Frage nach Muttersprache diskriminierend?
Wenn man gebürtige Deutsche ist aber Migrationshintergrund hat und deswegen nicht perfekt deutsch spricht.
Wenn man dann von Personen die mein Geburtsort nicht wissen Aussagen machen wie "was ist deine Muttersprache" oder "die sprechen aber gut deutsch", weil die wahrscheinlich denken ich wäre migrantin. Das zweite habe ich paar mal schon gehört und darauf nichts gesagt. Kann ja schlecht sagen, hey wissen sie ich bin eigentlich Deutsche und lebe mein ganzes Leben in Deutschland, sorry dass mein Deutsch nicht perfekt ist. Also ihr versteht was ich meine, deswegen sage ich darauf nichts, ist ja wahrscheinlich auch nicht böse gemeint, beide Personen die das gesagt haben wussten nicht mein Geburtsort.
Wenn ich nach meiner Muttersprache gefragt werde finde ich das noch diskriminierender da die Aussage bedeutet dass mein Deutsch sich anhört als wäre ich keine deutsche. Auch wenn die Frage nicht diskriminierend gemeint ist.
Wie würdet ihr solche Aussagen verstehen? Würdet ihr es diskriminierend finden?
Und warum sprichst du Deutsch nicht im angemessenen Maß? Weil deine Mutter eine andere Sprache spricht?
Ich spreche deutsch normal man hört es nur leicht am akzent
9 Antworten
Nein, ich finde die Frage nicht diskriminierend..
Aber würde ich das gefragt, würde ich mir darüber echt Gedanken machen. Wobei meine Sprache beweist immer wieder meine Herkunft. Meine Muttersprache ist tatsächlich deutsch, aber ich lasse die Leute gerne mal raten, wo ich herkomme. Ich bin wo ganz anders hingezogen und finde es immer wieder verblüffend, daß die meisten richtig liegen. Und ich rate umgekehrt auch gerne.
Und ich bin sprachlich in Deutschland auch etwas wie eine Migrantin, wobei es echt interessant ist, daß ich meine Sprache anscheinend auch verändere. Die Trefferquote wird allmählich schlechter.
Zum Glück verstehe ich die Leute an meinem neuen Wohnort überwiegend.
Ich hatte mal eine Arbeitsstelle in Deutschland, wo ich praktisch NIEMANDEN verstand. Das war extrem frustrierend und ich hatte extremes Heimweh.
Einen starken Akzent zu haben, hat übrigens nichts damit zu tun, was die Muttersprache ist und ob man Deutsch gut spricht.
Eine Anekdote muß ich an dieser Stelle aber noch loswerden. Meine großeTochter ist in Hessen geboren. Und , da sie dort halt auch in den Kindergarten ging, hat sie extrem gehesselt. Meine Oma meinte daraufhin, daß im Kindergarten meiner Tochter wohl echt viele Ausländer seien, sie könne ja nichtmal richtig Deutsch sprechen (-; Das umgekehrte war wohl eher der Fall- die Migrantenkinder sprachen eher Hochdeutsch, die ganzen Hessen aber nicht.
Mein Rat: nimm es gelassen.
Ich interessiere mich für andere Länder, deshalb frage ich oft, wo die Leute, denen ich zufällig begegne herkommen — vielleicht ergibt sich ja daraus ein Gesprächsthema, weil ich mal in dem Land gewesen bin oder zumindest darüber gelesen habe.
Nebenbei gesagt, in Deutschland passiert mir das auch dauernd, daß die Leute mich auf Österreich ansprechen, weil die meinen Akzent hören. Ich weiß nicht, warum man da immer gleich „¡¡Diskriminierung!!“ schreien sollte.
Das kommt schon etwas drauf an.
Wenn zusätzlich noch eine komische Bemerkung fällt, dass man annehmen kann, es wird gedacht, man solle doch in die Heimat zurückkehren, finde ich das nicht so schön.
Eine Freundin von mir, die 1968 bezüglich des Prager Frühlings und den Panzern des Warschauer Paktes aus der Tschechoslowakei floh, hört man immer noch einen Akzent, obwohl sie wirklich gut Deutsch spricht.
Viel blöder finde ich es, jemand nur wegen eines "undeutschen" Aussehens abzusprechen, Deutscher sein zu können.
Wenn man gebürtige Deutsche ist aber Migrationshintergrund hat und deswegen nicht perfekt deutsch spricht.
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Wenn ich nach meiner Muttersprache gefragt werde finde ich das noch diskriminierender da die Aussage bedeutet dass mein Deutsch sich anhört als wäre ich keine deutsche.
Wenn man in Deutschland geboren ist, spricht man normalerweise so gut Deutsch, dass andere z.B. am Telefon keinen Unterschied zu Deutschen ohne Migrationshintergrund heraushören.
Wenn dein äußeres Erscheinungsbild auf Migrationshintergrund schließen lässt (z.B. Hautfarbe, Hijab), ist es nicht selbstverständlich, dass du "hier" geboren und Deutsche(r) bist. Dann ist eine entsprechende Nachfrage nicht unbedingt negativ gemeint, sondern kann auch einfach Interesse bedeuten.
kenne so viele aus dem Osten, wo die Eltern Akzent haben und die Kinder absolut gar nicht mehr. Beispiel: Helene Fischer
Wenn dein Akzent nicht eindeutig zuzuordnen ist und dein Äußeres auch keine Rückschlüsse erlaubt, ist deine Sprache vielleicht einfach nur ein bisschen anders. So wie ein Schwabe, der in Dortmund studiert oder ein Westfale, der in Sachsen arbeitet. Die darf man doch nach ihrer Herkunft fragen, ohne dass das diskriminierend gemeint ist. Ich glaube, manchmal sind die eigenen Befindlichkeiten auch ein ganz klein wenig übertrieben.
Weisst Du was? Ich erspare mir all die Peinllichkeiten und frage in Fällen, in welchen mich das wirklich interessiert lieber: "Woher stammt Deine Familie ursprünglich?" wenn der Kulturkreis meines Gegenübers nicht eindeutig zuzuordnen ist.
Man will einfach nur irgendwie zuordnen, aus welchem Land Deine Familie migriert ist.
Das ist in keiner Weise diskriminierend, auch wenn Du Dich offenbar nicht mit Deiner Herkunft identifizierst.
Das kann man doch ganz entspannt dazusagen, wenn man zur Heimat seiner Ahnen keinerlei Bezug hat.
Du sprichst sicher noch etwas mit Akzent, und kannst doch diesen benennen, ohne darin eine Diskriminierung zu sehen.
Das ist auch bei Menschen so, die aus anderen Teilen Deutschlands einen Akzent mitbringen.
Da sagt man auch "Du kommst wohl nicht aus dieser Gegend, Du sprichst einen gewissen Akzent. Woher kommst Du?" - Und niemand fühlt sich getroffen.
Nein außerlich sieht man logischerweise nicht dass ich Migrationshintergrund hab weil aus Osteuropa und nicht von biodeutschen zu unterscheiden.