Was kann man als Christ an einem sonntag machen (Strenggläubig)?

6 Antworten

Unnötige Arbeit, die gut auf einen normalen Wochentag verschoben werden kann, sollte zwar vermieden werden, aber das bedeutet nicht, gar nichts zu tun! Gerade am Sonntag kann man sich vielen Dingen widmen, für die sonst die Zeit fehlt, die aber diesem zu heiligenden Tag vielleicht sogar eine besondere Bedeutung geben können.

Hier nur einige Vorschläge:

- In die Kirche gehen, ohne hinterher sofort nach Hause zu eilen, sondern mit anderen Mitgliedern deiner Gemeinde wenigstens kurz im Gespräch verweilen und vor allem neue oder niedergeschlagene Kirchenbesucher mit einigen netten Worten ermutigen,

- in der Bibel oder anderen religiösen Schriften deiner Religion lesen, aber auch in kulturell wertvollen oder zumindest entspannenden Büchern,

- sich mit anderen Gläubigen deiner Kirche treffen und sich freundschaftlich über religiöse und andere wichtige Themen austauschen,

- Freunde oder Verwandte zum Essen oder zur Kaffeezeit einladen, die gerne mit dir und deiner Familie den Sonntag verbringen würden, und auch andere mit einschließen, die den Tag sonst einsam verbringen müssten,

- Verwandte, Freunde oder kranke Menschen besuchen und versuchen, ihnen gut zuzuhören und sie aufzumuntern,

- je nach Wohnort und Möglichkeit auf einem geruhsamen Spaziergang mit Verwandten, Bekannten oder auch weniger Bekannten die Schönheit der Natur auf sich einwirken lassen und möglichst erbauliche Gespräche führen,

- in einem Tagebuch nicht nur Tatsachen, sondern auch besondere Empfindungen oder neu gewonnene Erkenntnisse festhalten,

- die Geschichte deines eigenen Lebens und/oder die deiner gesamten Familie und Vorfahren mit mithilfe älterer Verwandten recherchieren und aufschreiben,

- jemandem eine unvorhergesehene Freude machen, mit einem Anruf, Brief, Mail etc. oder auch einem kleinen persönlichen Geschenk...

Falls du am Sonntag nicht ganz auf das Fernsehen verzichten willst, such dir wenigstens ruhige, beschauliche oder kulturelle Filme aus, die nicht den besonderen Geist dieses heiligen Tages beeinträchtigen.

Es ist aber auch wichtig, sich auszuruhen und ein wenig Zeit mit sich selbst zu verbringen, um in Ruhe nachzudenken und mit sich selbst gut klarzukommen. Nur wer sich mit sich selbst gut versteht, ist auch in der Lage, anderen etwas zu geben! 

Wenn du eine Familie hast, möchte ich dir raten, dich ihr voll und ganz zu widmen und dafür zu sorgen, dass sie in deinem Leben immer an erster Stelle steht!

Du könntest sie in die vorgeschlagenen Aktivitäten mit einbeziehen, auch gemeinsam in der Bibel lesen oder bestimmte biblische oder allgemein religiöse oder persönliche Themen besprechen. Auch zur Familiengeschichte kann jeder seinen Teil beitragen, und das Vorlesen einiger Teile davon oder vielleicht auch einiger Tagebucheintragungen könnten durch die gemeinsame Erinnerung für gute Stimmung und noch festeren Zusammenhalt der Familie sorgen.

Versuch es mal, einige dieser Ratschläge zu befolgen! Es tut dir selbst, deiner Familie und deinen Verwandten und Bekannten bestimmt gut! Das kann ich dir aus eigener Erfahrung versichern und wünsche dir dabei alles Gute!

Die wenigsten Christen sind "strenggläubig" genug, an dem Tag zu ruhen, der laut den Zehn Geboten dafür bestimmt ist. Die meisten glauben, der biblische Ruhetag sei von den Jüngern irgendwie kommentarlos auf den Sonntag verschoben worden. Weil Jesus an einem Sonntag auferstanden sei, so die dafür gängige Begründung.

Wozu der allwöchentliche Ruhetag da ist, das sagt die Schrift klar genug: Er ist für den Menschen da, und an diesem Tag soll nicht gearbeitet werden. Dies allein war Grund genug, den Juden, die dieses Gebot als Erste kannten und hielten, im Römischen Reich viele Freunde zu gewinnen ‒ jedenfalls bei der arbeitenden Bevölkerung. Bei der Oberschicht, die es gewohnt war, jederzeit die Dienste ihrer Sklaven in Anspruch zu nehmen, stieß der Sabbat jedoch auf harsche Kritik. Daß der freie siebente Tag den Herrschenden damals als eine  Ideologie verdächtig war, deutet auf den bis heute aktuellen Kern seiner systemverändernden Bedeutung.

Ich denke, ein gläubiger Christ wird diesen Ruhetag, wann immer er ihn denn halten will, als das nutzen, wozu er gedacht ist: Als einen Tag ohne Streß und Leistungsdruck, als eine erholsame Ruhepause, einen Tag, an dem Zeit für Entspannung und Miteinander ist, und Zeit, sich auf vieles zu besinnen, was sonst übergangen und vergessen wird.

Den Gottesdienst besuchen.
Erholung von der Woche.
Zeit mit der Familie verbringen.
Die Bibel studieren.
Alles was dir gut tut und anderen nicht schadet.

Alles außer arbeiten und Sündigen eh nicht.

Für wirklich gläubige Christen ist der Sonntag der von Gott geschenkte Ruhetag der Woche, für Mensch und Tier frei von von Arbeit und Mühsal! - Ein Tag also, an dem es sich lohnt, Gott unter Seinesgleichen zu danken, zu loben und zu preisen beim sonntäglichen Gottesdienst. Danach bleibt Zeit genug, sich oder mit der Familie und Freunden, den verbleibenden Tag zur eigenen Freude und Entspannung ganz nach individuellen Gesichtspunkten zu gestalten. Erlaubt ist was gefällt.

Ob sich wohl die "Gottlosen" ebenso bewusst sind, dass sie den Sonntag nicht der Errungenschaft irgendwelcher Gewerkschaftsfunktionäre oder Weltverbesserer verdanken, sondern ihrem Schöpfer? - Ich glaube kaum.