Nutrias sind nicht grundsätzlich invasiv. Sie werden von der EU aber als invasive Spezies eingestuft. Invasiv bedeutet in diesem Zusammenhang jedoch weniger, dass sie einheimische Arten verdrängen, sondern eher, dass sie für den Menschen "lästig" sein können, weil sie z. B. durch ihre Grabtätigkeit Deichanlagen schädigen können. Die Einstufung als "invasive Art" ist also eher subjektiv getroffen worden als nach objektiven ökologischen Kritierien. Auf der anderen Seite gibt es dort, wo es Nutrias gibt, weniger Bisamratten, die ebenfalls als invasiv gelten und an Deichanlagen noch schwerwiegendere Schäden anrichten können, sich anders als Nutrias aber noch schlechter kontrollieren lassen. Wie so oft ist das Bild der Nutria als Neozoon weder schwarz noch weiß, sondern irgendwas dazwischen.

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Der Halbesel (Equus hemionus) ist nicht halb Esel und halb Pferd, sondern eine eigene Art innerhalb der Gattung der Pferde (Equus). Er wird auch Asiatischer Esel genannt oder regional auch Onager, Kulan, Khur, Dschiggetai und Kiang (letzterer wird manchmal als eigene Art, Equus kiang, geführt, ist aber in Wirklichkeit nur eine ans Bergland angepasste Unterart des Halbesels). Die Bezeichnung Halbesel rührt daher, dass der Asiatische Esel im Vergleich zum Afrikanischen Wildesel (Equus africanus) in seinem Erscheinungsbild pferdeähnlicher aussieht.

Hybride zwischen Hauspferden (die domestizierte Form des Wildpferds, Equus przewalskii) und Hauseseln (die domestizierte Form des Afrikanischen Wildesels) werden Maultiere bzw Mulis (Kreuzung aus Eselhengst und Hauspferdstute) oder Maulesel (Kreuzung aus Pferdehengst und Eselstute) genannt. Maultiere und Maulesel sind aufgrund des unterschiedlichen Chromosomensatzes der beiden Elternarten unfruchtbar.

Die Primaten wurden traditionell in zwei Verwandtschaftsgruppen eingeteilt: die echten Affen (Anthropoidea oder Simiae) und die sog. "Halbaffen" ("Prosimiae"). Letztere umfassten alle anderen Primaten, die keine echten Affen waren, namentlich die Lemuren (Lemuriforemes), Loris (Lorisiformes) und Koboldmakis (Tarsiiformes) und sie wurden Halbaffen genannt, weil sie zwar Primaten sind, aber eben keine "echten" Affen.

Molekularbiologische Studien zeigten dann aber, dass die Koboldmakis in Wirklichkeit enger mit den Affen als mit den Lemuren und Loris verwandt sind und die traditionelle Einteilung in Halbaffen und Affen gar nicht richtig ist. Heute werden die Primaten in die Feuchtnasenprimaten (Strepsirrhini) und in die Trockennasenprimaten (Haplorrhini) eingeteilt. Zu den Feuchtnasenprimaten gehören die Lemuren und die Loris. Die Trockennassenprimaten umfassen die Koboldmakis und die Affen. Hier findest du einen Stammbaum der Primaten.

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Damit der Epilierer richtig zugreifen kann, sollten die Härchen etwa 5 mm lang sein. Länger geht auch, kürzer wird hingegen eher schwieriger werden. Unter 3 mm dürfen die Haare auf gar keinen Fall sein.

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Warum können so viele LGBTQ Leute die Realität nicht akzeptieren und nennen jeden homophob oder ähnlich?

Hallo, ich frage mich schon seit langem warum ist es so das viele Leute die zu LGBTQ gehören oft nicht die Wahrheit akzeptieren und auch oft dir versuchen ihre Meinung einzureden oder dich auch beleidigen?

oft sehe, lese oder höre ich das sich Trans Menschen darüber beschweren das jemand eine Trans Frau nicht als eine Frau ansieht oder auch andersrum.

Das ist ja die Realität, das wenn du als ein Mann geboren bist, bleibst du ein Mann oder umgekehrt. Wenn du dir als ne Frau ein Ding anoperieren lässt und Hormone nimmt und was auch immer bleibst du trotzdem für immer eine Frau die halt jetzt aber eben sich ein Ding dranmachen gelassen hat. Dann gibt es auch noch die besondere Art die sich dann als Fuchs oder Katze identifizieren und wenn du bloß was anderes sagst (oftmals reicht es das du einfach die Wahrheit sagts das sie es ned sind) dann hast du die Missgegendert, bist homophob, rechts, toxisch, Christ und was auch immer.

Ich sage ja nichts gegen diese Leute was und nein ich bin auch nicht rechts aber solche Leute haben doch ganz klar irgendwelche Probleme, das die die Realität nicht akzeptieren wollen.

was mir noch aufgefallen ist, ist die Verbindung Grünwähler, Links, satanistisch und Lgbtq.

ich habe schon viele Leute in meinem Leben getroffen die Lgbtq sind (Trans oder was auch immer) und fast immer sind die Leute dazu Grünwähler, Linksextrem, satanistisch und gehören zu diesen komischen Leuten die angeblich für das Klima kämpfen indem sie sich an Straßen kleben oder Sachen zerstören. Warum ist es so? Ich habe auch ein Gefühl diese Leute sind irgendwie erst in 2020 oder so gespawnt in Deutschland, vorher habe ich nicht viel davon mitbekommen .

ist das alles ein Hype oder was? Und wie soll man mit solchen Menschen umgehen?

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Hallo, ich frage mich schon seit langem warum ist es so das viele Leute die zu LGBTQ gehören oft nicht die Wahrheit akzeptieren und auch oft dir versuchen ihre Meinung einzureden oder dich auch beleidigen?

Weil es nun mal genau anders herum ist. Diejenigen, die LGBTQ nicht wahrhaben wollen, sind diejenigen, die die Wahrheit nicht akzeptieren können. Bestes Beispiel:

oft sehe, lese oder höre ich das sich Trans Menschen darüber beschweren das jemand eine Trans Frau nicht als eine Frau ansieht oder auch andersrum.

Doch, genau so ist es. Eine Transfrau ist natürlich genauso eine echte Frau wie eine Cis-Frau. Die Wissenschaft hat schon seit Jahren ziemlich eindeutig gezeigt, dass das Geschlecht kein festes Kontinuum ist, sondern ein Spektrum und dass man das soziale Geschlecht (gender) genauso ernst nehmen muss wie das biologische (sex). Wir wissen inzwischen sogar, dass es so etwas wie Transidentität oder Geschlechterbinarität auch bei anderen Tierarten gibt - es gibt z. B. Beobachtungen über weibliche Schimpansen, die ein für diese Art typisch männliches Verhaltensmuster zeigten. Der leider in diesem Jahr verstorbene Primatenforscher Frans de Waal hat ein Buch darüber geschrieben: Der Unterschied. Was wir von Primaten über Gender lernen können.

Ich sage ja nichts gegen diese Leute was und nein ich bin auch nicht rechts aber solche Leute haben doch ganz klar irgendwelche Probleme

Natürlich, du sagst nichts gegen diese Leute, findest aber, dass sie Probleme habn ... du merkst hoffentlich selbst, dass sich das total widerspricht!

Und nein, diese Leute haben keine Probleme. Transgeschlechtlichkeit ist kein Problem, sondern eine Normvariante und somit einfach nur eine Spielart der Natur, aber genauso normal wie Cisgeschlechtlichkeit. Es ist auch keine Krankheit, in der ICD-11 wird Transsexualität nicht mehr als psychische Erkrankung geführt.

ch habe schon viele Leute in meinem Leben getroffen die Lgbtq sind (Trans oder was auch immer) und fast immer sind die Leute dazu Grünwähler, Linksextrem, satanistisch

Weil nun mal intolerante Menschen naturgemäß eher dem politisch rechten Spektrum zuzuordnen sind. Ansonsten kann man das echt nicht pauschalisieren. Dass LGBTQ Community Satanisten sind, ist Quatsch hoch zehn.

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Nein, weil…

Weil ausnahmslos jede:r das im Grundgesetz (Artikel 8) verankerte Grundrecht hat, für seine Rechte zu demonstrieren. Das nennt man Versammlungsfreiheit und wird auch auf EU-Ebene jeder EU-Bürger:in zugestanden (Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention, Artikel 12 der Europäischen Grundrechtecharta), also auch den Angehörigen der queeren Community. Außerdem stören doch die friedlichen, bunten Veranstaltungen nun wirklich niemanden. Im Gegenteil, es ist eine tolle Möglichkeit ein friedliches Stadtfest zu feiern, bei dem alle willkommen sind, die tolerante Demokraten sind. Und wer sich dafür nicht interessiert, braucht doch bloß nicht hin zu gehen.

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Das kann man so nicht sagen, weil es noch keiner untersucht hat. Die Einteilung der verschiedenen Unterarten des Wolfs basiert weitgehend nur auf dem Vergleich der mitochondrialen DNA (mtDNA). Wenn man sich Kern-DNA anschaut, dann verwendet man hierfür auf innerartlicher Ebene oft Bereiche der nichtcodierenden DNA (z. B. Mikrosatelliten), die entsprechend hohe Mutationsraten aufweisen (das gilt auch für die mtDNA), aber eben keine Auswirkungen auf den Phänotyp haben.

Genetische Adaptationen verschiedener Ökotypen des Wolfs sind in Nordamerika schon untersucht worden (siehe z. B. diese Studie). Von Polarwölfen muss man aber eben erst mal genetische Proben nehmen und die leben eben in Regionen, die dem Menschen nur schwer zugänglich sind (die meisten "Polarwölfe" in Zoologischen Gärten sind keine echten Polarwölfe, sondern Hybride, in die verschiedene andere Unterarten gekreuzt wurden, also als "Quelle" für geeignetes DNA-Material unbrauchbar).

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Man hat durch Zucht die Kerne weitgehend herausgezüchtet. Mitunter findet man mit etwas Glück auch mal einen Samen in einer Orange; bei manchen Sorten etwas häufiger als bei anderen. Aus Zitronenkernen habe ich mir schon selbst ein paar Bäumchen gezogen, die gut gewachsen sind, bisher aber leider noch nie geblüht haben. Auch bei anderen Obstsorten wie z. B. Weintrauben (die übrigens Beeren und keine Trauben sind) und ganz besonders der Dessertbanane hat man kernlose Sorten gezüchtet. Einfach, weil der Verbraucher sich das so wünscht. Die meisten beißen nicht gern auf harte Samen, wenn sie Obst essen.

Vermehren kann man solche kernlosen Sorten trotzdem, denn im Prinzip kann jede Pflanzenart auch ungeschlechtlich (vegetativ) vermehrt werden. Die Techniken dafür sind von Art zu Art jedoch unterschiedlich. Manche Arten kann man durch Stecklinge vermehren. Das wird z. B. bei Apfelbäumen häufig so gemacht. In der Regel werden diese sog. Edelreißer auf eine Unterlage gesetzt, das nennt man Veredelung. Damit ist es sogar möglich, dass ein Apfelbaum mehrere verschiedene Apfelsorten tragen kann. Gegenüber der Vermehrung durch Samen hat die Vermehrung durch Veredelung den Vorteil, dass die Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten bleiben - weil die Edelreißer ja genetisch identisch sind mit der Mutterpflanze, von der man sie genommen hat. Bei der Vermehrung über Samen würde das Erbut der Mutterpflanze ja mit der Pflanze gemischt, die den Pollen geliefert hat. Die Keimlinge sind also nicht mehr sortenrein. Niemand kann ja kontrollieren, ob die Biene, die eine Blüte bestäubt, zuvor auf einer anderen Blüte derselben Sorte gesessen hat. Außerdem sind etliche Sorten F1-Hybride. Das heißt, dass sie aus zwei anderen Sorten gekreuzt wurden und auf einem bestimmten Genlocus unterschiedliche Genvarianten (Allele) tragen - man nennt das auch Heterozygotie. Bei der Kreuzung der F1-Hybriden untereinander würden sich dann deshalb in einem bestimmten Spaltungsverhältnis die Elternsorten wieder aufspalten.

Die vegetative Vermehrung hat aber natürlich auch Nachteile. Denn neue Sorten lassen sich damit nicht züchten, da das Erbgut ja ständig gleich bleibt. Für die Zpchtung neuer Sorten mit anderen Eigenschaften ist die klassische Kreuzung notwendig mit Vermehrung über Samen. Dass man bei manchen Obstsorten die Kerne weitgehend herausgezüchtet hat, ist hierbei selbstverständlich problematisch. Ganz besonders bei der Dessertbanane, die wirklich praktisch keine Kerne mehr enthält. Das ist v. a. deshalb problematisch, weil unsere aktuellen Sorten zunehmend von Pilzerkrankungen befallen werden, gegen die sie nicht resistent sind.

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Du erbst die Gene direkt nur von deinen Eltern. Und zwar jeweils zur Hälfte die deiner Mutter und zur anderen Hälfte die deines Vaters. Deine Eltern wiederum haben ihre Gene ebenfalls zu jeweils hälftigen Anteilen von ihren Eltern (deinen Großeltern) erhalten. Bleiben wir mal bei deiner Mutter: wenn das Erbgut deiner Mutter sich zur Hälfte aus den Genen deiner Großmutter mütterlicherseits und zur Hälfte aus den Genen des Großvaters mütterlicherseits zusammensetzt und sie selbst nun die Hälfte ihrer Gene an dich weitergibt, sind von diesen weitergegebenen Genen (also der Hälfte der Gesamtgene deiner Mutter) die Hälfte von deiner Großmutter und die andere Hälfte von deinem Großvater mütterlicherseits, was bei deinem Gesamterbgut somit einem Anteil von im Schnitt noch je 25 % entspricht. Dasselbe gilt analog für deinen Vater: die Hälfte der von ihm an dich vererbten Gene hat er von seinem Vater (deinem Großvater väterlicherseits) und die andere von deiner Großmutter väterlicherseits. Heißt also: mit einem Elter teilst du je 50 % deiner Gene, mit einem Großelter sind es 25 %, mit einem Urgroßelter sind es noch 12,5 %, mit einem Ur-Urgroßelter 6,25 % usw.

Ausrechnen lässt sich der durchschnittliche Anteil geteilter Gene mit jedem beliebigen Verwandten durch den Verwandtschaftskoeffizienten, oft als r abgekürzt. Er gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein bestimmtes Allel von zwei Individuen aufgrund ihrer gemeinsamen Abstammung (Verwandtschaft) geteilt wird. Berechnet wird er nach der Formel:

r = Σ(0.5)^g.

Die 0.5 in den Klammern entspricht hierbei der Tatsache, dass ein bestimmtes Allel durch die Meiose mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % weitergegeben wird. Jedes Gen ist in einem diploiden Chromosomensatz ja doppelt vorhanden, weil ja aber der Chromosomensatz bei der Bildung der Geschlechtszellen (Eier und Spermien) auf einen einfachen (haploiden) Chromosomensatz reduziert wird, wird nur eines der Gene weitergegeben, das andere nicht; welches vererbt wird, entscheidet aber der Zufall, sodass es für jedes eine 50:50-Chance der Weitergabe gibt.

Die Variable g entspricht der Anzahl der Generationen, die zwischen den beiden betrachteten Individuen liegt. Und das Summenzeichen (Σ) symbolisiert, dass man jeweils die einzelnen Wahrscheinlichkeiten (also (0.5)^g) für alle verschiedenen Verbindungslinien, über welche die beiden Individuen miteinander verwandt sind und das Gen erhalten haben könnten, addieren muss. Als Ergebnis erhält man dann einen relativen Wert, der zwischen 0 (gar keine Verwandtschaft) und 1 (alle Gene stimmen überein) liegen kann. Einen Verwandtschaftskoeffizient von 1 kann man nur mit sich selbst haben (oder im Fall eineiiger Zwillinge, die ja genetisch identisch sind, mit seinem Zwilling).

Ein paar Beispiele: Wir berechnen den Verwandtschaftskoeffizienten zwischen dir und deiner Mutter. Zwischen dir und deiner Mutter liegt eine Generation und es gibt zwischen euch nur einen möglichen Weg, wie ein Allel von ihr auf dich übergehen kann. Somit gilt:

r = (0.5)^1 = 0.5.

Das entspricht in absoluten Zahlen ausgedrückt dem, was wir erwarten, nämlich dass ihr die Hälfte euer Gene teilt.

Nun berechnen wir mal, wie der Verwandtschaftskoeffizient zwischen dir und deiner Großmutter mütterlicherseits ausfällt. Es gibt wieder nur einen Weg (von der Großmutter zur Mutter und von der Mutter zu dir) und diesmal liegen zwei Generationen zwischen euch:

r = (0.5)^2 = 0.25.

Das entspricht als absolute Zahl ausgedrückt einem Viertel (25 %), was wir aufgrund unserer Überlegungen oben ebenfalls erwarten.

Nun nehmen wir mal an, du hättest eine Schwester. Auch hier lässt sich der Verwandtschaftskoeffizient berechnen. Zwischen dir und deiner Schwester gibt es nun zwei mögliche Wege, auf die ihr beide ein Allel geerbt haben könntet, nämlich einmal über euren Vater und einmal über eure Mutter. Betrachten wir zunächst den Weg über euren Vater: wie viele Generationen liegen zwischen dir und deiner Schwester? Es sind zwei, du musst nämlich von dir eine Generation zu deinem Vater zurück und von ihm wieder eine Generation vor zu deiner Schwester springen. Für den Weg über den Vater gilt also:

(0.5)^2.

Dasselbe gilt analog für den Weg über eure Mutter, denn auch hier musst du eine Generation zurück und dann wieder eine vor zu deiner Schwester springen:

(0.5)^2.

Diese beiden Wege müssen jetzt noch addiert werden, sodass für den Verwandtschaftskoeffizient gilt:

r = (0.5)^2 + (0.5)^2. = 0.5.

Im Schnitt haben du und deine Schwester somit ebenfalls die Hälfte eurer Gene gemeinsam.

Und zwischen Cousin und Cousine? Lässt sich der Verwandtschaftskoeffizient natürlich auch berechnen.

Cousin und Cousine sind über die beiden gemeinsamen Großeltern jeweils miteinander verwandt. Nehmen wir mal an, dein Vater hätte noch einen Bruder und dieser hätte ein Kind (deinen Cousin bzw. deine Cousine), ihr teilt euch somit eure Großeltern väterlicherseits. Hier gibt es wieder zwei Wege, nämlich einmal über den Opa und einmal über die Oma. Und wenn wir jetzt die Generationen zählen, dann liegen jeweils 4 Generationen zwischen euch (von dir aus eine Generation zum Vater zurück, dann eine zur Großmuter/dem Großvater zurück, dann eine zum Onkel vor und dann noch eine zum Cousin/zur Cousine vor). Somit gilt:

r = (0.5)^4 + (0.5)^4 = 0.125.

Cousin und Cousinen 1. Grades teilen also im Schnitt 12.5 % ihrer Gene miteinander.

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Aluminiumdeos haben damit nichts zu tun. Aluminium im Deo ist übrigens auch nicht schädlich, wie man inzwischen weiß. Wenn Deohersteller mit dem Zusatz "ohne Aluminium" werben, ist das also völlig ohne Aussagekraft.

Dass die Achseln dunkler sind, hat zwei Gründe: erstens ist die Haut selbst manchmal dort einfach ein bisschen dunkler. Das ist völlig normal. Zum anderen kann es sein, dass unter der Haut die Stoppeln der Haare hindurchschimmern. Insbesondere, wenn man dunkle Achselhaare hat, sieht man dann einen dunklen Schatten. Um diesen zu vermeiden, muss man die Haare epilieren, also z. B. mit Wachs, Zuckerpaste oder mittels Epiliergerät mitsamt der Wurzel entfernen.

Ob man lieber rasiert oder waxt ist Geschmackssache. Ich persönlich rasiere. Waxing habe ich zwar ausprobiert, es ist mir unter den Achseln aber zu schmerzhaft. Außerdem blieben immer noch Haare übrig, die ich dann mühsam mit der Pinzette nachzupfen musste. Rasieren geht einfach schneller, ist unkomplizierter und tut nicht weh.

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Um einen Stammbaum zu erstellen, benötigst du eine Distanzmatrix. Das klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach. Die Grundidee dahinter ist folgende: je enger zwei Verwandtschaftsgruppen (z. B. zwei Arten) miteinander verwandt sind, umso weniger Zeit ist seit der Trennung von ihrem gemeinsamen Vorfahren vergangen und umso ähnlicher müssen sie sich deshalb sein (weil ja weniger Zeit war, in der sich Unterschiede hätten anhäufen können). Oder anders ausgedrückt: je enger zwei Gruppen verwandt sind, umso geringer ist die Distanz zueinander.

In der Tabelle obn hast du einige Merkmale angegeben und von verschiedenen Dinosauriergattungen wird aufgelistet, ob sie dieses Merkmal miteinander teilen oder nicht. Um eine Distanzmatrix zu erstellen, musst du die verschiedenen Dinosauriergattungen nun paarweise miteinander vergleichen. Das geht am einfachsten mit einer Tabelle:

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In die freien Kästchen trägst du nun die Anzahl an gemeinsamen (oder wahlweise unterschiedlichen) Merkmale ein. Beispielsweise gibt es zwischen Archaeopteryx und Allosaurus sechs (von sechs) gemeinsamen Merkmalen (du zählst also, wo jeweils die + und - übereinstimmen) also trägst du in das Kästchen eine 6 ein:

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Auf die gleiche Weise fährst du fort, bis du die ganze Tabelle ausgefüllt hast.

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Tipp: Es ist hilfreich, wenn du die Tabelle in Excel erstellst. Dort kannst du die Tabelle in eine Heatmap (über "bedingte Formatierung" -> "Farbskala") umwandeln und dir so ganz leicht farblich die Anzahl an Gemeinsamkeiten (z. B. von rot (viele Gemeinsamkeiten) nach grün (wenige Gemeinsamkeiten) abgestuft) anzeigen lassen:

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Und nun kannst du dich an die Erstellung des Stammbaums machen. Du beginnst damit, diejenigen Gruppen zu finden, die jeweils die meisten Übereinstimmungen miteinander haben. Diese sind jeweils am engsten miteinander verwandt. In unserem Fall gibt es zwischen Archaeopteryx und Allosaurus sechs gemeinsame Merkmale, also sind diese beiden miteinander am engsten verwandt, ihre Äste im Stammbaum haben also einen gemeinsamen Knoten (man nennt zwei Gruppen, die von einem Knoten abzweigen auch Schwestergruppen). Außerdem gibt es auch zwischen Triceratops und Pachycephalosaurus sechs Übereinstimmungen, somit sind auch diese beiden miteinander am engsten verwandt.

Den nächsten Ast bestimmen wir, indem wir diejenige Gruppe finden, welche nun die nächsthöheren Gemeinsamkeiten mit unseren bereits gefundenen Schwestergruppen aufweist. Wir arbeiten uns also sozusagen nun Schritt für Schritt zur Wurzel des Stammbaums vor. Beispielsweise stimmen zwischen Parasaurolophus und unserer bereits gefundenen Gruppe Triceratops+Pachycephalosaurus fünf Merkmale überein, also muss Parasaurolophus die Schwestergruppe von Triceratops+Pachycephalosaurus sein. Und die Schwestergruppe von Archaeopteryx+Allosaurus muss Plaetosaurus sein (ebenfalls fünf übereinstimmende Merkmale).

Nun schauen wir wieder, wo es die nächstgrößere Übereinstimmung gibt. Stegosaurus muss die Schwestergruppe von Parasaurolophus+(Triceratops+Pachycephalosaurus) sein (vier übereinstimmende Merkmale).

Und schließlich zweigen ganz an der Wurzel die beiden Gruppen (Archaeopteryx+Allosaurus)+Plateosaurus auf der einen und Stegosaurus+(Parasaurolophus+(Triceratops+Pachycephalosaurus)) auf der anderen Seite voneinander ab.

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Es gibt keine "griechische", "türkische" oder "deutsche" DNA. Ausnahmslos jeder Mensch besitzt ein Erbgut, dessen Teile aus den verschiedensten Herkunftsregionen stammen. Migration hat es immer schon gegeben und somit auch einen genetischen Austausch zwischen den verschiedensten Menschenpopulationen. Jeder Nichtafrikaner besitzt beispielsweise zwischen einem und zwei Prozent an Genvarianten, die ursprünglich vom Neanderthaler kommen, weil unsere Vorfahren auf ihrem Weg von Afrika nach Eurasien auf Neanderthaler trafen und mit ihnen gemeinsame Nachkommen zeugten.

Außerdem sagt ein solcher DNA-Test nicht wirklich etwas über die Herkunftsregion einer Genvariante aus. Was diese Tests machen, ist zu bestimmen, welche Genvarianten in der eingeschickten Probe gefunden werden. Diese werden dann einer bestimmten Region zugeordnet, in der diese Varianten am häufigsten vorkommen. Das heißt aber nicht, dass diese Genvariante nicht anderswo auch auftaucht. Wie gesagt, Migration hat es immer schon gegeben und die frühen Menschenpopulationen haben fröhlich ihre Genvarianten untereinander ausgetauscht. Die Variante für rote Haare ist z. B. besonders häufig im britischen und irischen Raum vertreten. Ein DNA-Test würde ein solches Allel also wahrscheinlich als "britische" DNA ausweisen. Das bedeutet aber eben nicht, dass diese Variante nur dort vorkommt. Zu einem etwas geringeren Teil finden wir diese Genvariante nämlich auch in Deutschland und sogar in Afrika.

Man kann die DNA durchaus nutzen, um die Ausbreitungswege der Menschheit nachzuzeichnen. Das liefert uns spannende Einblicke in unsere früheste Geschichte. Ohne die Molekularbiologie wäre es z. B. nie möglich gewesen, die Vermischung von anatomisch modernen Menschen und Neanderthalern nachzuweisen (dafür gab's übrigens sogar 2022 für Svante Pääbo den Nobelpreis). Diese DNA-Testkits sind aber salopp gesagt nichts als nette und teure Spielereien, die mit echter Wissenschaft nichts zu tun haben. Wer wirklich Ahnenforschung betreiben möchte, muss sich schon in verstaubte Archive begeben und Kirchenbücher usw. durchforsten.

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Danach wurde erwähnt, dass diese Prägung irreversibel ist

Die Prägung ist ein Lernverhalten. Dabei erhalten die auf das Individuum einwirkenden Umweltreize eine bestimmte "Bedeutung" mit der ein bestimmtes Verhalten assoziiert wird. Dass Prägung irreversibel ist, ist aber nur bedingt richtig. Eine Prägung ist zwar weitgehend, aber nicht grundsätzlich irreversibel; sie kann durch spätere Lernprozesse (etwa Konditionierung) durchaus teilweise ausgeglichen werden. Eine Fehlprägung wird ein Individuum aber schwer wieder los, in den meisten Fällen niemals vollständig.

Physiologisch beeinflusst die Prägung Umbauprozesse im Vorderhirn. In den assoziativen Bereichen werden bis zu 40 % der nicht "benutzten" Synapsen (Verschaltungen zwischen den Nervenzellen) abgebaut. Zur Kompensation werden die verbliebenen Synapsen verstärkt; dabei vergrößern sich die Flächen der Synapsen und verkleinern sich die Synapsenspalten. Dieser umfangreiche Umbauvorgang erfolgt, soweit bekannt, nur in der sensiblen Phase.

Was passiert jetzt mit den Küken? Also wie lange folgen die dem Typen jetzt und wie lange soll er denn gewartet haben, dass sie ihn in Ruhe lassen?

Der Typ hieß Konrad Lorenz. ;-) Gearbeitet hat Lorenz mit Graugansküken und er hat mit ihnen die Mutter-Kind-Prägung erforscht. Das Verhalten der Mutter zu folgen ist den Graugansküken angeboren. Es ist also ein Instinktverhalten und als solches gibt es einen Schlüsselreiz, der den angeborenen Auslösemechanismus (AAM) auslöst. Dieser Schlüsselreiz ist aber nur sehr grob. Mit anderen Worten: die Küken haben eine ungefähre "Vorstellung" davon, wie die Mutter sein soll, nämlich ein sich bewegender und rhythmische Töne von sich gebender Körper; "wer" ihre Mutter wirklich ist, müssen sie aber erst lernen. Im Normalfall werden sie natürlich auch auf ihre "richtige" Mutter geprägt; die ja beim Schlupf dabei ist und damit das erste, was die Kleinen sehen. Während der sensiblen Phase lernen die Kleinen somit ihre Mutter zu erkennen und folgen ihr dann.

Diese Prägung kann aber auch schief gehen. Wenn die Küken während der sensiblen Phase einen Menschen sehen, der ja durchaus auch dem Schlüsselreiz grob entspricht - er ist groß, bewegt sich und gibt rhythmische Töne von sich - werden die Küken lernen, dass dieser Mensch ihre "Mutter" ist und folgen ihm. Die Prägung kann sogar auf einen unbelebten Gegenstand erfolgen, eine würfelförmige Holzkiste, in die man einen Lautsprecher einbaut, zum Beispiel.

Im Fall der Mutter-Kind-Prägung ist die Fehlprägung nicht weiter tragisch. Spätestens mit dem Flüggewerden der Nachkommen, wenn also die Küken ihre Mutter verlassen, geht die Mutter-Kind-Prägung sowieso verloren. Problematisch wird es aber dann, wenn die Küken auf den Menschen derart fehlgeprägt werden, dass sie den Menschen für Artgenossen halten. Das ist z. B. dann recht leicht der Fall, wenn ein Küken allein aufwächst und niemals während der Prägephase lernt, wie "echte" Artgenossen aussehen und klingen. Lorenz' Gänseküken wuchsen nicht allein auf, sie hatten andere Gänseküken um sich, mit denen sie aufwuchsen und dadurch lernten sie auch, wie Artgenossen eben aussehen.

Im Jahr 1987 fing man die letzten verbliebenen wildlebenden Kalifornischen Kondore ein, um sie in menschlicher Obhut zu züchten und wieder auszuwildern. Die Art wäre andernfalls komplett ausgestorben. Kondore legen nur ein einziges Ei. Um eine Fehlprägung der Küken zu vermeiden, zog man sie deshalb ohne direkten Kontakt zu Menschen auf. Wenn sie gefüttert wurden, dann schlüpften die Mitarbeiter in Handpuppen, die das Aussehen eines Altvogels nachbildeten und fütterten die Küken über ein Loch in der Wand des "Brutkastens". Und wenn ein Falkner beispielsweise Nestlinge zum Großziehen bekommt, werden die Jungen einfach über ein Loch in der Voliere gefüttert. Für die Kleinen "regnet" es sozusagen Fleisch vom Himmel, was meist ohne Probleme funktioniert. Hauptsache, sie werden nicht auf den Menschen geprägt. Sonst würden sie lernen Mensch = Futter und die Greifvögel sollen ja später wieder ausgewildert werden und selbst ihre Beute schlagen.

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Ich weiss das die Frage etwas bekloppt ist.

Nö, ist sie nicht.

Ich meine jetzt keine Nachfahren wie Krokodile,Echsen und Vögel

Vögel sind keine Nachfahren der Dinosaurier, sie sind Dinosaurier. Dieser Satz beantwortet damit eigentlich schon deine Frage: ja, es gibt noch Dinosaurier. Und zwar nicht nur auf irgendwelchen kaum erforschten Inseln oder im Dschungel, sondern überall auf der Welt. Jeder (wirklich ausnahmslos jeder!) Vogel ist per Definition ein waschechter Dinosaurier.

Krokodile und Echsen sind hingegen keine Nachfahren der Dinosaurier, mit den Echsen sind die Dinosaurier nicht einmal sonderlich eng verwandt. Die engsten Verwandten der Dinosaurier (und somit der Vögel) sind die Krokodile. Das bedeutet aber nicht, dass Krokodile von Dinosauriern abstammen, sondern nur, dass sie einen gemeinsamen Vorfahren haben, von dem beide Gruppen abstammen. So wie ja auch die Schimpansen zwar unsere engsten Verwandten, aber nicht unsere Vorfahren sind. Bildlich gesprochen sind sie unsere evolutionären Geschwister (man nennt zwei Verwandtschaftsgruppen, die einen gemeinsamen Vorfahren haben, sogar Schwestergruppen).Und genauso ist es bei Krokodilen und Vögeln/Dinosauriern. Beide Gruppen bilden zusammen die Verwandtschaftsgruppe der Archosaurier.

Was die Nichtvogel-Dinosaurier (also alle Gruppen von Dinosauriern, die nicht zu den Vögeln zählen) betrifft, muss ich dich aber leider enttäuschen. Die sind vor 66 Mio. Jahren ausgestorben. Und man findet auch in den entlegensten Gebieten keine lebenden Exemplare mehr von ihnen. Fossilien kann man aber schon finden. Und wenn Naturvölker auf deren fossile Überreste stießen, hat das natürlich zur Legendenbildung beigetragen. Insofern haben die Geschichten der lokalen Bevölkerung durchaus einen wahren Kern.

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Homosexualität und homosexuelles Verhalten stehen nicht im Widerspruch zur Evolutionstheorie.

st es nicht eher nachteilhaft weil Homosexuelle eher weniger dazu neigen ihre gene weiter zu geben?

Homosexualität schließt Fortpflanzung ja nicht aus. Es gibt heute natürlich mit künstlicher Befruchtung und Leihmutterschaft eine breitere Palette an Möglichkeiten als in früheren Zeiten, aber auch schon vor einhundert Jahren haben Homosexuelle Nachkommen zeugen können. Man ging dann eben eine heterosexuelle Zweckgemeinschaft ein und musste dafür nicht einmal zwangsläufig miteinander intim werden - die "Bechermethode" funktionierte auch damals schon. Zudem ist das Zeugen eigener Nachkommen nur ein Weg die eigenen Gene weiter zu geben. Es gibt aber noch einen anderen Weg. Wir kommen gleich darauf zurück (s. Soziobiologie I).

Und kann man homosexualität im Tierreich beobachten ?

Wir müssen da zwischen homosexuellem Verhalten und Homosexualität unterscheiden. Homosexuelles Verhalten ist im Tierreich weit verbreitet. Bis 2019 wurde es bei über 1500 verschiedenen Tierarten aus allen möglichen Verwandtschaftsgruppen beobachtet (Monk et al. 2019), darunter z. B. bei allen Menschenaffenarten, bei vielen anderen Primaten, bei Löwen und Giraffen, Rindern, Delphinen, Pferden, Hunden, Pinguinen, Schwänen, Geiern, Insekten, ...

Die meisten dieser Tiere verhalten sich aber nicht ausschließlich homosexuell, sondern sind verhaltensmäßig eher das, was wir wahrscheinlich bisexuell nennen würden. Das heißt, dass sie neben homosexuellen auch heterosexuelle Verbindungen eingehen. Ausschließlich homosexuelle Individuen sind, abgesehen vom Menschen, bislang nur von einer weiteren Spezies bekannt, nämlich von Schafen. Etwa acht Prozent der Schafböcke zeigen eine ausschließlich homosexuelle Präferenz (Roselli et al. 2011).

Ist Homosexualität Genetisch bedingt

Die sexuelle Orientierung ist angeboren (Bailey et al. 2016, Balthazard 2021, Cook 2020). Über die proximaten Ursachen ist schon viel geforscht worden, dennoch ist vieles aber weiterhin unklar.

Die Gene beeinflussen die Sexualität

Zwillingsstudien haben schon recht früh gezeigt, dass die sexuelle Orientierung zumindest teilweise genetisch bedingt ist. Diese Studien haben aber auch schon sehr früh gezeigt, dass die Gene nicht der einzige und nicht einmal der größte Einflussfaktor auf die sexuelle Orientierung sind. Die bisher größte Zwillingsstudie zum Thema Homosexualität stammte aus Schweden und wurde 2007 veröffentlicht. Darin fand man, dass der Einfluss der Gene bei 34 % für Männer und 18 % für Frauen liegt; den weitaus größeren Anteil haben vorgeburtlich wirkende Umweltfaktoren (Långström et al. 2007). Man hat inzwischen auch mit Hilfe sog. genomweiter Assoziationsstudien (GWAS) einige genetische Marker im menschlichen Genom gefunden, die im Zusammenhang mit homosexuellem Verhalten stehen. Ein solcher Abschnitt betrifft das X-Chromosom (s. Pleiotropie). Die bisher umfangreichste GWAS fand mehrere verschiedene genetische Marker auf den Autosomen, deren Einfluss jedoch nur zwischen je 8 und 25 % lag (Ganna et al. 2019). Die Studie zeigte außerdem, dass die gefundenen Loci nicht nur die Sexualität, sondern auch andere Eigenschaften wie z. B. die Risikofreudigkeit beeinflussten. Interessant ist auch eine 2024 veröffentlichte GWAS, die erstmals explizit nach genetischen Markern für bisexuelles Verhalten suchte. Die Studie zeigte, dass sich die Allele Bisexueller von denen ausschließlich homosexueller Personen unterschieden und sich auch hier auf andere Eigenschaften wie die Risikobereitschaft auswirkten; außerdem zeigte die Studie, dass die Allele für Bisexualität auch mit einer durchschnittlich höheren Nachkommenzahl verbunden und somit womöglich evolutionär vorteilhaft sind (Song und Zhang 2024). Die sexuelle Orientierung wird also nicht nur von einem einzigen Gen bestimmt, sondern von mehreren Genen beeinflusst und von weiteren Faktoren geformt, sodass wir aus den Genen allein nicht ablesen können, welche sexuelle Orientierung eine Person hat.

Vorgeburtlich wirkende Umweltfaktoren

Weniger bekannt ist über die nicht genetischen Umweltfaktoren, die unsere Sexualität formen. Einen großen Einfluss auf die Entwicklung der sexuellen Orientierung könnten Hormone haben, die während der Schwangerschaft auf den Fetus einwirken. Eine Studie zeigte z. B. , dass Nachkommen häufiger bisexuell sind, wenn sie im Mutterleib höheren Konzentrationen des Schwangerschaftshormons Progesteron ausgesetzt waren (Reinisch et al. 2017).

Auch das Immunsystem der Mutter könnte einen Einfluss nehmen. Mitte der 1990er wurde eine Studie veröffentlicht, die belegte, dass Männer umso wahrscheinlicher homosexuell sind, wenn sie mindestens einen älteren Bruder haben, mit jedem älteren Bruder steigt die relative Wahrscheinlichkeit um 33 % (Blanchard & Bogaert 1996). Der Effekt wurde später Fraternal Birth Order Effect genannt und tritt nur bei Männern auf, nicht bei Frauen (Blanchard et al. 1998). Spekuliert wurde, dass das mütterliche Immunsystem während der ersten Schwangerschaft Antikörper bilden könnte gegen bestimmte y-chromosomal codierte Proteine, die beim männlichen Fetus die Gehirnentwicklung steuern. Während der nachfolgenden Schwangerschaft mit einem weiteren Sohn würde es dann zu einer Immunreaktion kommen, bei der die Antikörper genau diese Proteine angreifen und so die Gehirnentwicklung beeinflussen. 2017 wurde eine Studie veröffentlicht, die diese These stützen kann. Die Forschenden stellten darin fest, dass im Speichel von Frauen, die homosexuelle Söhne haben, deutlich mehr Antikörper gegen das Protein NLGN4Y nachweisbar sind, insbesondere, wenn ihre schwulen Söhne mehrere ältere Brüder hatten, als Mütter mit ausschließlich heterosexuellen Söhnen (Bogaert et al. 2017).

Eine weitere These bringt die Vererbung epigenetischer Muster ins Spiel (Rice et al. 2012). Die Epigenetik ist eine recht junge Disziplin in der Biologie, die sich mit den Mechanismen der Genregulation beschäftigt, bei der die Gene selbst (d. h. ihre Sequenz) nicht verändert werden. Durch chemische Veränderungen wie das Anfügen von Methylgruppen (DNA-Methylierung) oder über die Modifizierung der Verpackungsproteine der DNA, die Histone (Histon-Code), lassen sich Gene an- und ausschalten. Diese epigenetischen Muster sind beispielsweise für die Determinierung der Zellen verantwortlich. Die Zellen der Leber und des Herzens etwa haben dieselbe Erbinformation, aber eine Leberzelle kann sich nur in andere Leberzellen teilen und eine Herzmuskelzelle nur in andere Herzmuskelzellen. Ihre epigenetischen Muster unterscheiden sich, d. h. obwohl beide die gleiche DNA haben, sind in beiden unterschiedliche Gene aktiv oder inaktiviert. Solche epigenetischen Muster könnten homosexuelles Verhalten beeinflussen. Die Hypothese besagt, wenn etwa eine Mutter ihr epigenetisches Muster an einen Sohn vererbte, entwickelte sich bei ihm das gleiche Muster an- und angeschalteter Gene, sodass er dieselbe Geschlechtspräferenz entwickelte wie seine Mutter. Analog argumentiert die Veröffentlichung, führte die Vererbung des epigenetischen Musters des Vaters zur Entstehung einer lesbischen Tochter. Belege für die These gibt es aber nicht, wie die Autoren der Studie zugeben. Bei Säugetieren werden die epigenetischen Muster von Spermium und Eizelle eigentlich gelöscht und entstehen dann individuell wieder neu, sodass davon ausgegangen werden muss, dass epigenetische Muster nicht vererbt werden können. Bislang hat man noch keinen physiologischen Mechanismus entdeckt, wie unter Umständen eine epigenetische Vererbung doch möglich sein könnte. Es gibt allenfalls ein paar demographische Studien, die auf eine mögliche Vererbung epigenetischer Muster hindeuten könnten (z. B. Kaati et al. 2002).

und was bringt es für evolutionäre Vor und Nachteile.

Welche Begründungen für Homosexualität liefert nun die Evolutionsbiologie? Nachfolgend eine Auswahl von Erklärungsansätzen.

Soziobiologie I: Verwandtenselektion

Die biologische Fitness meint das Vermögen eines Individuums seine eigenen Gene an die Folgegeneration weiterzugeben. Das Zeugen eigener Nachkommen, die sog. direkte Fitness, ist jedoch nur ein möglicher Weg zur Weitergabe seiner Gene. Denn nicht nur mit eigenen Nachkommen teilt man einen Teil seiner Gene, auch mit anderen Verwandten tut man das. Ein Individuum kann daher auch über den Weg der indirekten Fitness, indem es anderen Verwandten hilft und sie unterstützt, zur Weitergabe seiner Gene beitragen. Mit einem Vollgeschwister teilt man beispielsweise im Durchschnitt genauso viele Gene wie mit einem eigenen Nachkommen. Wenn man einem Geschwister hilft, ist der Beitrag zur Fitness daher so groß wie das Zeugen eines Nachkommen. Wie ein Gen ausgebreitet wird, ob nun über einen direkten Nachkommen oder einen anderen Verwandten, ist egal, Hauptsache ist, dass es ausgebreitet wird. Das Konzept der Verwandtenselektion geht auf William D. Hamilton zurück (Hamilton 1964a und Hamilton 1964b). Das Konzept erklärt z. B., weshalb sterile Arbeiterinnen im Bienenstaat "zugunsten" der Königin auf die eigene Fortpflanzung verzichten. Es kann aber auch auf Homosexualität angewendet werden. Homosexuelle mögen zwar keine eigenen Nachkommen haben, indem sie andere Verwandte unterstützen, tragen sie aber dennoch zur Weitergabe ihrer Gene bei.

Soziobiologie II: Versöhnungs- und Entspannungspolitik

Bonobos (Pan paniscus) gehören zu unseren engsten Verwandten und sind komplett bisexuell (de Waal 1995). Insbesondere bei Weibchen kommen hetero- wie homosexuelle Sexualkontakte gleichermaßen vor. Gleichgeschlechtliche Kontakte zwischen Männchen sind seltener, aber ebenfalls nicht ungewöhnlich. Bei Bonobos erfüllt Sex nicht mehr hauptsächlich den Zweck der Fortpflanzung, sondern hat in erster Linie eine soziale Funktion inne. Sex stärkt die sozialen Bindungen und wird genutzt, um Konflikte zu entspannen oder, um sich, falls ein Konflikt doch einmal ausgeartet ist, wieder miteinander zu versöhnen. Und weil Konflikte eben auch zwischen gleichgewchlechtlichen Individuen entstehen können, ist es evolutionär gesehen von Vorteil, wenn die Individuen einer Gruppe auch für gleichgeschlechtlichen Versöhnungssex empfänglich sind. Mit Dominanzgehabe hat das übrigens nichts zu tun, denn tatsächlich geht die Initiative für eine sexuelle Handlung bei Bonobos fast immer vom Individuum aus, das aus dem vorhergehenden Konflikt als "Sieger" hervorgegangen war.

Da auch beim Menschen Sex nicht mehr hauptsächlich der Fortpflanzung dient, liegt es nahe, dass auch für unsere Vorfahren ähnliches galt und die Evolution bisexuelle Individuen begünstigt hat.

Pleiotropie

Mit Pleioteopie ist gemeint, dass ein Gen sich oft auf mehr als ein Merkmal auswirkt. Ein Gen, das z. B. die Haarfarbe beeinflusst, beeinflusst oft auch die Haut- und die Augenfarbe. Wenn ein Gen sich auf ein bestimmtes Merkmal negativ auswirkt, kann es auf diese Weise erhalten bleiben, wenn es sich gleichzeitig auf ein anderes Merkmal positiv auswirkt und der positive Nutzen insgesamt den negativen überwiegt.

Auf dem X-Chromosom gibt es einen Marker auf dem Abschnitt Xq28, der in Verbindung mit männlicher Homosexualität steht (Hamer et al. 1993, Sanders et al. 2015), jedoch nicht mit weiblicher (Hu et al. 1995). Weil er auf dem X-Chromosom liegt und weil Frauen bekanntlich zwei davon haben, Männer hingegen nur eines, verbringt jedes Gen auf dem X-Chromosom im Schnitt doppelt so viel "Lebenszeit" in weiblichen Individuen wie in männlichen. Wenn sich das Gen bei Männern "nachteilig" auf deren Fitness auswirkt, indem es zur Homosexualität führt, könnte es bei Frauen die Fitness erhöhen, indem es sie z. B. fruchtbarer macht. Es bliebe dann erhalten, weil der Vorteil insgesamt den Nachteil überwiegt.

Der "Heterozygotenvorteil" der Bisexuellen

Vom Heterozygotenvorteil oder auch Superdominanz spricht man, wenn heterozygote Individuen eine höhere Fitness erzielen als homozygote Träger eines Merkmals². In Malariagebieten schützt beispielsweise die heterozygote Form der Sichelzellanämie vor Malaria, während homozygot Gesunde an Malaria häufiger schwer an Malaria erkranken und sterben. Der Vorteil für die heterozygoten Individuen überwiegt deshalb den Nachteil für die homozygot an Sichelzellanämie Erkrankten, denn die homozygote Form ist unbehandelt meist tödlich. Wir können das Prinzip auf die sexuelle Orientierung übertragen und uns überlegen, dass Heterosexualität und Homosexualität die Phänotypen eines homozygoten Genotyps sind und Bisexualität der Phänotyp eines heterozygoten Genotyps ist. Stellen wir uns stark vereinfacht ein Gen für die sexuelle Orientierung vor³, von dem es zwei Allele gibt: "he" verursacht Heterosexualität und "ho" Homosexualität. Heterosexuelle hätten also den Gebotyp he/he und Homosexuelle den Genotyp ho/ho, Bisexuelle den Genotyp he/ho. Wenn zwei heterozygote Individuen dann beide das Allel "ho" vererben, wäre der Nachkomme homosexuell. Das erklärt auch, weshalb Homosexuelle meist Eltern haben, die selbst nicht homosexuell sind⁴, die aber das entsprechende Allel tragen und vererben können.

Eine weitere mögliche Erklärung für Homosexualität geht deshalb davon aus, dass die Genvarianten "ho" für Homosexualität von bisexuellen Individuen verbreitet und in der Population erhalten werden, nämlich dann, wenn Bisexuelle eine höhere Fitness erzielen als Homo- oder Heterosexuelle, also einen "Heterozygotenvorteil" haben. Wie wir bei den Bonobos sahen, kann Bisexualität ja durchaus von Vorteil sein. Untermauert wird dies durch eine 2023 veröffentlichte Studie über Rhesusaffen (Macaca mulatta). In der beobachteten Gruppe waren 72 % der Männchen bisexuell - und sie erreichten im Schnitt eine höhere Fortpflanzungsrate als ihre ausschließlich heterosexuell agierenden Artgenossen (Clive et al. 2023).

Analog zur Pleiotropie wären Genvarianten für homosexuelles Verhalten dann insgesamt vorteilhaft, obwohl sie sich bei Homosexuellen als "Nachteil" auswirken würden. Tatsächlich ist Bisexualität gar nicht mal so selten wie man allgemein annimmt. In diversen repräsentativen Umfragen gibt heute bereits mindestens ein Drittel der jungen Erwachsenen an, sich dem breiten Bi-Spektrum zuzuordnen, z. B. in Großbritannien, den USA, Deutschland und Israel. Manche sind sogar der Ansicht, dass fast jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad bisexuell ist. Man könnte also durchaus von einer Art "Heterozygotenvorteil" der Bisexuellen sprechen.

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Also erst einmal gibt es mehr als nur hetero und homo, sondern auch eine ganze Menge dazwischen, was man landläufig als "bisexuell" bezeichnet. Selbst wenn du also gleichgeschlechtliches Interesse hast, muss das noch lange nicht heißen, dass du schwul bist. Du könntest auch bisexuell sein. Aber es ist völlig egal, ob du nun hetero, homo, bi oder sonstwas bist, denn das sind alles ganz normale Varianten der sexuellen Orientierung.

Ich bin eigentlich sogar etwas homophob. Was kann ich dagegen machen?

Vorurteile kann man abbauen. Es gibt gute Bücher zum Thema, mit denen man sich auseinander setzen kann. Empfehlenswert ist z. B. "Bi" von Julia Shaw. Versuche, queere Leute kennenzulernen. Das geht jetzt, wo gerade wieder überall CSDs sind doch wunderbar. Dann merkst du, dass das ganz normale Leute sind.

Was kann das bedeuten? Was kann ich machen um das zu bestätigen?

Träume haben erst mal gar nichts zu bedeuten. In den Träumen verarbeitet das Gehirn einfach nur die Eindrücke des Tages. Es kann dabei schon mal Zusammenhänge hestellen, die nicht unbedingt etwas bedeuten müssen. Es kann natürlich aber sein, dass du wirklich homosexuelles Interesse hast.

Das ist völlig normal und weit verbreitet. Die sexuelle Orientierung ist eben ein Spektrum und bei jeder und jedem einzigartig. Deshalb sind nur wenige wirklich ausschließlich hetero oder homo. Viele haben mehr oder weniger stark ausgeprägte bisexuelle Neigungen. Laut verschiedener repräsentativer Studien aus dem Jahr 2015 in den USA, Deutschland und Israel gaben jeweils mindestens ein Drittel der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren an, dass sie weder ausschließlich hetero- noch ausschließlich homosexuell sind. In einer Nachfolgestudie aus Großbritannien von 2019 gaben das sogar 48 % an (mehr als sich als ausschließlich hetero identifizierten, das waren nämlich nur 42 %).

Ob du wirklich bi bist, kann dir keiner sagen. Das musst du schon selbst herausfinden, indem du einfach deine Erfahrungen machst. Versuch doch z. B. mal bei der Masturbation an Jungs zu denken - erregt dich der Gedanke oder eher nicht?

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Ich mag es.

Wenn man sich die ersten Male rasiert, kann es sich ein bisschen seltsam anfühlen. Das liegt daran, dass die Haut es ohne Härchen einfach noch nicht gewohnt ist. Das ging mir damals genauso, v. a. als ich anfing mir die Beine zu rasieren. Dieses komische Gefühl vergeht aber mit der Zeit, wenn man erst ans regelmäßige Rasieren gewöhnt ist. Heute mag ich das Gefühl der ganz zarten und glatten Haut direkt nach der Rasur wirklich gern.

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Wenn es ein reiner Wohnungskater ist und du sonst keine Probleme mit ihm hast, musst du ihn nicht kastrieren lassen. Bei einem Freigänger hätte ich gesagt, auf jeden Fall kastrieren lassen! Es gibt schon wirklich genug verwilderte Hauskatzen, das muss man nicht noch fördern, indem man seine fortpflanzungsfähigen Katzen draußen herumlaufen lässt.

Ich möchte aber zu bedenken geben, dass Katzen selten nur ein einziges Junges bekommen. Wenn du dir noch eine Katze holen und dein Pärchen wenigstens einmal miteinander verpaaren willst, dann überlege dir das wirklich gut! Ein Wurf kann auch aus bis zu sechs Kitten bestehen - hättest du dann Abnehmer für die Jungen oder genug Platz, Zeit und Geld, um sie alle tiergerecht zu versorgen?

Allgemein sollte man seine Katzen immer kastrieren lassen, wenn man nicht beabsichtigt, mit ihnen zu züchten.

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