Basieren die Tribute von Panem (Die Hungerspiele) eigentlich auf einer wahren Geschichte?

8 Antworten

In der Antike wurden auf dem Gebiet des römischen Reiches über viele Jahrhunderte tatsächlich Gladiatorenkämpfe veranstaltet, auch konzipiert als Massenspektakel. Die dort auftauchenden Gladiatoren waren allerdings keine Kinder, sondern erwachsene, meist männliche Sklaven. Allerdings waren die Profis echte Berufsathleten, die in ihrer Zeit trotz ihres niedrigen Standes sehr gut verdienten und hohe Popularität genossen. Ein Gladiatorenkampf endete aber nicht zwangsläufig und im Schnitt nur in einem von zehn Fällen tödlich, nämlich vor allem dann, wenn einer der Kämpfer dem Publikum keine gute Show geboten hatte.

In der Panem-Trilogie werden die Kämpfer aus zwölf tyrannisierten Distrikten unter Zwang rekrutiert. Diese Zwangsopferung ist zwar nirgends historisch belegt, doch ist es ein Motiv aus der griechischen Mythologie: Dort muss das besiegte Athen an König Minos von Kreta alle neun Jahre sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge als Tribut entsenden, um sie dem berüchtigten Minotaurus, einem Ungeheuer halb Mensch, halb Stier, in seinen Labyrinth als Opfer darzubieten.

Suzanne Collins hat sich in ihrer Panem-Trilogie aber vor allem von dem japanischen Roman und Kultfilm "Battle Royale" inspirieren lassen. Allerdings sind die Parallelen so immens, dass man Collins' Werke auch als ungeschminktes Plagiat bezeichnen kann. Auch in Stephen Kings Romanen "Menschenjagd" und "Todesmarsch" werden ganz ähnliche Strukturen über skrupellose Massenmedien und Reality-Formate verwendet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften

Hallo!

Die "Vorreiter" dieser Grundstory waren die Japaner:

Die Amies drehen sogar gerade ein eigenes (direktes) Remake:

Als ich dann die "Tribute von Panem - Hunger Games" gesehen habe, war ich negativ überrascht. Alles auf "Hochglanz", aber inhaltlich fragwürdig.

Gleiches gilt (in meinen Augen) für die Film-Reihe "Maze Runner".

Früher haben die Spartaner ihre Kinder in die Wildnis geschickt um gegen Wölfe und die Natur zu kämpfen. Das war eine Art von Initiations-Ritus, den bei weitem nicht jeder überlebte.

Ähnliches gibt es in vielen Naturvölkern, oder naturnahen Völkern. Allerdings nicht ganz so drastisch. Es geht dann eher darum, die grundsätzliche Überlebensfähigkeit zu überprüfen.

Ähnliche "Kampfsituationen" mit "Unterhaltungswert" kann ich mir nur in einer Art von Gladiatoren-Kampf vorstellen. Es mag in den jeweiligen Gegenden und Zeiten anders geheissen haben, aber so etwas gab es.

Allerdings kann ich mir derartiges kaum mit Kindern vorstellen. Nur die Protagonisten in "Hunger Games" waren eigentlich auch keine Kinder mehr...

Gruss,

Martin

Nein, überhaupt nicht, das ist nur der kranken Phantasie der heuchlerischen Autorin entsprungen.

Das mit 12 jungen Leuten beruht auf einer griechischen Legende.

Ihre Absicht war, die Brutalität von Fernsehshows heute anzuprangern. Das ist ja auch berechtigt, wenn man schaut, wie man mit Leuten in "Survivor" oder "Biggest Loser" etc. umgeht.

Was ich daneben finde, ist dass sie selber diese extreme Variante des Fernsehspieles erfindet und dann die fiktiven Fernsehleute anprangert. Aber die grösste Heuchlerin ist doch sie selbst, denn sie ist auf die Idee gkeommen, dass das Fernsehen ein Spiel machen könnte, wo Leute sich gegenseitig umbringen, und sie ist diejenige, die mit dieser Idee viel Geld verdient. Mir missfällt diese Person und ihr Konzept aufs äusserste.

Habe den ersten Band gelesen und weigere mich defintiv, die anderen zu lesen, und es tut mir leid, dass ich diese Autorin mit dem Kauf des Buches unterstützt habe. So jemand sollte boykottiert werden.


MarkusPK  20.11.2018, 12:39

Was deinen Boykott außerdem rechtfertigt: Die "Panem"-Trilogie muss sich wegen der zahlreichen Parallelen den Vorwurf gefallen lassen, ein vielleicht aufwendigerer, aber trotzdem ungeschminkter Abklatsch des japanischen Romans "Battle Royale" zu sein.

0
GiveASmile  26.02.2020, 22:33

"Nein, überhaupt nicht, das ist nur der kranken Phantasie der heuchlerischen Autorin entsprungen." Das stimmt so nicht. Die Autorin hat in einem Interview verraten, dass Ihre größte Inspiration eine Berichterstattung aus einem Krieg, den Sie im Fernsehen gesehen hat, und eine Gameshow auf einem anderen Kanal gewesen sind. Sie hatte es merkwürdig gefunden, dass auf einem Kanal Aufnahmen aus einem blutigen Krieg gezeigt, und auf dem anderen die Massen durch eine alberne Gameshow unterhalten wurden. Wer die Bücher gelesen hat und sich zudem mit der griechischen/römischen Mythologie beziehungsweise Geschichte auskennt, dem sind auch sicherlich die zahlreichen Parallelen aufgefallen - die Gladiatorenkämpfe, u.a. mit wilden Tieren, die bei Collins "Mutationen" heißen; Ortschaften, wie z.B. das Kapitol; ein Präsident, der eigentlich ein Diktator ist, ähnlich wie einige römische Kaiser; Namen aus der gr./röm. Mythologie, passend zu den Charakteren, z.B. Coriolanus, Seneca, Cato, Plutarch und Titus, und nicht zuletzt der Name des Landes - "Panem" - was von "Panem et circensis" stammt, übersetzt "Brot und Spiele", sind nur einige Beispiele. Zu behaupten, die Autorin hätte sich alles selbst ausgedacht, stimmt also definitiv nicht.

0

Ja sowas gab es schon mal.
Damals in Mittelerde hieß es aber noch trimagisches Turnier und dieses wurde von Jean-Luc Picard geleitet.


Schwedenleben  20.11.2018, 12:05

Mittelerde? Herr der Ringe?

Trimagisches Turnier? Harry Potter?

0

Das ist ein Sciencefiction. Es spielt in der Zukunft. Parallelen gibt es aber durchaus in alle Richtungen.