Es ist so ein Erfinder-Mythos, dass irgend jemand scharf über was nachdenkt und dann mit - Heureka! - auf die zündende Idee kommt. Das ist in der Sozialantropologie Quatsch.
Es veränderten sich - und verändern sich noch! - Lebensräume und Lebensumstände aufgrund äusserer Ereignisse. Randbemerkung: Der steigende Meeresspiegel ist garantiert so ein äusseres Ereignis, das sozialantropologisch die menschliche Entwicklung verändern wird.
Sei's drum. Die veränderten Lebensumstände und Lebensräume haben der menschlichen Spezies egal welchem Entwicklungsstamm Umstände aufgezwungen, die zu einer Verhaltensveränderung führten. Trockenheit in den angestammten Lebensräumen der Wälder zwangen die Spezies in die Savannen. Das hohe Gras zwang sie, sich über dieses zu erheben und nach Feinden ausschau zu halten. Solche Dinge. Das hat eine Gruppe getan, auch eine andere und viele weitere haben sich diesen Lebensumständen angeschlossen und das Verhalten zuerst experimentell, dann nachhaltig übernommen.
Mit dem Feuer dürfte es gleich gewesen sein. Von mir aus hat der Blitz eingeschlagen und ein Steppenfeuer verursacht. Oder ein Vulkan ist ausgebrochen. Jedenalls hat KEIN Neandertaler Feuersteine gegeneinander geschlagen und Stroh entzündet und so das Feuer erfunden. Auch dies dürfte per Zufall entdeckt worden sein beim Waffenbau beispielsweis. Schlägt man mit einem Stein gegen einen anderen kann man diesen so an einer Kante schärfen. Liegt dann was rum, das Feuer fangen kann, passiert es eben, zufällig. Das kann mehrere Male geschehen, ohne dass irgend ein Lebewesen den Funken als Ursache des Mottfeuers erkennt. Und vielleicht erkannte es Jahrhunderte lang keiner, bis es sich dann eben durchsetzte.
Aber es sind überwiegend gruppendynamische Vorgänge gepaart mit extrem viel Zufall und einem Zwang zur nachhaltigen Verhaltensveränderung.