Themenspecial: Naturschutz und planetare Gesundheit

Den meisten von uns ist klar: Naturschutz geht uns alle an. Schließlich sind auch wir Menschen ein Teil der Natur – verschlechtern sich die Umweltbedingungen, verschlechtert sich auch unser aller Leben. Dieser Ansatz ist nicht falsch, jedoch anthropozentrisch, das heißt: menschenzentriert. Alex Putzer von der University of New York forscht seit Jahren zum Thema Naturschutz und vertritt einen ökozentrischen Ansatz. Demnach genießt der Mensch gegenüber anderen Arten keine vorrangigen Rechte an der Natur. In unserem Ask My Anything beantwortet der UN-Experte für "Harmonie mit der Natur" am 21. August von 15 bis 17 Uhr grundsätzliche Fragen zum Thema "Naturschutz" und dazu, was es mit den "Rechten der Natur", die er fordert, auf sich hat.

Naturschutz und die Rechte der Natur

Seit Jahren werden Umweltprobleme und der menschliche Einfluss darauf zunehmend als gesellschaftliches Problem wahrgenommen und diskutiert. Auch die Überfischung der Meere und Ökosysteme, die durch menschlichen Einfluss ins Ungleichgewicht geraten, sind allseits bekannte Problematiken. Viele Menschen weltweit fordern von ihren Regierungen, effektiver gegen die menschengemachten Einflüsse auf das Klima und die Natur vorzugehen.

Wenn wir uns der Probleme und zum Teil auch der Lösungen bewusst sind, warum gelingt es der Menschengemeinschaft aktuell nicht, effektiver auf nationaler und internationaler Ebene dagegen vorzugehen? Und warum klaffen auch auf individueller Ebene die Ideale und das tatsächliche Handeln oft auseinander?

Für die Beantwortung dieser Fragen gibt es unterschiedliche Antworten und Ansätze ökonomischer wie auch sozialer Natur. Der bisherige Naturschutz wird fast immer anthropozentrisch gedacht. Natur- und Umweltschutz dienen dabei in erster Linie dazu, die menschliche Lebensqualität zu erhalten. Im öffentlichen Diskurs wird diskutiert, dass der Klimawandel eingeschränkt werden sollte, da sonst im menschlichen Zusammenleben Konflikte, Verlust von Lebensraum oder -qualität und individuelle Einschränkungen drohen.

Die Rechte der Natur zeigen, dass es auch anders geht. Dieser ökozentrische Ansatz stellt bei Fragen des Naturschutzes nicht länger den Menschen in den Mittelpunkt. Er sieht Flüsse, Wälder und Seen nicht nur als Ressourcen für Menschen, sondern als Entitäten mit eigenen Rechten. Ein gesundes Ökosystem und Artenvielfalt im Meer und an Land werden dabei nicht für uns Menschen, sondern die Natur um ihrer selbst willen geschützt. Das kann sinnvoll sein, da die Ziele des Naturschutzes dann nicht so leicht gegenüber anderen anthropozentrischen Zielen depriorisiert werden können. Alex Putzer forscht seit Jahren zu den Rechten der Natur und hat zuletzt auch auf der Wissenschaftskommunikationsplattform te.ma einige seiner Gedanken und Forschungsergebnisse zum Thema Naturschutz vorgestellt. Im gutefrage Ask Me Anything wird er generelle Fragen zum Thema Naturschutz sowie Fragen zu den von ihm proklamierten Rechten der Natur beantworten.

Alex Putzer stellt sich vor:

Alex Putzer, PhD, forscht zum Thema Naturschutz aus nichtmenschlicher Sicht. Dabei interessieren ihn Antworten auf grundlegende Fragen, wie: Warum schützen wir die Natur? Welche schützen wir? Und vor allem: Für wen schützen wir sie? Sein Hauptinteresse gilt den sogenannten Rechten der Natur. Wenn Menschen Menschenrechte haben, so das Argument, dann sollten Tiere Tierrechte, Flüsse Flussrechte und Berge Bergrechte haben. Seine Doktorarbeit schrieb Alex zum Thema Rechte der Natur in Städten. Als UN-Experte analysiert und berät er globale Initiativen. Als Fulbright-Schuman-Forscher schreibt er zurzeit an der New York University an einem Buch zum Thema.

Alex ist es wichtig, dass Ideen wie Naturschutz, die Rechte der Natur oder auch planetare Gesundheit nicht nur in Universitäten und unter Expert*innen verhandelt werden. Er gibt deshalb regelmäßig Vorträge zum Thema, unterrichtet an Schulen und Events, schreibt Zeitungs- und Blogartikel und spricht bei Podcasts, wie ein innovativer Naturschutz auch in Ländern wie Deutschland funktionieren könnte. Zusammen mit einer Kollegin stellt er bis Mitte Oktober zwei seiner Arbeiten bei der International Architecture Biennale Rotterdam aus.

Beim Naturschutz wird vieles falsch gemacht, aber auch viel richtig. Es gibt sowohl Grund zur Hoffnung, als auch zur Sorge. Alex freut sich mit der gutefrage-Community darüber zu diskutieren. Denn Naturschutz geht uns alle an: Sowohl die Menschen, als auch die restliche Natur.

Ask Me Anyhting-Aktion zu Naturschutz

Worauf sollte man besonders achten, wenn man nachhaltig leben möchte? Was genau können wir unter den "Rechten der Natur" verstehen? Hat es überhaupt eine Bedeutung für das Ökosystem, was Einzelpersonen machen? Was können wir von anderen Ländern im Bereich Naturschutz lernen? Welche Vorteile haben ökozentrische gegenüber anthropozentrischen Ansätzen? Was steht einer erfolgreichen globalen Initiative zum nachhaltigen Naturschutz in Deinen Augen im Weg? Ist die Umwälzung und Nutzbarmachung der Natur nicht entscheidender Katalysator für menschlichen Fortschritt?

Alex Putzer beantwortet Deine Fragen

Im Themenspecial beantwortet Alex Putzer alle Deine Fragen zum Thema "Naturschutz". Du kannst sowohl allgemeine Fragen zum Naturschutz stellen, wie wir individuell und als Gesellschaft effektiv zum Naturschutz beitragen können, als auch spezifische Fragen zu seinem Forschungsschwerpunkt – den Rechten der Natur. Am Mittwoch, den 21. August, von 15 bis 17 Uhr beantwortet Alex Putzer Deine Fragen über sein offizielles gutefrage-Profil.

Wie stelle ich Fragen zum Themenspecial?

Ganz einfach: Du kannst ab sofort Deine Fragen an Alex Putzer stellen. Am Mittwoch, den 21.08.2024, beantwortet er zwischen 15 und 17 Uhr so viele Fragen wie möglich.

Am besten stellst Du Deine Frage über den Button bzw. die Verlinkung auf dieser Webseite (dabei werden alle notwendigen Hashtags richtig gesetzt).

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