Blickwechsel: Deine Fragen an eine Piercerin & Bodymodartist

 

Piercings und Bodymodificationen haben unsere Nutzerin needlewitch bereits fasziniert als sie noch ein Kind war. Bereits 1989 begann sie zu piercen und eröffnete 1993 das erste Piercingstudio in Dortmund. Mit der Zeit kam zum Piercen das Cutten und Branden dazu, außerdem spaltet needlewitch auch Zungen, setzt Genital-Beadings sowie andere Implantate und führt diverse weitere Formen von Bodymodifikationen durch. In unserem Blickwechsel am 24. Juli beantwortete sie all Deine Fragen rund um Piercen und Bodymodification. Fragen zu Tattoos sollten bei der Aktion dagegen nicht gestellt werden, da needlewitch keine Tätowiererin ist.

 

 

 

Was hat es damit auf sich?

Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.

Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":

  1. Der Austausch von Blicken
  2. Der Wechsel der Sichtweise

Der Blickwechsel fand am Montag, den 24. Juli 2023, von 14 bis 17 Uhr statt. Unsere Nutzerin needlewitch beantwortete drei Stunden lang Fragen rund um das Thema Piercing und Bodymodart. 

needlewitch stellt sich vor:

Eines der ältesten Piercingstudios in NRW wird von Needlewitch/Andrea Venhaus in Dortmund betrieben. Angefangen zu einer Zeit, als Piercing noch nicht allgemein bekannt war, hat die engagierte Piercerin sich einen deutlich über Dortmund hinaus reichenden Ruf erarbeitet, dazu haben auch die verschiedenen TV-Reportagen und Berichte über Andrea beigetragen.

Hygienisch einwandfreies Arbeiten steht natürlich an oberster Stelle, aber auch ausführliche Beratung ist bei Andrea sehr wichtig. Sie versucht gerne die Wünsche ihrer Kunden zu realisieren, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist. Sie nimmt sich gerne die Zeit auf jeden Kunden individuell einzugehen und mit ihm gemeinsam herauszufinden was das Beste für ihn ist. Nicht nur „normale“ Piercings wie Bauchnabel und Zunge werden von Andrea gestochen, der Schwerpunkt liegt bei Intimschmuck in allen Varianten und bei den verschiedenen Bodymodificationen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Venhaus

Piercings und Bodymodificationen haben mich bereits fasziniert als ich noch ein Kind war. Egal ob es die verschiedenen Ohrringe meiner Oma waren, oder die Ohr- und Nasenpiercings, die man beispielsweise im Museum an den sogenannten Ureinwohnern Afrikas oder Amerikas entdecken konnte. Auch die typischen afrikanischen Narbenzeichnungen haben mich schon sehr früh interessiert.

Dann kam in der 5ten Klasse die Phase, in der man sich selbst oder den Freundinnen Ohrlöcher sticht. Die damals übliche Methode habe ich mit elf  Jahren bereits verbessert und dann hatte meine halbe Kinderhortgruppe plötzlich Ohrlöcher.

Mittlerweile beschäftigt mich Piercing und anderer Körperschmuck schon sehr lange, ich pierce nun seit 34 Jahren und habe damit mein Hobby zum Beruf gemacht.

Auch in der Grundschule schon hatte ich die Idee eines „Ohrrings“ in der Brustwarze. Keine Ahnung warum, aber die Idee war da. Ich fand die Idee klasse, hielt sie aber für extrem unrealistisch, bis mir jemand in der Schwulenszene mit genau so einem Piercing über den Weg lief. Da war ich 18.

Von da an habe ich mich noch mehr für Piercings und auch andere Bodymodificationen interessiert, damals spielte sich Piercing noch fast ausschließlich im Intimbereich und an den Brustwarzen ab, das Bauchnabelpiercing war noch gar nicht erfunden worden. Viele Piercings gab es auch schon früh in der BDSM-Szene, da habe ich auch die ersten Intimpiercings gesehen.

Bevor ich mein Piercingstudio eröffnet habe, war ich unter anderem tätig in der Altenkrankenpflege und mobilen Schwerbehindertenbetreuung, als Referentin bei der AIDS-Hilfe, in der Jugendarbeit/Straßensozialarbeit.

Eigentlich wollte ich damals ja einfach nur ein Piercing haben, und habe 1987 mit einer Freundin in Berlin alle möglichen Tattooläden abgeklappert. Leider waren die hygienischen Verhältnisse damals oft unterirdisch und absolut nicht mit meinem hygienischen Vorwissen aus der Pflege vereinbar, daher bin ich aus diesen Studios rückwärts wieder rausgelaufen. Ich wollte zwar Piercings haben, aber doch nicht so! Daraufhin habe ich 1988 begonnen das Piercen zu erlernen. Seit 1993 betreibe ich mein eigenes Studio Deep Metal Piercing, anfangs noch als Untermieter in einem anderen Geschäft, seit 2002 habe ich mein komplett eigenes Studio, in dem Beratung und Hygiene an allererster Stelle stehen.

Brandings und Cuttings als eine andere Form des Körperschmucks haben mich ebenfalls schon lange fasziniert, daher war es nur logisch, das Angebot zu erweitern und so biete ich auch Scarificationen8 in meinem Studio an.

Auch andere Bodymodificationen wie das Spalten der Zunge und das Implantieren von RFID-/NFC-Chips und anderen Implantaten wie Kugeln/Genital Beading gehören in meinem Studio zur Routine.

Nahezu jede mögliche Form von Bodymodification ist in meinem Studio möglich – nur Tätowierungen biete ich nicht an.

Du willst noch mehr zum Thema erfahren?

Hier findest Du alle Fragen der Community, die von needlewitch beantwortet wurden!

Alle beantworteten Aktionsfragen

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