Themenspecial
Drogen: Suchtprävention und Aufklärung

Laut offizieller Statistiken konsumiert jedes Jahr fast jeder zehnte Erwachsene in Deutschland mindestens einmal illegale Drogen. Wenn man legale Drogen noch hinzufügt, gibt es kaum jemanden, der nie welche konsumiert. Drogenkonsum ist ein Thema, das die Mitte der Gesellschaft betrifft. Ebenso wie seine Schattenseiten: Suchterkrankungen, Überdosierungen und gesundheitliche Schäden, die je nach Substanz bis zum Tod führen können. Aufklärung ist hierbei der erste Schritt zur Suchtprävention. Deshalb beantworteten im Themenspecial drei digitale Streetworker (Alena vom Projekt Mindzone, Sandro von der mudra Drogenhilfe e.V. und Peter von der Drogenhilfe Schwaben) Deine Fragen zu allem, was mit dem Thema Drogen zu tun hat.

Drogenprävention: Aufklärung versus Abschreckung

Lange Zeit war eine der beliebteren Strategien in Sachen Drogensuchtprävention die der Abschreckung. Viele werden sich noch an die seinerzeit im Internet recht virale "Faces of Meth"-Kampagne erinnern, über die in den USA Polizeifotos von drogenkriminellen Wiederholungstätern veröffentlicht wurden, um über eine Zeitreihe von Bildern der gleichen Personen die schädliche Wirkung des Drogenkonsums anhand des offensichtlichen fortschreitenden körperlichen Verfalls zu demonstrieren, den man auf den Bildern zu sehen bekam. Und tatsächlich: Abschreckung wirkt. Doch es wirkt eben nur teilweise und ist somit keine effektive Strategie im Kampf gegen Drogensuchterkrankungen und ihre Folgeschäden. Denn es lassen sich nie alle Menschen mit solchen Kampagnen abschrecken. Viele wollen ihre eigenen Erfahrungen machen und unterschätzen dann reale Gefahren, nachdem ihr erster Eindruck der Substanzen oft so negativ gar nicht ist. Auch konzentriert sich Drogensucht keineswegs nur auf illegale Drogen, sondern auch auf legale wie Alkohol oder auch auf verschreibungspflichtige Medikamente, die im Zentrum der Opioid-Krise in den USA stehen.

Die effektivste Form der Suchtprävention ist deshalb eine ehrliche Aufklärung. Drogen sollten nicht dämonisiert werden, aber jeder sollte klar für die Schattenseiten der unterschiedlichen Drogen sensibilisiert werden und auch dafür, was Sucht eigentlich bedeutet und wo sie beginnt. Hierfür haben wir die drei Pädagogen und Drogenberater Alena vom Projekt Mindzone, Sandro von der mudra Drogenhilfe e.V. und Peter von der Drogenhilfe Schwaben eingeladen, die sich in ihrer Arbeit täglich mit Drogen und Sucht beschäftigen.

Alena vom Projekt Mindzone stellt sich vor:

Wir vom Projekt mindzone sind mit Infoständen in Clubs und auf Festivals unterwegs, um mit Feiernden über Partydrogen und Konsum ins Gespräch zu kommen. Das heißt, ich bin am Wochenende mit unseren Ehrenamtlichen auf Partys und man kann uns dort vor Ort an unserem Stand direkt ansprechen. Wir arbeiten akzeptanzorientiert, wertschätzend und auf Augenhöhe. Wir möchten junge Menschen darin bestärken, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen und gesundheitliche Risiken beim Feiern und Konsumieren zu mindern.

Auf unserer Homepage www.mindzone.info findet ihr umfangreiche Informationen rund um Substanzen, Safer Use, Konsumreflexion und Hilfsangebote. Dort bieten wir auch eine Onlineberatung an. Fotos von unserer Arbeit findet ihr zum Beispiel bei Instagram unter @mindzone.wuerzburg

Im Rahmen des DigiStreet-Projekts bin ich nun auch online unterwegs. Hier auf Gute Frage beantworte ich eure Fragen und biete das private Gespräch an. Ihr könnt gerne direkt Kontakt mit mir aufnehmen und mir eine Nachricht per Freundschaftsanfrage schreiben.

Sandro von der mudra Drogenhilfe e.V. stellt sich vor:

Mein Name ist Sandro, ich bin Sozialarbeiter und arbeite seit vielen Jahren als Drogenberater für junge Menschen im enterprise-Büro der mudra Drogenhilfe in Nürnberg (www.mudra-iknow.de; www.mudra-online.de). In unserer Beratungsstelle bieten wir vor Ort unkomplizierte und zieloffene Beratung für junge Menschen an, die psychotrope Substanzen konsumieren. Das heisst, bei uns geht es im Alltag viel um Themen wie z.B. Risikomanagement, Harm Reduction und Konsumveränderung. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass wir niemanden zu irgendetwas überreden wollen. Wir bieten lediglich die Möglichkeit, sich unkompliziert und niedrigschwellig über konsumbezogene Themen auszutauschen und -falls gewünscht- sich Unterstützung zu holen. Dabei unterliegen wir einer strengen gesetzlichen Schweigepflicht und alle unsere Angebote sind selbstverständlich kostenlos und anonym nutzbar.

Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Beratungsangebot auch Teil des Projekts DigiStreet sein dürfen (https://wonderl.ink/@digistreetwork). Damit ist es uns nun möglich, unsere Arbeit auch auf verschiedenen Plattformen, Chats und Social Media Kanälen im Netz anzubieten. Das heisst, ich stehe Euch hier auf gutefrage.net gerne als Ansprechpartner zu den Themen „Konsum und Sucht“ zur Verfügung und Ihr könnt mich jederzeit gerne anschreiben, wenn Ihr Fragen habt oder euch mit jemandem über eure Konsumerfahrungen austauschen wollt.

Peter von der Drogenhilfe Schwaben stellt sich vor:

Ich bin Peter und arbeite als Sozialpädagoge bei der Drogenhilfe Schwaben im Jugendbereich. Neben meiner Tätigkeit in der Prävention, berate ich junge Menschen in persönlichen Gesprächen und über unsere App Redestoff auch online. Bei uns geht es vorrangig um illegale Substanzen, wir sind aber auch für andere Suchtthemen zuständig.Wir arbeiten akzeptierend - jede*r ist bei uns willkommen, so wie er*sie ist und Konsumreduktion oder -beendigung muss nicht das Ziel der Beratung sein.

Seit Herbst 2023 sind wir auch Teil des Projekts DigiStreet und sind im Netz für Euch unterwegs. Hier auf gutefrage.net bin ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen Hannah und Lena für Euch da. Wenn Ihr konsumbezogene Fragen habt oder in irgendeiner Form Unterstützung wünscht, schreibt uns gerne an - wir antworten so bald wie möglich.

Ask Me Anything-Aktion zu Suchtprävention und Drogenaufklärung

Wie erkennt man eine beginnende Sucht, bevor es zu spät ist? Wie steht ihr zur Legalisierung von Cannabis? Gibt es überhaupt so etwas wie "Safer Use" - also einen sicheren Konsum von Drogen? Welche Droge ist am gefährlichsten? Sollten Drogenkonsum überhaupt unters Strafrecht fallen? Gibt es Personen, die besonders anfällig für Drogensucht sind? Hat Drogenkonsum immer auch einen Preis?

Deine Fragen an Alena vom Projekt Mindzone, Sandro von der mudra Drogenhilfe e.V. & Peter von der Drogenhilfe Schwaben gGmbH

Im Themenspecial am Freitag, den 24. Mai von 14 bis 17 Uhr beantworteten Alena, Sandro und Peter Deine Fragen rund ums Thema Drogen.

Eine Kooperation von:

Wie stelle ich Fragen zum Themenspecial?

Ganz einfach: Du kannst ab sofort Deine Fragen an Alena und Sandro stellen. Am Freitag, den 24. Mai 2024, werden Alena, Sandro und Peter zwischen 14 und 17 Uhr so viele Fragen wie möglich beantworten, die mit dem Hashtag #themenspecial-drogen versehen wurden.

Am besten stellst Du Deine Frage über den Button bzw. die Verlinkung auf dieser Webseite (dabei werden alle notwendigen Hashtags richtig gesetzt).

  1. Melde Dich kostenlos bei uns an
  2. Stell Deine Frage über einen der Buttons auf dieser Seite
  3. Am 24.05. antworten Dir Alena von mindzone & Sandro von mudrastreetwork & Peter von der Drogenhilfe Schwaben

Disclaimer: Die Aktion ist bereits abgeschlossen. Das Stellen weiterer Fragen ist nicht mehr möglich.

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