Ist meine Ansicht respektlos?

Also es gibt da so eine Band, hauptsächlich bestehend aus einer jungen Frau und einem Mann. Die Band wurde gegründet als die Frau glaub 16 Jahre alt und in der 10. Klasse war. Der Typ war da schon 10 Jahre älter, also 26. Und der Typ soll angeblich die Frau mit 16 in der 10. Klassesexuell missbraucht haben. Zu dem Zeitpunkt waren sie aber in einer Beziehung gemeinsam zusammen und der Missbrauch hat innerhalb der Beziehung stattgefunden.

Nun war es so, dass sie dann wie gesagt die Band gegründet hatten und sie sich nicht von ihm getrennt hat und es auch nicht öffentlich gemacht hat, dass sie sexuell missbraucht wurde, sondern jahrelang, um genauer zu sein 8 Jahre lang in einer steilen Karriere mit Welttournees, etlichen Aufführungen, gemeinsamen Fotos mit Lächeln, viel Geld verdient haben.

Als sie sich getrennt haben, haben 99% der Fans heute auch noch einen Hass gegen den Mann, obwohl dieser nie strafrechtlich für eine Haft oder Bewährung verurteilt wurde, sondern nur auf eine Geldstrafe. Und explizite Beweise sind auch nicht vorhanden. Aber keiner kritisiert die Frau.

Nun ich kritisiere sie, falls die Story so auch stimmen sollte, denn dann hat sie meiner Meinung nach jahre lang auf übelster und widerwärtigster Art Heuchelei betrieben, indem sie ihren sexuellen Missbrauch unter ihre Karrie und Erfolg gesetzt hat. Denn ohne den Typen wäre sie aufgeschmissen, er hat die ganze Musik produziert. Ihr war also der Erfolg der Band und das Geld wichtiger, als sich ihrem Peiniger zu stellen. Erst am Ende, wenn es intern zu bröckeln schien, ist sie mit der ganzen Geschichte an die Öffdentlichleit getreten. Zuvor aber jahrelang auf Tour als Liebespaar. Das finde ich persönlich hochgradig verwerflich auf moralischer Ebene, fast schon eine Art Ausbeutung gegenüber dem Typen im Sinne von ''ich mach erstmal paar jahre Karriere mit ihm, und veröffentliche erst am ende alles, um ihn zu zerstören''.

Von anderen Fans wurde mir dann vorgeworfen, dass ich keine Empathie mit jungen Frauen hätte, die posttraumatische Störungen haben und eben mental von ihren Peinigern so manipuliert werden, dass sie trotzdem zusammenbleiben.

Dagegen habe ich eingeworfen, dass sie mit der Zeit aber schon eine erwachsene Frau, über 20, war. Kein Kind mehr. Sie hat zwar die Schule abgebrochen, aber lieber würde ich auf der Straße sein und verhungern, als mit meinem Vergewaltiger Karriere zu machen

. Wie seht ihr das? Ist meine Ansicht respektlos?

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Nein, ich sehe das nicht so und es eher respektlos so zu denken

Ich finde es nicht respektlos so zu denken (die Gedanken sind ja frei), aber ich habe die Antwort gewählt, weil ich Dir nicht zustimme.

Letztendlich stellst Du zwei Narrative gegenüber.

1) Die Frau ist das Opfer, kann sich nicht von ihrem Peiniger lösen und ist emotional abhängig. Daher erst Welttournee und dann an die Öffentlichkeit mit den Vorwürfen.

2) die Frau nutzt ihn aus, um ihn am Ende zu zerstören.

Du präferierst Narrativ 2.

Letztendlich kann jedes der Narrative wahr sein. Solange Du das Paar nicht kennst und keinen Einblick in ihre Beziehungsdynamik hadt, kann man nicht entscheiden, welche Variante wahr ist.

Man muss aber auch sagen, dass Du den Aspekt emotionaler Abhängigkeit unterschätzt. Du hast Dich offenbar noch nie mit dem Thema "dependente Persönlichkeitsstörung" beschäftigt. Das sind grob Mebschen, in der Kindheit die Erfahrung gemacht haben, dass Beziehungen nicht verlässlich sind, dass Bezugspersonen sich schnell ändern können. Und wenn Du sowas erlebst, kann es sein, dass Du Strategien entwickelst, um eine Beziehung sicher zu machen, damit Andere also bei Dir bleiben. Und diese Strategien sehen z.B. so aus, dass man für den Partner alles tut, keine Konflikte eingeht und sich anpasst (streiten gefährdet ja die Beziehung). Man lässt alles über sich ergehen, Hauptsache da ist eine Beständigkeit und der Andere bleibt bei Dir. Das ist natürlich ungesund, aber solche psychologischen Muster gibt es. Ich glaube, das unterschätzt Du etwas, was es für krasse psychologische Muster gibt.

Natürlich kann deine Variante wahr sein. Aber genauso ist die andere Variante auch möglich.

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M: Geilheit hat auch negative Seiten

Du sprichst damit einen wichtigen Punkt an: Der Umgang mit Sexualität ist in unserer Gesellschaft längt noch nicht unverkrampft, und natürlich hängt das damit zusammen, dass Sexualität zum Teil immer noch als etwas "Schmutziges", "Anrüchiges", über das man nicht spricht usw. gesehen wird. Du siehst es auch auf dieser Homepage: Hier sieht man manchmal Tendenzen zum slut shaming (User, die z.B. nur Jungfrauen wollen oder es negativ bewerten, wenn eine Frau ein paar mehr Sexualpartner hatte) oder auch negative Bewertungen bezogen auf Frauen, die einen OnlyFans-Account betreiben.

Und auch wenn das schade ist und ich mir sehr wünschen würde, dass Sexualität insgesamt viel mehr akzeptiert wird, wäre es auch gelogen, wenn man sagen würde, dass Geilheit nie negative Seiten hat. Das ist z.B. im Fall der Pornografiesucht so. Weiterhin können Leute aus Geilheit unvorsichtige Dinge tun (z.B. nicht verhüten).

Im Kern geht es bei Sexualität auch stark um zwischenmenschliche Themen wie persönliche Grenzen. Wenn ein Mann sich am Anblick einer Frau "aufgeilt" kann man ja verschiedene Dinge darunter verstehen: Dass man z.B. in der Gegenwart einer Frau, die nicht die Sexualpartnerin ist, masturbiert, kann z.B. als Belästigung gewertet werden. Wenn man einen Anblick einfach nur erotisch findet und aber jetzt nicht besonders starrt (auch hier ist wichtig, ob die Frau das will / damit einverstanden ist - wenn es für sie ok ist, wäre auch starren unproblematisch), so ist es wahrscheinlich akzeptables "aufgeilen".

In der Sexualität können sich sämtliche Befangenheiten, Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Personen zeigen, die man auch eh mit anderen hat (außerhalb des Kontexts Sexualität).

Es ist also natürlich möglich, sich zu aufdringlich zu verhalten.
Geilheit kann auch in Kombination mit Machtstreben negativ sein - so soll bei so manchen sexuellen Gewaltakten es auch vor allem um Macht über das Opfer gehen.

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Stöhnen ist ein Ausdruck von sexueller Erregung (viel mehr gibt es dazu glaube ich nicht zu sagen). Bei manchen drückt sich das so aus, dass sie stöhnen müssen (sie könnten es im Prinzip auch unterdrücken, aber warum?).

Es kann im Prinzip aber auch sein, dass man extra stöhnt, weil man weiß oder meint, dass das dem Partner / der Partnerin gefällt.

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Nicht unbedingt. Klinik ist für akute Suizidalität, wenn also ein Suizid wahrscheinlich ist. Und unabsichtlich bringt sich praktisch keiner um.

Er muss natürlich mit Dir besprechen, was genau Risikosituationen sein könnten. Er muss abschätzen, wie wahrscheinlich das ist, dass sie eintreffen. Aber wenn es tatsächlich nur eine vage Befürchtung ist und es keine konkreten Gefährdungsmomente gibt, muss er Dich nicht in die Klinik schicken.

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nein

Also wenn ich dabei bin, muss es echt nicht sein. Finde ich schon geschmacklos. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit dem Konzept einer "offenen Beziehung" (finde das nicht so schlimm, wenn meine Freundin oder ich auch Sex mit anderen hätten oder auch mal mit Anderen knutschen), aber das muss nicht in Anwesenheit der ders Partners / der Partnerin sein.

Und dabei ist kackegal, wie sie aussieht. Geschmacklos ist geschmacklos.

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Ist ok, habe damit kein Problem. Finde zwar nicht, dass das ein schöner Beruf ist (ich würde nicht Pornodarsteller sein wollen), aber das müssen sie ja wissen.

Könntet ihr euch zum Beispiel eine Freundschaft mit einer Person die so einen Beruf ausübt vorstellen wenn alles passt oder sagt ihr vornrein ne mit so einer Person will ich nichts zu tun haben?

Ich kann mir eine Freundschaft vorstellen.

Oder wenn jemand aus eurer Familie, Bekannten, Freunden diesen Beruf ausüben möchte oder schon ausübt würdet ihr die dann abstoßen/Kontakt abbrechen oder trotzdem zu dieser Person stehen?

Auf jeden Fall trotzdem zu der Person stehen! Das ist für mich kein Grund für einen Kontaktabbruch. Finde das nicht so problematisch.

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So richtig versrtehe ich das Problem nicht, oder wieso das anmaßend ist, wissenschaftliche Theorien als "Wissen" zu deklarieren. Eigentlich ist schon so, dass Wissenschaftler von der Haltung her Theorien und Modelle als vorläufig sehen, als das "bis jetzt beste Modell", das durch neue Beobachtung immer in Frage gestellt werden kann (oder bei dem bestimmte Schwächen bereits bekannt sind). Vor allem sind wissenschatlich informierte Modelle besser als gar keine (weil man damit immerhin potenziell ein bisschen etwas über die Realität verstanden hat).

Ich finde es auch verkehrt, den Begriff "Theorie" so zu verwenden, als wäre das "bloß etwas ausgedachtes", als wäre es eine reine Vermutung. Theorien stützen sich auf Befunde und werden durch diese nahegelegt oder eben "nicht widerlegt". D.h. hinter guten wissenschatlichen Theorien steckt eine Reihe von Beobachtungen und Befunden. Damit ist es zwar immer noch eine Theorie in dem Sinne, das bestimte Gesetzesmäßigkeiten formuliert werden, aber es ist nicht bloß eine reine Vermutung, sondern schon mehr als das.

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Ich finde es schräg, das zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu erklären. Da müsste man mir mal erstmal erklären, inwiefern man das so sehen sollte. Denn grundsäzlich denke ich: jede/r muss für sich entscheiden, wie viel er oder sie arbeiten kann / möchte. Ich bin skeptisch gegenüber Behauptungen, die ausdrücken, dass das ein Problem wäre, wenn etwas weniger gearbeitet wird.

Von "Faulheit" zu sprechen ist auch absurd. Das ist unpsychologischer Mist. Es mag gute Gründe geben, warum man gar nicht so viel arbeiten möchte, z.B. dass die Priorität stärker auf der Familie o.Ä. liegt. Und das ist nicht faul, sondern u.U, sehr smart.

Ich frage mich auch, ob die Betrachtung der Quantität (Stundenanzahl) sinnvoll ist. EIne offene Frage dabei ist ja, ob mehr Quantität (mehr Stunden) überhaupt mit mehr Produktivität einhergehen würde (das ist eine implizite Annahme, die in der Beschwerde drin steckt).

Insgesamt muss man dem sehr kritisch begegnen, denke ich.

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Gelassen, aber ggf. bestimmt. Es ist ja letztendlich nicht persönlich gemeint (und das persönlich nehmen wäre ein Fehler). Man muss dann schauen, ob man den Klienten beruhigen kann oder nicht. Wenn er sich nicht beruhigen lässt, kann es sinnvoll sein, das Gespräch zu beenden und beim nächsten Mal weiter zu sprechen. Es kann auch sinnvoll sein, eine Grenze zu kommunizieren und darum zu bitten, Beleidigungen zu unterlassen (und wenn dem nicht entsprochen wird: Gespräch beenden und beim nächsten Mal weitersprechen).

Größter Fehler wäre in einen Gegenangriff überzugehen.

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Ich weiß nicht, ob sie noch ein Gebiet kontrollieren, aber die Gruppierung gibt es definitiv noch (Ideologien kann man halt nicht durch militärische Gewalt vernichten). Die haben sich ja kürzlich zum Anschlag auf die Konzerthalle in Moskau, der im März passierte, bekannt.

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Nicht darauf eingehen, an Polizei wenden, Leute informieren, die die Bilder kriegen könnten (sofern das für Dich ok ist). Ich würde das Risiko eingehen, dass die Person das macht (das musst Du aber schauen, ob Du damit klarkommst). Alle haben schon mal nackte Menschen gesehen. Sexualität ist auch nichts, wofür man sich schämen muss.

Und vor allem: daraus lernen. Das ist echt der älteste und billigste Trick, jemanden zum Verschicken von Nudes zu bringen, auf denen die Person erkennbar ist und die Person anschließend damit zu erpressen.

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Das ist eine Definitionsfrage: Was genau ist Prostitution?

Geht man nach dem Prostituiertenschutzgesetz (siehe https://www.gesetze-im-internet.de/prostschg/BJNR237210016.html#BJNR237210016BJNG000100000 ) ist das Betreiben eines OnlyFans-Accounts mit pornografischen / sexuellen Inhalten keine Prostituion.

Da heißt es nämlich:

(2) Prostituierte sind Personen, die sexuelle Dienstleistungen erbringen.

Und sexuelle Dienstleistungen sind in dem Gesetz so definiert:

(1) Eine sexuelle Dienstleistung ist eine sexuelle Handlung mindestens einer Person an oder vor mindestens einer anderen unmittelbar anwesenden Person gegen Entgelt oder das Zulassen einer sexuellen Handlung an oder vor der eigenen Person gegen Entgelt. Keine sexuellen Dienstleistungen sind Vorführungen mit ausschließlich darstellerischem Charakter, bei denen keine weitere der anwesenden Personen sexuell aktiv einbezogen ist.

Ich persönlich würde auch unter Prostitution eher einen Sexualkontakt gegen Entgelt im "Real Life" verstehen. Videos mit sexuellen Inhalten oder Nacktbilder verkaufen ist demnach keine Prostitution.

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Ne, ist nicht normal. Das ist eine Straftat. Du könntest ihn anzeigen.

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Vermutung: Erkältung / leichter Infekt. Nicht etwa Krebs oder was auch immer "Dr. Google" sagt. Gewissheit erhältst Du bei einem Arzt.

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Ne, bei Regelverstößen und auch bei mangelnder Therapieteilnahme wirst Du eher entlassen (bei Regelverstößen gibt es eine sogenannte"disziplinarische Entlassung"). Dann muss man die Frage stellen, was der Sinn des Ganzen ist.

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Das ist normaler Trennungsschmerz. Sollte vorbeigehen mit der Zeit.

Eindeutige Bekenntnisse für Dich macht er auch nicht. Scheint also passend zu sein, dass ihr Euch trennt.

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Nein. Also manche haben extrem widrige Umstände. Es haben nicht alle die gleichen Chancen. Aber alle haben die Chance, irgendetwas aus ihrem Leben zu machen (da bin ich von der Haltung ähnlich wie Viktor Frankl, ein Psychiater, der im KZ während des zweiten Weltkriegs war und der meint, dass man unter allen Umständen etwas Wertvolles verwirklichen kann, und wenn es sogenannte "Einstellungswerte" seien).

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