Warum ist es gerecht, die Verantwortung für Fehler, für die man nichts konnte zu übernehmen, denn fehlerfrei handeln schafft ja niemand...?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Wirklichkeit ist, das wir die Fehler ausbaden müssen, welche uns die zuständigen Ursachen eingebrockt haben. Es heißt also in der Regel zu haften. Denn aus Gründen des Determinismus lassen sich Schuld und Verantwortung nicht zuordnen. Und wo die Grundlage einer Entstehung fehlt, besteht Gegenstandslosigkeit. Begriffe ohne Inhalt hätte Kant gesagt.

Jeder macht Fehler, dazu sollte man stehen,

Wenn man für die Fehler nichts konnte, kann man das erklären, es wäre wirklich gerecht dann für seine Ehrlichkeit anerkannt zu werden.

"Schuld" ist immer ein sehr hartes Wort, von dem ich nichts halte.

Ehrlich währt am längsten.

Wörter wie Schuld und Verantwortung werden aus sprachlicher Schlampigkeit sinngleich benutzt.
Es sind aber in Wirklichkeit zwei verschiedene Themen:

Schuld ist:

Ein Verstoß gegen das Gewissen
Eine Rechtswidrigkeit
Eine Verbindlichkeit oder Pflicht
Schuld führt in ein Opferdasein
Schuld fühlt sich erdrückend an

Verantwortung dagegen ist:

Nach Antworten suchen
Anti-zu-worten, re-agieren
Macht zu Veränderung haben
Den eigenen Anteil an allem erkennen
Verantwortung führt zu Freiheit
Verantwortung fühlt sich erhebend an

Ich unterscheide gerne dazwischen.

...und somit ist man auch nicht schuldig.

Genau, wenn man Verantwortung für etwas übernimmt, sich einem Umstand oder Problem nähert, weil man erkennt, dass man betroffen ist, das man einbezogen ist, dann ist man nicht schuldig, sondern gerade dabei, Verantwortung zu übernehmen.

für Fehler, für die man nichts konnte

Fehler werden immer gemacht werden und sind dem Leben sehr wichtig, weil wir daraus etwas lernen und uns stärken können. Dem Leben ist die geistig-seelische Weiterentwicklung des Menschen, die er mittels Fehler machen kann, sehr wichtig.
Fehler sprechen von Fehlendem. Etwas fehlte uns, damit etwas nach unseren Vorstellungen hätte verlaufen können.
Ohne Fehlendem wären wir perfekt und müssten nichts lernen. So aber ist das Leben nicht. Der Mensch soll lernen und sich möglichst vieles im Laufe seines Lebens bewusst machen - im Idealfall lernt er nie aus und ständig aus seinen Fehlern.

Der perfektionistisch geprägte Menschen hat eine eingeschränkte Sicht auf etwas und so soll es sein. Das Leben sieht und bewertet vieles davon oftmals ganz anders.

Keiner ist schuld, weil ihm was fehlt(e), denn das Leben ist so getrickt.

Durch vermeintlich gemachte Fehler wurden schon viele interessante Entdeckungen, wie etwa Chips, Kaffee, Penicillin .... gemacht.

Und kann man, wenn man doch aus Fehlern lernen kann, sich fürs Leben stärken kann, dann noch von Fehlern sprechen? ;-)))

denn fehlerfrei handeln schafft ja niemand...?

Genau, was auch wenns nach dem Leben ginge, gar nicht sein soll.

Warum ist es gerecht, die Verantwortung für Fehler

Ich finde es also sehr gerecht aber vor allem günstig, weiterführend, spannend und optimal für mich, die Verantwortung für meine Fehler zu übernehmen und wollte mir diese Macht nie nehmen lassen, denn sobald ich jemandem die Schuld für meine Fehler übertrage, weil ich womöglich Angst vor Verantwortung habe, gebe ich natürlich auch zeitgleich meine Macht ab.

Meiner Ansicht nach geht es überhaupt nicht darum, möglichst fehlerfrei und unschuldig zu sein, sondern eigene Fehler mutig zu machen und dann aus ihnen zu lernen.

Und sobald ich Verantwortung übernehme, bin ich klar im Vorteil.
Übrigens, zu beobachten ist auch, dass erfolgreiche Menschen weit öfter Verantwortung übernehmen, sprich nach Antworten suchen, als weniger erfolgreiche Menschen.

Sich vor Verantwortung zu drücken ist also nicht ungerecht, aber doch sehr ungünstig.

Warum ist es gerecht, die Verantwortung für Fehler, für die man nichts konnte zu übernehmen,

Sollen sie mal machen .... solange wir wissen, wie damit umgehen und Vorteile aus allem ziehen können, ist alles in Butter.

Verantwortlich sein heißt nicht unbedingt, daß man schuldig ist. Wenn z.B. ein Politiker die Verantwortung für den Fehler eines Untergebenen übernimmt.