Wieso leben viele obdachlose Menschen lieber auf der Strasse als in einem Obdachlosenheim?
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10 Antworten
Neuerdings setzen sich viele auch einfach in den Zug und fahren mit dem EUR 49 Ticket bis in den frühen Morgen. Neues Revier zum betteln.
Weil es oft unhaltbare Zustände gibt.
Ich war mal in so einem Zimmer, dass sich 4 Männer teilen mussten. 2 Stockbetten.
Der eine hat Fußpilz und verpestet die ganze Bude. Der Gestank allein ist unerträglich.
Der nächste Typ ist psychotisch und labert Dir ein Ohr ab und kapiert nicht das man seine Ruhe will.
Dann schleppt ein, gerade aus dem Gefängnis entlassener, Junkie und Kleindealer um 2 Uhr Nachts zwei Heroin-Kunden an. Die machen sich auf dem Boden zwischen den Betten ihren Stoff klar.
Zudem wird geklaut und es gibt Gewalt.
Einer schläft wieder auf der Straße nachdem er in so einer Einrichtung von einem wahnsinnigen Russen mit einem Brotmesser verfolgt wurde, der den Palästinenser mit deutschem Pass für einen Nazi hielt. Palästinenser 50 Kg. 1,57m, Russe 130 Kg. 1,90 m. Da wollten sich die Sozialarbeiter auch nicht einmischen.
So toll sind deutsche Obdachlosenheime. Da ist zumindest im Sommer die Straße oft besser.
Du warst augenscheinlich noch niemals in einem Obdachlosenheim.
Denn der einzige "Pluspunkt" dort, ist, dass man etwas zu essen bekommt. Aber ansonsten schläft man in einem Schlafsaal oder zumindest Mehrbettenzimmer mit lauter anderen ungewaschenen Menschen zusammen, welche schnachrchen, im schlaf reden , von Albträumen aufwachen und so weiter.
Übernachte eine Nacht in einer Jugendherberge mit Schlafsaal - und stell Dir das Klientel dann nicht als junge Menschen, sondern als Menschen vor, welche seit Monaten/Jahren auf der Straße leben.
Ich denke, dann wird sich Deine Frage ganz schnell von ganz alleine beantworten.
Weil geklaut wird und die Zustände schlechter sind aös auf der Strasse.
Das einzige was Schutz bietet ist die Privatsphäre einer eigenen Wohnung. Housing first!
Solche Massenunterkünfte sind sinnlos.
Das gibt sicher sehr unterschiedliche Ursachen, von Unkenntis über die möglichen Angebote über Misstrauen bis zu (oft krankheitsbedingten) Unfähigkeit, sich in ein soziales Gefüge welcher Art auch immer einzufügen.
Es gibt auch bestimmt solche, die schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Und auch wenn draussen nicht immer alles schön ist: Im Heim leben sie dann mit lauter anderen Menschen zusammen, mit denen das Zusammenleben sicher auch nicht immer einfach ist.
Da gibt es wohl manch sensiblen Mensch, der lieber draussen ist und allen Leuten, mit denen er nichts zu tun haben will, ausweichen kann.
Ja, ich würde sagen, dass das bei den meisten der Hauptgrund ist.
Bei anderen kann auch dazukommen, dass gewisse Heime Auflagen habe, wie zum Beispiel, dass die Bewohner zuerst clean sein oder keinen Alkohol konsumieren dürfen.
Und auch nicht zu vergessen: Es gibt vermutlich schlichtwegs nicht genug Plätze für alle. Ein Obdachloser im unten verlinkten Artikel empört sich, dass man ihn woanders hinbringen wollte - es kam für ihn aber absolut nicht in Frage, aus seiner Stadt und dem vertrauten Umfeld wegzugehen.
Hier kannst du ein paar Begegnungen und Gespräche mit Obdachlosen nachlesen, welche von freundlichen Helfer ein Angebot bekamen, eine kalte Winternach in einer Notunterkunft verbringen zu dürfen - bei vielen stiessen sie damit aber auf taube Ohren:
Es soll doch aber mehr Schutz bieten..