Was sind leiterfremde Akkorde?

1 Antwort

Zunächst mal zu leitereigenen Akkorden. Leitereigene Akkorde werden aus dem Tonvorrat einer Tonart (den Tönen der betreffenden Tonleiter) gebaut.

Auf jedem Tonleiterton (leitereigenem Ton) kann ein Dreiklang (Vierklang...) gebaut werden, indem ich leitereigene Terzen daraufsetze.

Beispiel C-Dur (Die Großbuchstaben sollen für die Tonleiter stehen, die Kleinbuchstaben sind die jeweils darüber gesetzten Akkorde)

g a h

e f g

C D E usw.

Folglich sind die leitereigenen Dreiklänge von C-Dur: C-Dur, d-Moll, e-Moll, F-Dur, G-Dur, a-Moll und h-vermindert.

Alle Harmonien (Akkorde, Klänge), bei denen andere Töne, als die der C-Dur-Tonleiter vorkommen sind in der Tonart C-Dur leiterfremde Akkorde. Ein B-Dur-Dreiklang wäre also beispielsweise in C-Dur (allerdings nicht in B-Dur!) ein leiterfremder Akkord, da das leiterfremde b in ihm vorkommt.

Ausnahmen sind z.B. leitereigene Vierklänge mit alterierten (erniedrigten oder erhöhten) Akkordtönen . Da können ebenfalls leiterfremde Töne vorkommen, ohne dass ich diese Klänge als leiterfremd bezeichnen würde. Ein Beispiel:

Ein G-Dur Akkord ist die Dominante (Klang der V. Stufe) in C-Dur, ein leitereigener Akkord. Erweitere ich diesen zu einem G7b9, also einen Dominantseptnonakkord mit tiefalterierter None, so ist die None das leiterfremde as, ohne dass ich ihn deswegen unbedingt als leiterfremd bezeichnen würde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung