Ich hatte mir vorab keine Gedanken dazu gemacht und einfach meine Kinder bekommen. In der Annahme, dass man die Probleme immer erst angehen sollte, wenn sie da sind.
Jede größere Hormonschwankung kann Schübe auslösen. In der Schwangerschaft hatte ich heftige Anfälle. Dabei leide ich u. a. unter Wortfindungsstörungen und man sieht es mir an (eine Seite hängt). Ständig wollte mich jemand in einen Kernspinn stecken, in der Annahme, ich hätte eine TIA oder einen Schlaganfall. Irgendwann wollte ich mir schon einen Button anstecken: "Nein, es ist eine Migräne!"
Am heftigsten war es immer ca. 1,5 Wochen nach der Geburt. Wenn eben möglich, versuch länger im Krankenhaus zu bleiben, dort wo dein Baby geboren wurde. Jedes Krankenhaus, was dich neu mit Neugeborenem aufnimmt, lässt dich aus hygienischen Gründen nicht mehr auf die Entbindungsstation. Doch dort ist man am besten mit einem so jungen Baby aufgehoben. Sobald sich nach 1-3 Tagen Migräne der Hormonspiegel einpendelt geht es wieder.
Überlege dir gut, ob du Medikamente nimmst. Damals wurde mir Paracetamol als unbedenklich empfohlen. Heute ist man schlauer. Nimm das auf keinen Fall in einer Schwangerschaft.
Ja, die Schwangerschaften waren nicht witzig. Wenn der Kinderwunsch groß genug ist, schafft man das. Es gibt Schöneres. Ein straff organisierter Tagesablauf ist hilfreich dabei.
Da ich Paracetamol genommen hatte, schlief mein Kind nur max. 2-3 Stunden am Stück und hatte nicht alle Schlafphasen. Mein Mann arbeitet in einem gefährlichen Beruf. Daher wollte ich nicht, dass er nachts das Kind versorgt. So bekam ich mal mehr Schlaf am Stück, wenn er heimkam. Ich pumpte vorher Milch ab und gab ihm das Kind. Mit etwas Glück kam ich so auf 6 Stunden Schlaf + die Zeit, die ich mit dem Kind zusammen schlief. Meine Bettzeit stoppelte ich mir zusammen.
Meinen Man sah ich zwar nicht so oft wie gewünscht, aber so ging es einigermaßen. Auto fahren war allerdings nicht möglich, dafür fühlte ich mich nicht fit genug. Mit dem Kind ging ich viel an die frische Luft und bei einem Migräneanfall, schlief ich neben ihm. Wenn man nicht arbeiten muss, ist das machbar. Man geht mit dem Kind eine Symbiose ein und machmal ist die Bude eben unaufgeräumt und es gibt Fastfood. Den Erziehungsurlaub brauchte ich und er erwies sich als sehr nützlich und hilfreich.
Eine Hebamme stand mir zur Seite. Das war eine super Sache. Würde ich so immer wieder machen.
Was wirklich störte, war Besuch. Naturgemäß wollten alle das Baby sehen. Doch das war mir viel zu anstrengend. Die wollten sich unterhalten, bewirtet werden und man musste aufräumen und sich fertig machen. Das war sehr unangenehm. Aber wer will später ohne Sozialkontakte sein? Da muss man leider durch.