Würdet Ihr es begrüßen eine 4 Tage Woche zu haben, bei gleichem Gehalt?

Das Ergebnis basiert auf 56 Abstimmungen

Ja, das wäre gut für meine mentale und körperliche Gesundheit 68%
Ja, die Freizeit würde sich Positive auf meine Leistung auswirken 18%
Nein, ich lebe meinen Beruf 5%
Ich bin Arbeitgeber, seid Ihr denn Verrückt? NIEMALS! 5%
Nein, ich wüsste nicht was ich mit der Freizeit machen soll 2%
Nein, ich habe schon immer viel gearbeitet 2%
Ja, mein Loyalität zum Unternehmen würde gesteigert 0%

26 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Natürlich. Ich würde auch eine zwei Tage Woche bei gleichem Gehalt begrüßen. Am Ende ist unsere Freizeit bzw. Lebenszeit das Wichtigste was wir haben. Diese für ein paar Euro zu verkaufen ist so gut wie immer ein verdammt schlechter Deal.

Was Produktivität und co. angeht, Menschen tun immer so als geben sie 120% aber ich würde mal sagen, dass der Großteil auf Sparflamme läuft. Hier und da gibt es Peaks wo man etwas mehr Leistung gibt. In vielen Jobs sitzt man teilweise auch nur Zeit ab an Ecken und Stellen.

Also glaube ich, dass ich meine Arbeit in 4 oder gar 3 Tagen erledigen könnte? Definitiv.

Ansonsten ist denke ich in vielen Bereichen das Problem, dass die Motivation komplett fehlt. Mein Gehalt ist fix, ob ich nun besser, schneller oder langsamer und schlechter arbeite, es ändert überhaupt nix. Viel mehr gibt es nicht selten Fälle, wo Leute die weniger leisten mehr verdienen, sei es aufgrund Betriebszugehörigkeit, Vorbildung, unabhängig davon ob das Wissen gebraucht wird oder nicht oder weil derjenige zu einer Zeit eingestellt wurde, wo es besser lief oder man dringender wen brauchte.

Diese Entkopplung von Leistung und Vergütung ist denke ich eines der Probleme, die für eine nicht gerade ideale Produktivität sorgt. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Umstände, wie sparen am falschen Ende bei den Unternehmen oder das Abläufe so tot optimiert sind, dass Menschen wie eine Maschine kleine stumpfe Teilaufgaben wieder und wieder und wieder wiederholen.

Aber ja die 5-Tage Woche hat ihre Probleme. Wie sieht dass den im Winter nun aus. Zur Arbeit hin bevor die Sonne aufgegangen ist, Feierabend nachdem sie untergegangen ist. In der Woche schafft man nix und schiebt alles aufs Wochenende. Das verbringt man dann zu einen guten Teil mit Einkäufen, Haushalt und anderen Erledigungen. Dann gibt es noch ein paar Stunden Freizeit, wo die meisten den Hedonismus frönen um irgendwo ein paar Hochs im Leben zu haben und nicht komplett durchzudrehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Micromanson  11.11.2019, 09:26

Ich denke nicht einmal, dass es "Gleiche Arbeit in kürzerer Zeit" bedeuten würde.
Ich beziehe mich da ganz stark auf die Digitalisierung.
Durch Jobverluste gehe ich davon aus, dass sich viele Menschen wünschen werden, überhaupt noch eine 4-Tage-Woche zu haben.

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apachy  11.11.2019, 10:38
@Micromanson

Nun ich glaube dieser Faktor wird häufig überbewertet. Zumindest für einen kurzen Zeitraum. Und wo Altes verdrängt wird, da entstand bis dato auch immer Neues.

Viele Jobs die wir heutzutage haben, die gab es vor einigen Jahrzehnten nicht, ganze Branchen gab es nicht etc. pp. Andere Unternehmen haben ihre Produkte stark geändert. Apple ist heute Smartphone Hersteller und macht einen Haufen Kohle mit Plattformen, sei es der App Store oder iTunes. Andere machen heute hauptsächlich Kohle mit der Cloud, anstatt mit ihrer Software oder Hardware. Es wandelt sich eben alles, selten gibt es einen knall und Jobs verschwinden.

Sicher wird es da einige Verlierer bei geben, die einen Job ausführen der schlicht wegbricht und sie haben ggf. keine anderen Qualifikationen, sind auch schon kurz vor der Rente usw.

Overall kommen wir aber glaube ich nicht schnell an den Punkt, wo menschliche Arbeit durch Technik ersetzt wird.

Es gibt viel Tamtam um "künstliche Intelligenz". Am Ende sind das aber Techniken aus den 60ern. Wir haben nun nur eine wesentlich bessere Anwendung dafür, da die Rechner schneller sind und wir einen Haufen Daten haben durch Datenkraken wie Facebook, Google und co. Mit Intelligenz hat das auch wenig zutun, ich würde es eher als "dynamische Programmierung" bezeichnen, auch wenn es diesen Begriff schon gibt und er einige andere Konzepte beschreibt.

Ansonsten ist das was einige voraussagen doch per Definition das Paradise oder? Die Produktivität bleibt gleich, Waren werden erschaffen und das alles erledigen Maschinen für uns und wir müssen nicht mehr Lebenszeit gegen Geld tauschen. Die Frage ist nur wie wir dann die Güter aufteilen und welche Bedeutung in einer komplett automatisierten Welt Geld überhaupt noch hätte.

Aktuell haben wir in Deutschland aber noch 2.130.000.000 Überstunden, davon gut die Hälfte unbezahlt. Klingt für mich nicht so als würde es uns wirklich an Arbeit mangeln. Das wären immerhin noch knapp eine Millionen Vollzeitstellen.

Wenn wir dazu noch auf vier Tage gehen, dann fehlen uns eher ein Haufen Arbeitskräfte. Aber letztlich sind sowas nur Zahlenspielereien.

Sicher wird sich viel ändern und das alles passiert in einen globalen und digitalisierten Markt wesentlich schneller. Ein Knall von hier auf jetzt wird es aber denke ich nicht geben.

Wir haben hier und da interessante Cutting Edge Technologie aber wie sieht es denn wirklich aus. Im Mittelstand gibt es Firmen die Millionen über Millionen machen und bzgl. Technik noch bei Windows XP Rechnern sind, irgendwo 300 MHz Kisten stehen haben mit Internet Explorer 5-6 und eine 2 MBit Anbindung haben für einen ganzen Firmenstandort der stark auf IT baut.

Ja vielleicht haben wir in 10-15 Jahren in der Innenstadt selbstfahrende Autos. Und ja vielleicht ändert sich viel in der Arbeitswelt. Würde da aber eher vermuten, dass es deutlich mehr Selbstständige gibt bzw. "Micro Entrepreneurs".

Wir haben auch jetzt schon immer mehr Freelancer und so Geschichten ala für ein paar Euro E-Scooter einsammeln und laden oder Uber verbreiten sich auch. Ich würde vermuten, dass die Reise eher dahin geht. Gerade in Deutschland wird das aber vermutlich noch dauern. Wir sind was die Arbeitswelt angeht sehr, sehr altbacken. Die meisten IT Unternehmen sind noch nicht mal bei Konzepten wie Homeoffice angekommen.

Mal schauen wo die Reise hingeht. Ob wir bei einem BGE landen. Menschen ggf. trotzdem noch arbeiten aber nicht für das Geld, sondern für soziale Anerkennung, Bestätigung und ein gutes Gefühl. Ob wir mehr tätig werden in kreativen Bereichen, quasi der brotlosen Kunst oder, oder oder.

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Klar funktioniert das erstmal, dass man effektiver und konzentrierter arbeitet, aber ich bin überzeugt, dass nach spätestens 2 Jahren wieder genau gearbeitet wird wie vorher... sprich.. man macht wieder mehr Pausen, redet mit dem Kollegen ect...

Ja, das wäre gut für meine mentale und körperliche Gesundheit

Nur vier Tage arbeiten, wäre schon toll. In dieser Abstimmung gehen wir aber doch davon aus, dass die Wochenstunden gleich bleiben!
Als Bundesbeamter arbeite ich 41 Stunden die Woche.

Jeder Arbeitstag würde also dauern:

Arbeitszeit (Stunden:Minuten): 10:15

Pause: 00:45

Arbeitsweg hin und zurück: 00:30

Ich wäre somit täglich von Mo-Do fast 12 Stunden der Arbeit wegen unterwegs.

Aber ok, ich bin dabei!

Ja, das wäre gut für meine mentale und körperliche Gesundheit

Nur wenn ich die Wöchentliche Arbeitszeit nicht in den 4 Tagen unterbringen muss.

Hätte ich eine 40 Stundenwoche will ich bei 4 Arbeitstagen nicht 40 Stunden,10 am Tag, arbeiten müssen sondern nur 32.Freiwillig länger arbeiten sollte möglich sein.


withoutscratch 
Fragesteller
 11.11.2019, 10:38

Die Arbeitgeber zahlen in dem Modell bei einer 32 Stunden Woche das gleiche Gehalt wie bei einer 40 Stunden Woche.

Die angegebenen Firmen habe eine höhere Produktivität durch die Umstellung bekommen.

Siehe oben

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Ja, das wäre gut für meine mentale und körperliche Gesundheit

Wir hatten das Thema gerade in unserer Abteilung, da wir aktuell eine sehr hohe Arbeitsbelastung haben.

Wir hatten überlegt übergangsweise eine 4 Tage Woche einzuführen, allerdings ohne Reduzierung der Wochenstunden. Wir haben nämlich nach 4 Tagen diese schon quasi voll.

Das früh gehen wird meist eh nichts, da so viel zu tun ist und das schlechte Gewissen sich sonst meldet. a wäre ein Tag wo man einfach gar nicht kommt praktischer. Für uns wäre das ja auch keine Mehrarbeit an den anderen Tagen, da sind wir aktuell eh so lange, sondern einfach nur ein freier Tag mehr und keine weitern Überstunden durch den 5. Tag.

An sich fände ich es natürlich schön, obwohl ich meinen Job und meine Kollegen mag, das gleiche Geld für weniger Arbeit zu bekommen. Bzw. anders gedacht: Wenn ich weiter so viel arbeite für die selbe Zeit mehr Geld. Aktuell wäre Geld interessanter, wenn ich mal Kinder habe aber eher die Zeit.