Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Niederlage der Wehrmacht im Russlandfeldzug und der rücksichtslosen Verfolgung d. Juden und Sowjetbürger bei diesem Akt?
Hintergrund zu dieser Frage:
Ziel des Ostfeldzuges waren die Germanisierung des europäischen Teils der Sowjetunion, die zu erobernden Gebiete Russlands sollten die Ernährung der gesamten Wehrmacht gewährleisten. Dadurch wollte man Versorgungsengpässe des Heeres wie im Ersten Weltkrieg vermeiden. Hierzu waren die Versklavung und die Ausbeutung der russischen Bevölkerung unter bewusster Einrechnung von Millionen Toten vorgesehen. Zudem verlor Hitler die "jüdische Frage" nie aus dem Auge, erst recht nicht im Osten, denn der Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus wurde stets den Kriegsanstrengungen gleichgesetzt.
Die deutsche Politik gegenüber der russischen Bevölkerung in den zwei bis drei Jahre lang besetzten riesigen russischen Gebieten entsprach genau der Polenpolitik: Ausrottung der Führungsschichten, Entrechtung und Versklavung der übrigen Bevölkerungsmasse. Polen, ursprünglich von Hitler für ein milderes Schicksal, nämlich das eines Hilfsvolks wie Ungarn, Rumänien, die Slowakei und Bulgarien vorgesehen, war ja, nachdem es sich dieser Rolle verweigert hatte, nicht nur als Strafe für diese Verweigerung, sondern auch als Vorübung für Russland zum Exerzierfeld der für Russland immer geplanten Ausrottungs- und Versklavungspolitik gemacht worden. In Russland aber gab es gegenüber Polen zwei Unterschiede, die diese Politik noch verschärften.
Erstens waren die russischen Oberschichten, wirklich oder vermeintlich, kommunistisch (während die polnischen überwiegend konservativ-katholisch gewesen waren), was die letzten Hemmungen bei ihrer systematischen Ausrottung wegfallen ließ.
Zweitens war an den Verbrechen in Russland, anders als in Polen, willig oder widerwillig auch die Wehrmacht beteiligt. In Polen hatte der Generaloberst Blaskowitz, der erste Militärbefehlshaber im besetzten Gebiet (der daraufhin seines Postens enthoben wurde), im ersten Kriegswinter noch in einer Beschwerdeschrift sein Entsetzen darüber geäußert, dass sich hinter den deutschen Linien "tierische und pathologische Instinkte austoben" und Heydrich hatte in einem Bericht vom 2. Juli 1940 darauf hingewiesen, dass der "außerordentlich radikale" Führerbefehl den gesamten Heeresbefehlsstellen natürlich nicht mitgeteilt werden konnte, "so dass nach außen hin das Handeln der Polizei und der SS als willkürliche, brutale Eigenmächtigkeit in Erscheinung trat". In Russland glaubte Hitler der Armee solche Unschuld nicht mehr gestatten zu können. Bereits Ende März 1941, also Monate vor Kriegsbeginn, hielt er eine Ansprache vor hohen Offizieren, in der er ihnen reinen Wein einschenkte: "Wir müssen vom Standpunkt des soldatischen Kameradentums abrücken. Der Kommunist ist vorher kein Kamerad und nachher kein Kamerad. Es handelt sich um einen Vernichtungskrieg "Wir führen nicht Krieg, um den Feind zu konservieren" "Im Osten ist Härte mild für die Zukunft."
3 Antworten
Napoleon erging es nicht anders. Man sollte eigentlich aus der Geschichte lernen. Hochmut bringt letzten Endes fast jeden zu fall.
So wie auch die Deutschen, hatte sich Napoleon beim russischen Winter verschätzt.. Das hat wenig mit Hochmut und mehr mit fehlender Erfahrung in diesem Gebiet zu tun.
Eher nicht. Ich denke, das war eher eher eine Materialschlacht. Deutschland gingen später einfach die Ressourcen aus und Russland wurde von den USA und England mit Waffen massiv unterstützt.
Die hätten eben zuerst England kassieren müssen, was aber wegen Görings Dummheit nicht gelang. LOL!
Auf eine altbekannte Art und Weise verdrehst du dir die Zusammenhänge. Der Krieg der Nazis gegen Polen und später die Sowjetunion hatte als Hauptzweck alle Juden und Bolschewisten und mindestens ein Drittel aller anderen Menschen dort. Lebensraum im Osten war die Parole. Deine "naive" Frage ist mehr als erstaunlich, wenn man dich nicht besser kennt.
und auch hier, zunächst erneut hastig geschrieben ohne den Text korrekt zu formulieren, aber das sei nur am Rande erwähnt...möchtest Du bewusst Fragestellungen für dich frei falsch verstehen oder ist das tatsächlich reine Provokation (dann mach dir keine Mühe, das zieht bei mir nicht).
Natürlich mache ich mir auch hier, nur kurz die Mühe dir den Inhalt der Frage nebst Text zu erklären. Die Nationalsozialisten werteten ihren Krieg gegen den sowjetischen Bolschewismus, also den Vernichtungskrieg beim Feldzug mit gleicher Priorität wie den Kampf gegen das Judentum. Dementsprechend liefen die Maßnahmen an den Frontlinien, als auch im Hinterland mit den Einsatzgruppen mit gleicher Brutalität. Die Frage ist also "aufpassen bitte": Hat die Verfolgung, Misshandlung, Ermordung und auch Plünderung im Hinterland dafür gesorgt, das die Wehrmacht "Barbarossa" verlieren musste? Denn keine Partisanen im Ostfeldzug hätte wohlmöglich bedeutet, dass somit genügend Versorgung der kämpfenden Truppe möglich gewesen wäre. Denn rund 9000 entgleiste Züge mit Versorgungsgütern für die Wehrmacht, zerstörte LKW Konvois in ähnlicher Anzahl waren die Folge der zeitgleichen Vorgehensweise der Reichsführung.
Ist es also eine "verdrehte Tatsache", zu fragen (in der Geschichtsforschung "Nationalsozialismus" ist dieses Thema übrigens momentan wieder recht aktuell), ob ein späterer Zugriff der Einsatzgruppen innerhalb der sowjetischen Bevölkerung der Wehrmacht bessere Chancen an der eigentlichen Frontlinie gegeben hätte oder im Umkehrschluss, die zweigleisigen Maßnahmen für die vorprogrammierte Niederlage sorgten. (?)
Wie gesagt, deine Unkenntnis in diesem Fachgebiet ist nicht tragisch, ich kläre gerne auf wenn man fragt, aber der gewollte, zudem "naive" Ansatz der Provokation ist vermutlich einer ausgedehnten Langeweile geschuldet.
Ich wünsche Dir einen angenehmen Sonntag im Kreise deiner lieben Familie! ;-)