Warum soll man seinen Partner so akzeptieren, wie er/sie ist?


09.09.2022, 20:58

Ergänzung: Die "Macken", die einem nicht gefallen, fallen einem ja erst nach der rosaroten Verliebtheitsphase auf.

7 Antworten

  • Weil es keine Liebe ist, wenn man den Anderen verändern will.
  • Weil es asozial ist jmd verändern zu wollen, um ihn akzeptieren zu können.
  • Wozu geht man eine Beziehung ein, wenn man eigentlich eine andere Person oder optimierte Version will?

DagwoodBarry 
Fragesteller
 09.09.2022, 21:08

Aber WARUM ist es so, wie du es beschreibst? Was genau ist daran asozial? Warum ist es keine Liebe?
Zur dritten Frage: Ich will kann ja die Person wollen, aber trotzdem einiges an der Person nicht gut finden. Soll ich mich dann sofort von der Person trennen?

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Loka95  09.09.2022, 21:40
@DagwoodBarry

Wenn man jmd liebt, dann so wie er ist. Nicht eine Wunschvorstellung wie die Person sein könnte, das ist keine Liebe.

Es ist asozial, weil man sich nicht andere Menschen zurechtbiegen kann wie man Lust hat. Entweder man akzeptiert sie, oder man beendet den Kontakt.

Du kannst einfach kommunizieren was dich stört. Es kommt aber drauf an ob es eine kleine Angewohnheit ist oder eine richtige Eigenschaft.

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Weil jeder Mensch so ist wie er ist, das ändert sich eh meistens mit der Zeit, vorallem in jungen Jahren. Allerdings verbiegt du einen Menschen immer mehr, wenn du ihn ändern willst und das macht einen auf Dauer nicht glücklich. Ich meine weshalb bist du dann mit der Person zusammen, wenn du sie ändern willst?

Du kannst niemanden ändern. Irgendwelche Versuche dazu führen immer zu Problemen, Frust, Streit, Verärgerung, .....

Also lässt man den Partner am besten einfach so wie er ist. Das hat noch immer am besten funktioniert.

Im Normalfall denke ich, wird sich jeder dem anderen etwas anpassen müssen. Man möchte ja zusammen harmonieren und das setzt das anpassen voraus. Es sollten aber auch nur Kleinigkeiten sein und sich auf beiden beziehen. Darunter verstehe ich zb. Schlechte Angewohnheiten die beim allein sein, nicht auffallen weil ja keiner meckert 😅🤷. Aber einen etwas zu verbieten, zb. Sport treiben(nur ein Beispiel) oder anderes, wäre was, was ich nicht akzeptieren würde.

Recht einfach: ich hab mich verliebt. In diesen Menschen, wie er oder sie ist. Weil er oder sie so ist, wie sie ist. Warum dann versuchen diesen zu ändern??

Da leistet man sich einen Bärendienst. Ich will diesen noch idealer haben... Wenn es gelingen sollte, dann wird die Beziehung richtig langweilig...

Einen Partner ändern wollen? Dann ist es kein Partner mehr. Sondern vielleicht mein Sklave. Keine Eigenständigkeit. Kein Individuum. Einfach nur respektlos.

Ich brauche aber Augenhöhe. Einen echten Partner. Auch mit Reibefläche. Mit Freiraum für mich. Mit Freiraum für sie.

Das es immer etwas gibt, das einen stört, gehört dazu. Auch das muss man tolerieren können. Und nicht versuchen immer ein Idealbild zu erreichen..


DagwoodBarry 
Fragesteller
 09.09.2022, 21:17

Was ist, wenn die Bedürfnisse des einen Partners nicht erfüllt werden? Ändert dann der andere Partner etwas an sich und erfüllt die Bedürfnisse des Partners, oder trennt man sich dann? Wie siehst du das?

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minimax11  09.09.2022, 22:03
@DagwoodBarry

Wir haben unseren Wahlspruch:

Alles kann. Nichts muss.

Dieser beinhaltet alles. Keiner von beiden muss etwas tun. Aber jeder kann alles ( auch füreinander) machen... Das funktioniert bei uns seit 20 Jahren.

Und: eine Ehe ( oder Partnerschaft ) ist der Versuch Probleme zusammen zu lösen, die man alleine nicht hätte..

Also Kompromisse sind natürlich normal. Die Frage, die sich jetzt bei mir aufdrängt, ist: welche Bedürfnisse meinst Du? Und wie wichtig sind diese Dir?

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DagwoodBarry 
Fragesteller
 10.09.2022, 00:24
@minimax11

meine freundin und ich haben unsere beziehung vorgestern beendet. sie macht im moment eine sehr schwierige zeit durch und hat daher keine kapazitäten gehabt, eine richtige beziehung zu führen. ich habe meine bedürfnisse daher zurückgehalten und es kam irgendwann dazu, dass ich mich emotional von ihr distanzieren musste, weil sie z.b. oft abgesagt hat oder sie nicht ganz bei der sache war. irgendwann bestanden unsere treffen oft daraus, dass darüber geredet wurde, dass sie mich mit ihrem verhalten verletzt usw. letztendlich meinte sie, dass sie wisse, dass sie mich "wie dreck" behandle und dass sie das auch sehr verletzen würde, weil sie trotzdem gefühle für mich hat, aber eben keine (mentalen) kapazitäten, um eine beziehung zu führen.
nach der trennung habe ich es allerdings sofort bereut und alles hinterfragt. mir kam aufeinmal der gedanke, dass ich keine stütze für sie war und dass unsere treffen und damit die ganze beziehung nur zusätzliche stressfaktoren für sie waren, da sie oft den spiegel vorgehalten bekommen hat, was sie nicht richtig macht. sie konnte sich beispielsweise nicht öffnen und nicht über ihre probleme reden und hat oft treffen abgesagt oder sich oft sehr spät zurückgemeldet.
jetzt denke ich mir halt, dass ich meine bedürfnisse vielleicht hätte zurückstecken sollen und dass ich eine stütze hätte sein sollen für sie, statt ihr das alles vorzuhalten, wo sie doch sowieso schon eine schwierige zeit durchmacht. ich habe nämlich auch gemerkt, dass ich ihr durch rein rationale logik nicht helfen konnte, indem ich z.b. oft meinte "warum öffnest du dich mir nicht? du kannst mit mir über deine probleme reden". das hat sie eher gestresst und sie meinte dann auch, ob man nicht seinen partner so nehmen müsse wie er ist. ich habe nein gesagt, da ich ihr ja helfen wollte, aber sie sich nicht helfen lassen wollte. das habe ich als eine negative eigenschaft gesehen und wollte das an ihr ändern, was mir natürlich nicht gelungen ist, da ich nur mit logik etc. argumentiert habe, statt praktisch dafür zu sorgen, dass es ihr besser geht.
ich hätte eher emotional empathisch sein müssen. aber das war auch meine erste beziehung und sie hielt jetzt drei monate.

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