Probleme mit Jugendamt durch vegane Ernährung?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Kann man Probleme mit dem Jugendamt haben, wenn man seine eigenen Kinder vegan ernährt? Also Säuglinge oder Kinder unter 12?

Da diese Ernährungsform auch gesund gestaltet werden kann (auch für Babys, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, schwangere Frauen und ältere Personen), sollte dies kein Problem darstellen.

Wenn Leute ohne Vorwissen anfangen ihre Kinder vegan zu ernähren, dann ist dies selbstverständlich nicht gut. Jedoch zählt das für jede Ernährungsform, die es gibt. Das Wissen muss vorhanden sein. Da sich die Ernährung mit tierischen Produkten bei uns etabliert hat, ist es für die meisten einfacher an die Infos ranzukommen. Auch durch die entsprechenden Fachleute. Es gibt jedoch auch Fachleute, die sich mit veganer Ernährung (auch im Baby- und Kindesalter) sehr gut auskennen. Dies sollte ebenfalls bedacht werden. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt keine vegane Ernährung. Wahrscheinlich aufgrund dessen, was ich beschrieben habe. International betrachtet gibt es Ernährungsgesellschaften, die andere Empfehlungen aussprechen:

Auch, wenn sich die DGE nicht für eine rein pflanzliche Kost in der ersten Lebensphase ausspricht, gibt es eine Reihe an internationalen Ernährungsinstitutionen, die anderer Meinung sind. Diese äußern sich in Positionspapieren für eine rein pflanzliche (vegane) Ernährung für jede Lebenslage, das heißt, auch Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder- und Jugendalter.
Mit dem Wissen über die potentiell kritischen Nährstoffe und vor allem der notwendigen Vitamin B12-Versorgung können vegane Eltern aber eine Saat an gesundheitlichem Mehrwert in die nachfolgenden Generationen pflanzen. Das heißt, dass unsere Kinder durch den reichlichen Konsum an vollwertigen, pflanzlichen Lebensmitteln dessen Nährstoffspektrum sowie alle gesundheitsfördernden Begleitstoffe ausschöpfen und damit den aktuellen Zivilisationskrankheiten den Kampf ansagen können. Die Wissenschaft legt uns schon sehr nahe, dass wir mit der pflanzlichen Kost massiv vorherrschende Gesundheitsprobleme reduzieren und in Zukunft gar verhindern können.

https://ecodemy.de/magazin/stellungnahme-vegane-ernaehrung-fuer-kinder-wie-gut-ist-sie-geeignet/

Wie sieht es mit den Nährstoffen aus?

Vergleicht man die vegane Ernährung mit der vegetarischen und der mischköstlichen, so weiß man folgendes:

Eisen: Da gibt es keine großen Unterschiede zwischen Vegan, Vegetarier und Omnivore. Ein Mangel an diesem Nährstoff ist bei allen ungefähr gleich. Es ist somit ein gesellschaftliches Problem.

Auch ein Mangel an Jod ist bei allen drei Ernährungsgruppen erhöht. Bei Vegetariern ist das ungefähr gleich wie bei Omnivoren. Bei Veganern etwas erhöht. Allerdings wird auch hier klar. Dieser Nährstoff ist ein allgemeines Problem.

Bei den restlichen Nährstoffen gilt, dass Veganer sogar besser versorgt sind als der Durchschnitt, da sie sich Veganer mit ihrer Ernährung (vor der Umstellung) oft auseinandersetzen. Wie die DGE in einem Abstract durch Dr. Markus Keller mitgeteilt hat, ist folgendes interessant:

Veganer setzen viele Ernährungsempfehlungen besser um als die Allgemeinbevölkerung. Das gilt besonders für den Verzehr von Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Bei der Zufuhr der Hauptnährstoffe Protein, Fett und Kohlenhydrate liegen Veganer am nächsten an den DACH-Referenzwerten
Die Versorgung mit Jod und Vitamin D (in den sonnenarmen Monaten) ist wie auch in der Allgemeinbevölkerung oft unbefriedigend.
In der EPIC-Oxford-Studie zeigte sich ab einer Calciumzufuhr > 525 mg/d kein erhöhtes Frakturrisiko im Vergleich zu Vegetariern und Mischköstlern
Einige der kritischen Nährstoffe betreffen auch Teile der Allgemeinbevölkerung
Abgesehen von Vitamin B12 (Supplemente) kann bei allen kritischen Nährstoffen eine ausreichende Zufuhr durch eine vollwertige vegane Lebensmittelauswahl sichergestellt werden.
Veganer (und Vegetarier) sind mit einigen Nähr- und Inhaltsstoffen besser versorgt als die Allgemeinbevölkerung. Hierzu zählen Antioxidantien (ß-Carotin, Vitamin C und E), Vitamin B1, Folat, Biotin, Pantothensäure, Magnesium sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe
Bei Folat (ca. 80 %), Vitamin E (ca. 50 %), Vitamin C (ca. 30 %) und Magnesium (ca. 25 %) erreicht ein erheblicher Teil der Allgemeinbevölkerung nicht die Zufuhrempfehlungen
Fazit
Veganer sind mit vielen Nährstoffen und bioaktiven Substanzen besser versorgt als die Durchschnittsbevölkerung, sollten jedoch auf die ausreichende Zufuhr potentiell kritischer Nährstoffe (Vitamin B12!) achten.

https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/pm/2015/js2015/Abstract-DGE-JS2015-Naehrstoffversorgung-vegane-Ernaehrung-Keller.pdf

Was beobachtbar ist, ist dass vegane Personen seltener an Krebs erkranken. . Auch wenn man es mit allen Personen vergleicht, die sonst auch gesund leben. Bestes Beispiel ist die Adventist-Health-Studies 2. Denn da wurde ersichtlich, dass die Veganer zu 16% weniger an Krebs erkranken als Mischköstler. Aber im Detail nochmal:

Adventisten sind eine homogene Gruppe die allesamt sehr gesundheitsbewusst leben (Sie rauchen nicht und trinken kein Alkohol usw.). Dadurch können gesundheitliche Ergebnisse präziser sein.

In der Studie wurden Veganer, Vegetarier, Pescovegetarier und Flexitarier (Semivegetarian) in Bezug zu Fleischessern verglichen.

Diabetes traf bei den Veganern mit einem Wert von 0.38 am wenigsten auf.

Auch bei Diabetes unter Cross-sectional findings erzielten Veganer die besten Ergebnisse.

Bei allen Krebsarten hatten Veganer mit 0.84 die geringsten Werte.

Betrachtet man die BMI-Werte, so hatten Veganer als einzige Gruppe ein Normalgewicht mit 23.6.

Bei All-cause mortality erzielten sie die zweitbesten Ergebnisse mit 0.85 (unter den Männern aber auch hier die besten Ergebnisse).

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4144107/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4191896/

Wobei letzteres in Bezug auf Ernährung weniger relevant ist. Denn die Gesundheit (und der daraus resultierende Faktor Mortalität) ist nicht nur von der Ernährung abhängig. Denn das sind ebenfalls Gründe, die in diese Statistik mit einfließen:

  • Umweltfaktoren
  • Vorsorge vor Naturkatastrophen (ist in Mortalität mit enthalten)
  • Körperliche Arbeit
  • Arbeitsschutz
  • Einkommen
  • Lebensstil
  • Krieg
  • Verkehr
  • Genetische Faktoren
  • Qualität der medizinischen Versorgung
  • Schutzimpfungen
  • Gesundheitliche Aufklärung
  • Hygienevorschriften
  • und weitere Ökologische, Sozioökonomische, politische, kulturelle und Medizinische Determinaten / Faktoren.
Woher ich das weiß:Recherche

juergenkrosta  12.07.2020, 17:39

Thema verfehlt ... wir reden hier ausschließlich über Kleinkinder - siehe Frage

und außerdem - alles keine Quellen - Du hast es anscheinend auch noch nicht kapiert?

Hört doch mal bitte mit Euren seltsamen Internet-Links auf. Das ist reine Propaganda und nicht seriös.

4
Danless  12.07.2020, 17:57
@juergenkrosta

Hast du dir meine Antwort durchgelesen? Ich habe mich zu Kleinkindern geäußert.

Und Quellen habe ich genügend gepostet, die selber Quellen referenziert haben, damit du diese weiter überprüfen kannst. Vor allem beim ersten.

Das sind beispielsweise Stellungnahmen aus den USA (American Dietetic Association), Kanada (Canadian Paediatric Society), Großbritannien (British Dietetic Association) und Australien (Dietitians Association of Australia).

https://ecodemy.de/magazin/stellungnahme-vegane-ernaehrung-fuer-kinder-wie-gut-ist-sie-geeignet/

Ich habe ausgiebig über die vegane Ernährung gesprochen.

8
juergenkrosta  12.07.2020, 18:10
@Danless

ecodemy ist keine Quelle ....

außerdem hast Du über völlig andere Sachen geschwafelt ... Krebserkrankungen etc.

Was soll das?

2
Danless  12.07.2020, 18:13
7
juergenkrosta  12.07.2020, 18:27
@Danless

sind keine Quellen, auch wenn sie selber sog. "Quellen" referenziert haben .... jeder Journalist zitiert "Quellen", um seinen Beitrag zu untermauern.

Deswegen wird der Bericht des Journalisten doch nicht glaubwürdiger, der u.U. zu ganz anderen Schlüssen kommen kann?

Das zeigt doch, dass du es nicht verstanden hast, was Quellen sind?

Und die Gefahr ist doch, wie es jetzt hier wieder mal gezeigt wird, dass dieses Wissen bzw. Nicht-Wissen für vegane Propaganda schamlos ausgenützt wird..

2
Danless  12.07.2020, 18:32
@juergenkrosta

Das "US National Library of Medicine" https://www.ncbi.nlm.nih.gov ist keine Quelle? Im Ernst?

Das zeigt doch, dass du es nicht verstanden hast, was Quellen sind?

Ich habe das verstanden. Aber ob etwas Quellen sind oder nicht hat mit Subjektivität nichts zu tun. Es sind wissenschaftliche Dissertationen, Positionspapiere und Meta-Analysen von wissenschaftlich anerkannten Personen und Vereinigungen.

Position of the American Dietetic Association:Vegetarian Diets

https://www.andeal.org/vault/2440/web/JADA_VEG.pdf

Well-planned plant-based diets can support healthy living at every age and life-stage. Include a wide variety of healthy whole foods to ensure your diet is balanced and sustainable.
British Dietetic Association

https://www.bda.uk.com/resource/plant-based-diet.html

8
juergenkrosta  12.07.2020, 18:34
@Danless

ich selber habe hier die wissenschaftliche Meinung der führenden deutschen Fachleute vorliegen. Was wäre daran zu bezweifeln?

1
Danless  12.07.2020, 18:35
@juergenkrosta

Ja ich ebenso. Ich arbeite mit Peer-Review Quellen und Quellen die sich darauf beziehen und/oder seriöse Quellen. Was wäre daran zu beweifeln?

6
wickedsick05  13.07.2020, 00:08
@juergenkrosta

vorallem die ADA:

Position of the American Dietetic Association:Vegetarian Diets

https://www.andeal.org/vault/2440/web/JADA_VEG.pdf

Die ADA existiert nicht mehr weil die Kritik an ihr zu groß wurde. Die haben für MCDonalds ein "gesundes" Menü für Kinder entwickelt. Das "Happy Meal" was zeigt die Organisation ist nicht vertrauenswürdig sondern wirtschaftsfreundich und je nach Spendenscheck schwingt eben die empfehlung zu Monsantos Pflanzen oder MCD Menü. Die stehen Massiv in der Kritik weil sie mit Industrierießen wie CocaCola und Nestle zusammenarbeiten und deren Produkte Empfehlen. Unabhängikeit fehlanzeige.

Es gibt keine Seriöse Organisation die Vegan empfiehlt.

2
Danless  13.07.2020, 20:46
@wickedsick05

Deine Kritik an die ADA ist nun eine Form des Whataboutism. Denn deine Kritik an die Organisation selbst macht ihre wissenschaftlichen Aussagen über Veganismus (zu denen sie in dem verlinkten Bericht eine Vielzahl von Quellen gepostet haben) nicht automatisch unwahr. Hast du dir den Bericht überhaupt durchgelesen? Zusammenfassend ist ihre Position:

It is the position of the American Dietetic Association that appropriately planned vegetarian diets, including total vegetarian or vegan diets, arehealthful, nutritionally adequate, andmay provide health benefits in the prevention and treatment of certain diseases.Well-planned vegetarian dietsare appropriate for individuals during all stages of the lifecycle, including pregnancy, lactation, infancy, child-hood, and adolescence, and for athletes.

https://www.andeal.org/vault/2440/web/JADA_VEG.pdf

Aber deshalb habe ich ja auch sehr viele Organisationen verlinkt, die einstimmig zu dem Ergebnis kommen, dass eine gut geplante vegetarische und vegane Ernährung in allen Lebenszyklen möglich ist. Datuner auch Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:

Well-planned vegetarian and vegan diets with appropriate attention to specific nutrient components can provide a healthy alternative lifestyle at all stages of fetal, infant, child and adolescent growth (7,8,22). Appropriate education of the family and follow-up over time are essential. There are many useful tools and excellent guides to assist families and professionals.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2912628/pdf/pch15303.pdf

Well-planned plant-based diets can support healthy living at every age and life-stage. Include a wide variety of healthy whole foods to ensure your diet is balanced and sustainable.

https://www.bda.uk.com/resource/plant-based-diet.html

Appropriately planned vegetarian diets, including total vegetarian or vegan diets, are healthy and nutritionally adequate. Well-planned vegetarian diets are appropriate for individuals during all stages of the lifecycle.

https://www.eatforhealth.gov.au/sites/default/files/content/n55_australian_dietary_guidelines.pdf

Es gibt keine Seriöse Organisation die Vegan empfiehlt.

Eine subjektive Meinung gibt es in der Wissenschaft nicht. Ansonsten kannst du mir ja deiner Meinung (aber auch hier ein Achtung!) nach seriöse Organisationen empfehlen oder?

3

Es gibt kein Gesetz auf der Welt, das die vegane Ernährung von Kindern verbietet - im Gegenteil:

Das Recht auf vegane Ernährung wurde von höchster Stelle zum Menschenrecht erklärt !

Siehe hierzu das Büchlein "Vegan im Recht" von dem Rechtsanwalt Ralph Müller-Amentisch

Unreflektiert einfach die teils reißerischen Schlagzeilen der Schundpresse nachplappern, praktizieren diejenigen, die kein Stück bereit sind, ihre eigene Lebensweise zu hinterfragen...

Selbst informieren und über den eigenen Horizont blicken ? Fehlanzeige !

Kaum geht es um vegane Kinder- oder Hundeernährung, mu"tieren" viele augenblicklich zu selbsternannten Experten, die weder eigene Erfahrung - noch den Willen haben, sich wirklich unvoreingenommen zu informieren !

Was ebenso immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass in Zeitungs- und Onlineartikeln, die über verhungerte, misshandelte und unterernährte Kinder berichten, niemals der Zusatz Erwähnung findet, dass die Eltern sich omnivor ernährten...

Unter anderem hat DER hier diese - traurige - Thematik trefflich auf den Punkt gebracht:

  • "Skandal ! Veganes Kind unterernährt - Unterernährung mit Hackfleisch ist viel verantwortungsvoller !",
  • "Macht vegane Ernährung Kinder krank ?" sowie
  • "Unterernährte Kinder sind der Presse egal - es sei denn, die Eltern sind vegan lebende Hardcore-Veganer !"

Zu finden auf dem Blog von "Der Graslutscher"

Noch einige Youtube-Videos von "veganistungesund" zum Thema:

  • "So gefährlich ist vegane Kinderernährung !" sowie
  • "Ist vegane Kinderernährung extrem ? Ein Arzt klärt auf !"

Wer sich traut, der schaut - nämlich diese Beiträge an, und somit gleichzeitig über seinen Horizont...;)

Übrigens strafen unzählige gesund und fröhliche vegan aufgewachsene Kids eure Vorurteile Lügen !


Honeysuckle18  14.07.2020, 12:52

Sorry - kleine Korrektur:

Der Anwalt heißt Ralph Müller-Amenitsch ! ;)

1

Natürlich muss auf die Ernährung während der Schwangerschaft und generell auch bei Kindern geachtet werden. Aber wer sagt denn, dass schlechte Ernährung und Krankheitsrisiken speziell ein Problem der vegetarisch-veganen Ernährung sind? Das sollte man auch Institutionen wie dem Jugendamt selbstbewusst vermitteln. Laut einer Untersuchung des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG) stammen 92 % aller Giftstoffe in der Nahrung (Dioxine und PCB) aus Tierprodukten. Größter einzelner Lieferant für Giftstoffe ist die Milch mit 47 %, vor Fisch mit 22% und Fleisch mit 21%!

Das heißt, wenn ich doch weiß, dass 92 % aller Giftstoffe in der Nahrung aus Tierprodukten stammen, würde ich Tierprodukte halt nicht noch extra empfehlen. Das bedeutet in der Konsequenz, viel mehr zur vegetarisch-veganen Ernährungsweise zu tendieren. Nicht weil vegetarisch-vegan schlechter ist, sondern weil es sich nachhaltig besser, auf die Gesundheit der Kinder und der Erwachsenen auswirken kann. Und das ist noch nicht alles: Durch nur in Tierprodukten enthaltenes tierisches Protein und Cholesterin und die vorwiegend in Tierprodukten enthaltenen gesättigten Fette, werden schon bei Kindern das Gefäßsystem durch arteriosklerotische Veränderungen geschädigt, so dass daraus eine verminderte Durchblutung resultiert.

Dr. Caldwell B. Esselstyn erinnert in seinem Buch “Prevent and Reverse Heart Disease“ daran, dass im Alter von nur 12 Jahren, 70 Prozent aller amerikanischen Kinder Fettablagerungen in ihren Arterien aufweisen, also die direkten Vorläufer einer Herzerkrankung. Dr. Charles Attwood hat darüber hinaus, auch viele der allgemeinen Mythen über die schädlichen Effekte einer pflanzlichen Ernährung für Kinder und Jugendliche zerstört. Dazu gehörte die Vorstellung, dass ein rein pflanzlich ernährtes Kind nicht genügend wachse oder nicht genügend Energie habe, dass es nicht genügend Kalzium, Eiweiß und Eisen aufnehme und dass die Überwachung von Übergewicht und Cholesterin warten könne, bis die Kinder älter seien. Keine diese Prämissen ist wahr. Am bedeutungsvollsten aber war, dass er den couragierten Schritt tat und empfahl, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Geflügel und Öl, aus der kindlichen Ernährung heraus zu nehmen. Und heute ist es gar nicht mehr so revolutionär zu behaupten, dass die Versorgung der Kinder mit einer fettarmen, rein pflanzlichen Ernährung, sie vor den verheerenden Auswirkungen der Herzerkrankungen und der weit verbreiteten Krebserkrankungen schützen wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fitness Ernährung Philosophie Psychologie Astrologie

So lange die Kinder unauffällig bleiben gibt es wohl keine Probleme. Grade für Kleinkinder ist eine streng vegane Ernährung aber oft nicht ausreichend so das die geistige Entwicklung leiden kann, manchmal erheblich bis hin zur Behinderung.

Ob man seinen Kindern die eigene ideologie aufzwingen muss ist eine andere Frage, meiner Meinung nach sollten sie alles ausprobieren dürfen und dann entscheiden wenn sie alt genug sind.


Honeysuckle18  13.07.2020, 18:35

Wann wären sie - deiner Meinung nach - denn alt genug, um selbst entscheiden zu können (bzw. zu dürfen) ?

Vor oder nach der Phase der lächelnden Bärchenwurst - und der Scheibe Gelbwurst aus der Hand der netten Fleischfachverkäuferin ? ;)

0
Achwasweissich  13.07.2020, 18:53
@Honeysuckle18

Hätte ich Kinder dürften sie alles probieren, auch Bärchenwurst wenn sie das denn wollen (ich fand die als Kind schon total eklig).
Zuhause gibts das nicht, da wird eben so gegessen wie gewünscht aber wenn das Kind z.B. zu einem Geburtstag geht würde ich ihm auch nicht den Kuchen verbieten oder das Eis, genausowenig wie die Bolo oder Wurst am Abend die bei uns so klassisch war.
Nach dem Motto "Wat der Buur nit kennt dat freatt er nit" wird eben dieses Kind vielleicht nichtmal Geschmack an den Sachen finden, falls doch ist es halt kein Beinbruch aber "Verbotene Früchte" sind doch viel süßer und stellen erst recht eine Verlockung dar.

Richtig drüber nachdenken können sie wohl ab so etwa 12 Jahren, da ist die Meinung aber oft noch sehr von den Eltern geprägt.
Wirklich frei sind Kinder bzw. dann schon junge Erwachsene erst wenn sie ausgeflogen sind, bis dahin herrscht doch eher das elterliche Gesetz.

0
Honeysuckle18  13.07.2020, 19:24
@Achwasweissich

Es gibt - entgegen deiner Einstellung - durchaus schon kleine Kinder, die von sich aus das Essen von Tieren ablehnen !

Kinder sind weiser - und ethischer - als wir sog. "Erwachsene"...

Das is(s)t einfach so !!

0
PennyLane925  16.01.2023, 12:43

"Ob man seinen Kindern die eigene Ideologie aufzwingen muss ist eine andere Frage"
Mir wurde als Kind auch eine Ideologie aufgezwungen. Fand ich gar nicht nett. Und zwar das die einen Tiere zum lieb haben da waren und die anderen zum essen. Ich wollte alle Tiere lieb haben (Überraschung! So gut wie alle anderen Kinder auch!) und war der Meinung das man seine Freunde nicht isst. Aber die Erwachsenen zwangen mich ihre Ideologie, nämlich die, das sie glaubten Tiere sind weniger wert und das wir über sie herrschen dürfen, zu übernehmen. Und genau das erlebt man zu Hauf in vielen Familien. Es gibt zahlreiche Kinder wo Fleischessessende Eltern ihren Kindern verbieten sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Sie versuchen ihnen einzureden das Tiere extra dafür gezüchtet werden und das sie das gefälligst akzeptieren sollen. Die Kinder müssen sich Dinge wie "Du allein kannst da eh nichts dran ändern, das bringt nichts nur weil du deine Ernährung umstellst, du hast das zu essen was auf den Tisch kommt"

Eine Bekannte von mir, hat beschlossen sich vegan zu ernähren als sie im Teenageralter war. In dem Alter interessieren Nährstoffe einen noch nicht. Man versteht auch nicht warum Nähstoffe so wichtig für den Körper und gerade die kindliche Entwicklung ist. Geschweige denn man versteht so ein komplexes Thema Ernährung und Nährstoffe. Ihre fleischessenden Eltern hätten ihre Entscheidung akzeptieren sollen und sich darum müssen das sie alle nötigen Nährstoffe enthält. Sie hätten mit ihr zu einem Experten gehen müssen der sich mit veganer Ernährung bei Kindern auskennt. Anstelle dessen haben sie es ihr aber verboten. Das Resultat war das sie einen massiven Nährstoffmangel bekam weil sie erstens nicht wusste woher sie welche Nährstoffe bekommt und zweitens durch die heimliche Umsetzung ihrer Entscheidung, sich vegan zu ernähren, sich extrem einseitig ernährt hat. Sie hat meistens draußen gegessen, wo es hauptsächlich Fastfood oder nur die billigen Basics gab. Sie hat ihre veganen Lebensmittel im Zimmer gehortet und die gemeinsamen Mahlzeiten mit ihren Eltern verweigert bzw. wenn dann nur die Beilagen gegessen und den Rest heimlich den Haustieren gegeben.

Und da meinen Fleischesser Veganer zwingen ihren Kinder etwas auf. Die meisten veganen Eltern die ich kenne schimpfen ihre Kinder nicht aus wenn die nach Hause kommen und erzählen sie hatten bei Freunden ein Steak beim Grillabend gegessen. Sie lassen die Kinder ihre Erfahrungen machen, konfrontieren sie aber auch (kindgerecht!) mit dem Thema Nutztierhaltung. Bis die Kinder sich irgendwann von selbst dagegen entscheiden weil sie allmählich begreifen was dafür passieren muss und von Zuhause aber auch eine Ernährungsweise bzw. Lebensweise mitbekommen die zeigt das es eben auch anders geht und es kein Verzicht bedeutet etwas wegzulassen dessen Konsequenzen man im Inneren ablehnt.

(Aber auch hier gibt es natürlich Negativ-Beispiele, die zeigen wie man es auf keinen Fall machen sollte)

0
Achwasweissich  16.01.2023, 14:26
@PennyLane925

Ich habe als Jugendliche auch eine Zeitlang vegetarisch gelebt, später habe ich aus Gründen (Unverträglichkeiten und keine Aufnahme von pflanzlichem Eisen) wieder angefangen Fleisch zu essen. Dabei bin ich seitdem geblieben: Fleisch und tierische Produkte aus mir persönlich bekannter Haltung so weit das irgendwie möglich ist (sie buttern nicht und machen nicht so oft Käse). Da es teurer ist eben seltener bzw. in geringeren Mengen.

Da meine Eltern beide einen Vollzeitjob hatten und Oma gekocht hat wie sie es halt schon immer kannte musste ich mit 13 anfangen, mich selbst mit allem zu versorgen, was nötig war. Seien es die Mischungen für leckere Bratlinge oder ein alternatives Gericht wenn die anderen sowas wie Nudelsoße mit Hack oder Suppen bekamen (das war in den 90ern, da gabs noch nicht 1001 Ersatzfertigprodukt).
Das kann auch eine Jugendliche, wenn sie denn Interesse daran hat und nicht alles von Mama vorgekaut bekommen muss.
Meine Eltern fanden das auch albern aber mussten es trotzdem akzeptieren weil ich sonst halt einfach am Tisch saß ohne mitzuessen. Sie konntens ja nicht mit dem Trichter einfüllen...
Seit damals habe ich auch an jedem WE für die ganze Familie gekocht, weil es sein musste auch Fleisch aber immer so, das man es dazuessen oder weglassen konnte. In der Form ist es dann gut angekommen und alle außer meinem Vater haben auch das probiert, was ich mir als Alternative zubereitet hab.

Meine Schwester hat mehrere Kinder, entsprechend gibts öfters mal einen geburtstag. 2 Klassenkameraden dürfen ihre Jungs nichtmehr besuchen kommen weil sie dort Geburtstagskuchen gegesen hatten der nicht vegan war. Auch in der Schule dürfen diese Kinder nur Wasser trinken und Gemüse essen, manchmal Obst. Da gibts zuhause auch massiven Druck, nach dem Kuchen wurde gleich damit konfrontiert, das dafür ganz viele kleine Kälbchen ermordet werden und ihre Mamas immerzu ganz allein in einem dunklen Gefängnis stehen müssen. Mit Bildmaterial aus der Hölle natürlich.
Die beiden Geschwister waren danach so geschockt, das sie beim Anblick einer Milchtüte schon weinen mussten.

Es gibt auf beiden Seiten solche und solche, leider.

0
PennyLane925  05.02.2023, 00:03
@Achwasweissich

Gut okay da muss man allerdings auch dazu sagen wenn man viele Unverträglichkeiten und nicht weiß wie man diese beheben kann, macht es eine vegane bzw. vegetarische Ernährung aber auch schwer.

Zum Kuchen mit dem Kindergeburtstag finde ich es zwar schade für die Kinder, allerdings verstehe ich auch nicht wo das Problem liegt eine Banane anstelle eines Ei zu nehmen, und bei Butter die vegane Butter zu nehmen (die eh viel günstiger ist) und Pflanzenmilch haben die meisten heutzutage ja eh zuhause oder der Nachbar hat dann mal ein halben Liter für den Geburtstagskuchen. Heutzutage benutzt doch kaum einer keine Pflanzenmilch.

0
Achwasweissich  05.02.2023, 00:17
@PennyLane925

Der Kuchenteig war vegan, die Kinder hatten aber Sahne drauf genommen und die war halt eben aus Sahne statt irgendwie zusammengepfriermelt. Auch hatten sie Schoholade gegessen, die bestand zwar ganz vegan aus Kakaobutter, Sojazeugs und Kakao sowie Zucker aber erklär das man einer veganen Helikoptermutter in Enrage.

Bei der Unverträglichkeit gehts halt um Hülsenfrüchte, leider praktisch alle. Bei mehr als Minimegen gehts so richtig rund... ist nicht schön.

0
PennyLane925  24.02.2023, 23:14
@Achwasweissich

Dann hätte das Kind aber doch ganz einfach Kuchen ohne Sahne essen können. Oder eigene Sahne mitgebracht. Im übrigen schmeckt mir Kuchen ohne Sahne eh besser und habe schon damals als Fleischesser oft Kuchen ohne Sahne gegessen.

0

Nein man bekommt keine Probleme durch das Jugendamt nur weil man ein Kind vegan ernährt, wenn allerdings mangelerscheinungen auftreten weil man es falsch angegangen ist und das auch so vom behandelnden Arzt festgestellt wurde, dann ja, dann kann man durchaus Probleme bekommen, deswegen sollte man sich an die Empfehlungen halten damit es nicht zu sowas kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter von 2 Kindern