den Räuschen zu warten und zuerst deine Persönlichkeit im nüchternen Zustand zu stärken.

Derartiger Alkoholmissbrauch hat meist einen Grund und des gilt es herauszufinden.

Ich würde dir den Gang zu einer Drogenberatungsstelle empfehlen:

Auf DigiSucht (https://www.suchtberatung.digital) kannst du Beratungsstellen in deiner Nähe suchen und dort auch einen Termin zur Onlineberatung oder Beratung vor Ort ausmachen.

Der Wunsch auch in Zukunft zu trinken, ist nachvollziehbar. Es wäre aber hilfreich zunächst darauf zu verzichten, um für dich eine Null-Linie zu schaffen und dich nüchtern mit deinen Emotionen auseinander zu setzen.

Solltest du dennoch trinken wollen, kannst du auf folgendes achten:

  • Überlege vor ab wieviel du trinken willst und achte im Besten Fall darauf, dass nicht mehr zur Verfügung steht. Plane auch alkoholfreie Getränke ein und verzichte eher auf Shots
  • Iss ausreichend und konsumiere nur wenn du dich gut und bei dir selbst fühlst. Konsumiere weder bei schlechter, noch bei zu guter Laune!
  • Setze dir eine feste Trink-Ende-Zeit, sowie eine feste Heimgeh-Zeit
  • Konsumiere nur in Umgebungen, die dich nicht zu sehr überreizen. Laute Musik, viele Emotionen, viele Menschen - Clubs können wirklich herausfordernd fürs Nervensystem sein
  • Suche dir zwischendurch einen ruhigen Ort und achte auf deinen Körper und deinen Zustand
  • Nutze dienen Freundeskreis: Bespreche mit einer Freundin, dass du ihr z.B. einmal die Stunde schreibst, wie es dir geht.

Schreib mir aber gerne auch eine Nachricht per Freundschaftsanfrage, dann können wir kurz über dein Problem reden und schauen, was für dich gut passt.

Ich arbeite als Sozialpädagogin beim Projekt mindzone (akzeptanzorientierte Drogenarbeit) und bin als digitale Streetworkerin online unterwegs. (Online meist Mo-Do 09:00-14:00)

Viele Grüße,

Alena vom mindzone-DigiStreetTeam

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagogin akzeptanzorientierte Drogenarbeit

Alena von Mindzone  24.09.2024, 12:06

Generell kann ich jedem, der Alkohol trinkt, ans Herz legen, sich mal mit Alkoholmengen auseinander zu setzen: Bei Kenn Dein Limit gibt es einen Alkoholrechner: https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol-tests/promillerechner/ Die Ergebnis sind aber immer nur Richtwerte! 

Die Promillezahl ist abhängig von der getrunkenen Menge so wie von Geschlecht und Körpergewicht. Der Körper baut rund 0,1 Promille pro Stunde wieder ab, also in 7 Stunden ca. 0,7 Promille.

Ich arbeite beim Projekt mindzone (Insta: @mindzone.wuerzburg) und wir haben an unserem Infostand ein Quiz zum Thema Alkohol, bei dem man zuordnen muss, wie viel Alkohol in welcher Trinkmenge ist, bzw wo mehr drinnen ist. Also bspw.: Was hat mehr Alkohol - ein 0,5l Bier oder ein doppelter Shot?

Und es ist tatsächlich erschreckend, wie wenig praktisches Wissen zu Alkohol vorhanden ist bzw uns beigebracht wurde, während Alkohol gesellschaftlich so akzeptiert und verbreitet ist.

Hallo neliaaomio!

Schön, dass du über Alkoholprobleme nachgedacht hast und einsichtig geworden bist 👍😊

Du bist jetzt keinesfalls für immer als die, die zu viel trinkt, abgestempelt.

Wenn, dann gib dich nicht mit diesen Leuten (weiter) ab oder ignoriere sie einfach. Dann hast du es im Leben etwas leichter.

Lass dir aber sagen: 100 - 200g Alkohol pro Woche verkürzen die Lebenserwartung im Durchschnitt um ein halbes Jahr, 200 - 350g um 2 Jahre und mehr als 350g um 5 Jahre.

In Studien zeigten sich kein Unterschied zw. Männlein und Weiblein.

Wenn man gesund ist und weniger als 100g Alkohol trinkt, schadet es der Gesundheit nicht oder kaum.

Wer sich jeden Abend eine Flasche Bier gönnt, zählt schon zu den Alkoholikern. Bier ist kein Grundnahrungsmittel wie sooft gesagt, obwohl aus Hopfen gemacht.

Man gewöhnt sich an den Alltag auch ohne Alkohol und wenn dich die Langeweile begleitet, weißt du das es Zeit ist, etwas neues zu probieren.

Menschen, die wegen einer Alkoholabhängigkeit behandelt wurden oder keinen Alkohol mehr trinken, sollten abstinent bleiben. Das Risiko für einen Rückfall ist sonst sehr hoch.

Gruß Sarkasie

Huhu,

Du könntest ja mal ein Gespräch in einer Suchtberatungsstelle ausmachen. Die kennen sich da gut aus und können vielleicht noch Tipps an die Hand geben. Bevor Du wirklich völlig in eine Alkoholsucht reinrutscht.

Da Du es nicht kontrollieren kannst, brauchst Du Hilfe von außen. Besprich es mit Deinem Arzt, bevor Du tiefer in die Alkoholsucht hineinrutschst.

aber ich weiß ja das ich wenn ich darauf achte und Alkohol nicht missbrauche auch normal darauf reagiere

auch ein starker alkoholiker, würde darauf normal reagieren, wenn er darauf achten würde, alkohol nicht zu missbrauchen.

deine aussagen sind für mich sehr verdächtig. du hast jede erdenkliche ausrede parat.

es gibt ja verschiedene formen von alkoholikern, auch quartalsalkoholiker oder solche, die einmal im monat trinken.

eine sucht ist nicht einfach nur "man zittert ohne die substanz und man braucht sie schon morgens" - sucht ist, eine regelmässigkeit. wenn man ohne die substanz nicht mehr kann und/oder nicht mehr will. und das ist bei dir der fall. du WILLST darauf nicht verzichten, weil (füge hier irgend einen grund ein, der belanglos ist).

es ist deine entscheidung, aber wenn du so weiter machst, werden die abstände irgendwann kürzer und die mengen grösser.

niemand auf dieser welt ist von heute auf morgen alkoholiker geworden. das ist ein schleichender prozess, der JAHRE dauert. die leute die heute in den AA's sitzen, haben genauso angefangen wie du.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Angehörige eines Alkohol- und Kokainabhängigen