Warum ist die Distanz zwischen Studierten und Nichtstudierten an der Uni Augsburg so gross?
Ich hab einen Zeitvertrag als Aushilfssekretärin an einem Lehrstuhl an einer Uni in Bayern.
Warum ist bloss die Distanz zwischen Studierten und Nichtstudierten hier bei uns an der Uni Augsburg so gross? Auf dem Gang zeigen einem viele, wenigstens nicht alle Akademiker, dass sie zuerst gegrüsst werden wollen. Aufträge werden oft in Befehlston vorgebracht. Kaffekochen zum Gruppenmeeting wird ungefragt vorrausgesetzt.
Zum Pakete holen wird man geschickt. Währenddessen gucken 30 Mitarbeiter mit Händen in der Tasche zu, wie man sich bemüht das Paket zu tragen.
Krönung ist, wenn die Kollegen und Kolleginnen zum gemeinsam Kaffetrinken gehen und verlangen, dass unsere andere Kollegin als Abstrafung für unbotmässiges Verhalten regelmässig mehrere Pakete aus der Zentralpoststelle in der Zentralverwaltung abholen und hinbringen muss, obwohl wir einen hausinternen Postdienst haben.
Geringschätzend und grinsend wird dann diese Kollegin mit begleitenden Kommentaren auf dem Gang bedacht was diese psychisch sehr belastet.
Abends wird verlangt, Veranstaltungen zu begleiten, ohne dies als Arbeitszeit anrechnen zu lassen.
Machnmal schon, nur nicht immer. Gönnerisch wird soziale Fürsorge nach aussen hin kommuniziert, wenn dann die Sekretärin grad aus dem Raum gegangen ist, werden halblaut Kommentare über diese geäussert, die gerade noch für diese zu verstehen sind.
Ebenfalls wird nicht gegrüsst wenn ein Nichtakademiker den Raum betritt. Ist das überall so?
4 Antworten
Was du beschreibst ist ziemlich genau das Gegenteil von allem was ich erlebt habe und kenne. Wenn das so zutrifft wäre das absolut skandalös.
Ist das überall so?
Überhaupt nicht. Ganz und gar nicht. Ganz im Gegenteil.
Bei uns hat man den langjährigen Kollegen ziemlichen Respekt entgegengebracht, von denen konnten die frischen Akademiker noch viel praktisches lernen. Wenn der Arbeiter in der Werkstatt gesagt hat, das wird so nicht funktioneren, dann hatte sein Wort ziemliches Gewicht, denn der weiß was er tut. Und die Sekretärin war die Dame, welche den ganzen Laden am Laufen hielt, wenn die sagte das muss jetzt erledigt werden, dann wurde es erledigt, egal ob gerade der Prof persönlich oder eine Hilfskraft da war. Daher völlig grotesk was du da beschreibst.
Dass jemand den Kaffe für die (vorgesetzten) Kollegen kocht habe ich in meiner gesamten Berufskarriere nicht ein einziges mal erlebt. Heutzutage sollte dazu jeder selbst in der Lage sein. Wie gesagt, noch nie gesehen oder gehört dass es das heute noch gibt.
Welche Fachrichtung? Hab ja gehört dass es in machen Richtungen tatsächlich so ein abartiges Standesdünkel geben soll. Medizin hat da z.B. einen sehr schlechten Ruf (ob zurecht? glaube eher nicht). Dass es sowas heute in immer noch gibt finde ich schwer zu glauben.
Ich jednefalls habe sowas nie erlebt. Und würde ich sowas erleben, dann würde ich den Herren/Damen Akademikern aber mal ordentlich die Meinung sagen.
Das hat auch nichts mit Nicht-Akademiker oder Akademiker zu tun - widerliche Menschen mit abstoßenden Charakter finden sich in allen Bildungsschichten.
Ich glaub da hast du recht mit widerliche Menschen mit abstoßenden Charakter finden sich in allen Bildungsschichten. :-(
Niemand ist verpflichtet, sich so etwas anzutun. Aktuell wechsele ich den AG, weil beim aktuellen AG eine Abteilungsleiterin, die nicht meine Vorgesetzte ist (also eine ganz andere Abteilung) meinte, mich wie einen ungezogenen Schulbub grundlos zusammenstauchen zu müssen.
Okay, wenn man drum bettelt: demnächst mehr Urlaub, geringere Wochenarbeitszeit, mehr Gehalt. Der Wechsel lohnt sich.
Nein, nicht überall, aber es kommt leider auch anderswo vor.
Welche Einstellung hast du zu Arbeitslosen oder gar Obdachlosen? Wie verhältst du dich ihnen gegenüber? Gönnst du ihnen ihr Geld oder findest du auch, dass es viel zu viel ist?
Wir sind seit 25 Jahren in der neoliberalen Epoche. Wir legen Wert darauf, nicht alle gleich zu sein. Der alte Sozialstaat ist out. War was für Verlierer. Es gibt Erfolgreiche und Erfolglose. Die Erfolgreichen haben Anspruch auf Belohnung. Die anderen müssen ihr Versagen zu spüren bekommen.
Das denkt so im Grunde jeder. Es findet nur jeder, dass die Grenze genau unter ihm nach unten verlaufen sollte. Wenn sie über ihm verläuft, ist er empört :)