Dein Eingangstext überzeugt mich nicht.
- Vollzeit arbeiten gehen, "kann" man wenn man mit dem (eventuell vorhandenen) Partner und (eventuell vorhandenem) sozialen Netz (Großeltern beispielsweise) abklären kann. Denn, bei all der Arbeit sollte ja dennoch jemand für den Nachwuchs sorgen (bei Problemen mit den Hausaufgaben helfen, für den Nachwuchs "da" sein, mit Essen versorgen, zu Terminen bringen...).
- Wenn beide Elternteile in Vollzeit arbeiten, müssen sie auch dafür sorgen das ein Notfallkontakt bei der Schule hinterlegt wird. Für den Fall das wegen Sturmgefahr oder allgemeinem Unterrichtsausfall die Kinder früher nach Hause geschickt werden, oder das Kind krank wird und abgeholt werden soll (beispielsweise).
- Die im Haushalt lebenden Erwachsenen müssen die restlichen Aufgaben (Haushalt, Elternpflichten, Wahrnehmung von Terminen) untereinander genauestens absprechen und untereinander aufteilen.
- Der Nachwuchs müsste im Hort angemeldet werden, bzw. später dann als Teenager einen Haustürschlüssel bekommen und (hoffentlich) in der Lage sein sich selbst zu versorgen und eigenverantwortlich den Schulkram daheim zu erledigen.
Oh und allgemein zu der Aussage "daheim nach der Geburt das Leben genießen" - Du scheinst nicht wirklich zu wissen wie der Alltag mit einem Baby/ Krabbelkind/ Kleinkind/ etc tatsächlich ist. Welche Aufgaben man rund um die Uhr zu erledigen hat als daheimbleibendes Elternteil. "Genießen" ist ein winziger Teil des Ganzen..... idR dann, wenn alles grade mal für eine kleine Weile ruhig ist und man nicht noch diese Ruhezeit nutzen muss um liegengebliebene Aufgaben zu erledigen. "Genießen" im ersten Lebensjahr bedeutet "Mal in Ruhe ein paar Stunden am Stück schlafen können weil man weiß das grade jemand anderes sich um das Kind kümmert für ein paar Stunden".
In Deutschland haben Mütter das Privileg des Mutterschutzes. Sie haben das Privileg Elternzeit nehmen zu können. Anders als in den USA, wo man als baldiges bzw frischgebackenes Elternteil verflixt gut abwägen muss was wie machbar ist ohne den Job zu verlieren.
"Jederzeit auf Knopfdruck einen Partner finden" - Nein, das geht so nicht. Zumal.... will man wirklich "jede dahergelaufene halbwegs interessierte Person" als Partner/in? Das glaube ich nicht. Das würden auch Männer nicht machen.
"Nie wirklich arbeiten gehen" - Nur, wenn sie es körperlich nicht schaffen oder sie es sich leisten können.
"Wer kommt bei der Zeugung ins Schwitzen..." - Nun ja, kommt eben auf das involvierte Paar selbst an. Mal eine Gegenfrage: In wessen Körper wächst das Baby heran? Wessen Körper wird durch die Schwangerschaft belastet und einer Gefahr ausgesetzt?
Der Eingangstext wirkt wie ein Gegenargument zum Thema "traditionelle Rollenbilder"/ "tradwife"