Praktikum beim Tierarzt - Was sind so die Aufgaben?
Ich möchte gerne ein Praktikum in einer Tierarztpraxis machen.
Hat hier jemand Erfahrung und kann mir vorab sagen, was man im Praktikum machen darf?
Welche Fragen kann man dem Tierarzt/der Tierärztin stellen?
Kommt eine schriftliche oder persönliche Bewerbung/Nachfrage besser an?
5 Antworten
Hi,
das kommt auf die Praxis an. Natürlich viel Räumen, wischen, putzen ;) Je nach system KArteikarten suchen, sortieren, Kunden begrüßen, wenn du dich gut anstellst Telefonate annehmen usw.
Allerdings fehlen bei den meisten Kommentaren hier die OPs. In der Regel wird mehrfach die Woche operiert und normal bist du auch dabei (natürlich als Zuschauer). Bei der späteren OP Hygiene kannst du durchaus mit eingespannt werden.
Ob und wann du an Tiere darfst, hängt etwas von deinem Verhalten ab und natürlich von der Praxis.
Es ist meist nicht viel, was du machen darfst. Man glaubt nicht, was für ein gefährlicher Ort eine Tierarztpraxis ist. Auf bissige Hunde und kratzige Katzen kommt man vielleicht noch von selbst, aber es wird auchmit gefährlichen Chemikalien wie Natronlauge und infektiösen Materialien wie Kot, Urin, Eiter usw. gearbeitet.
Da du das nicht wissen kannst, müssen dich die Praxismitarbeiter ständig im Auge haben, damit dir nichts passiert. Manche Praxen nehmen aus dem Grund schon keine Praktikanten mehr.
Wenn du eine Praktikumsstelle bekommen solltest, halte dich im Hintergrund, aber sei aufmerksam und abrufbereit.
Sehr gut kommt die Frage nach dem Wischlappen, wenn ein Tier mal nicht dicht gehalten hat oder dass man mal den Tisch nach einem Patienten abwischt und desinfiziert. Eine Helferin wird dir zeigen, wie das richtig geht.
Ein großer und wichtiger Teil der Arbeit in einer Tierarztpraxis besteht in putzen und desinfizieren und dann in Bürokratie. Nur ein kleiner Teil ist Tiere betüdeln und streicheln, aber auch das ist wichtig.
Du meinst, nachher die Bewerbung für eine Lehrstelle!? Ja, da können mehrere Praktika durchaus einen guten Eindruck machen.
Ich kenne auch einige, die schon während der Schulzeit regelmäßig zu "ihrem" Tierarzt gegangen sind und mit der Zeit schon kleinere Aufgaben selbständig übernehmen konnten. Z.B. Käfige säubern und desinfizieren, Kotproben ansetzen und zur mikroskopischen Untersuchung vorbereiten, OP-Bestecke abwaschen und zur Sterilisation vorbereiten usw.
Genau, ich strebe eine Ausbildung als Tierarzthelferin an und möchte im Vorfeld schon ein bisschen Erfahrung sammeln weil das einen besseren Eindruck macht als wenn ich mich mit null Erfahrung bewerbe. Und es zeigt auch mein Interesse an dem Beruf :)
Kannst du mir vielleicht sagen wie hoch die Wahrscheinlichkeit auf einen Ausbildungsplatz ist, wenn man bei Tierarztpraxen eine Initiativbewerbung einreicht?
Das hört sich sehr interessant an.
Es müsste schon ein sehr zufälliger Zufall sein, dass ausgerechnet zum Zeitpunkt deiner Bewerbung grade in dieser Praxis eine (Lehr_)Stelle frei ist. Aber warum nicht, versuchen kann man es immer.
Ich würde die Stellenanzeigen/Lehrstellenangebote beim Jobcenter regelmäßig studieren. Das ist gar nicht so schlecht, wie immer behauptet wird.
Die Aussichten sind sehr viel besser, als noch vor einigen Jahren. Sogar Tierärzte haben Mühe, geeignete Mitarbeiter zu finden.
Viel Erfolg und viel Spaß :-)
Dankesehr :)
Eine Frage habe ich noch: Gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen der dualen und der schulischen Ausbildung als Tierarzthelferin?
Sorry, habe deine Nachfrage erst jetzt gelesen.
Ich kenne nur die duale Ausbildung mit 1 - 2 Berufsschultagen in der Woche.
Wie geht denn die schulische Ausbildung?
Hallo,
auch ich habe in meiner langen Zeit was ich denn nun werden möchte vor dem Jura-Studium erstmal 2 Praktika in Tierarztpraxen gemacht und 1 mal als "Tier Notfall Ambulanz".
Natürlich kommt es immer darauf an wie die Tierärztin/Arzt ist, ob du je nach dem mehr oder weniger Aufgaben bekommst.
Bei mir war es damals sehr entspannst und ich wurde direkt eingebunden.
Neben den Aufrufen der Patienten (naja, eigentlich ja Herrchen) habe ich Kartei geführt, Sprechzeiten am Telefon vereinbart und im Computer eingeschrieben, Karteien bei bereits bekannten Tierchen raus geholt und vorgelegt und generell erstmal das ganze Pre-Doc-Check durchgeführt, so nannten wir es.
Also alles was der Arzt später wissen muss, vorerkrankungen des Tieres, eventuelle Medikamenteneinnahme, Zeit des Aufkommens des Problems etc, so haben wir die Tiere dann in Kategorien eingestuft und entsprechend auch alles für den Arzt später an den richtigen stellen notiert, so weiß er direkt schon fast alles, den Rest kann er ja auch noch beim Herrchen erfragen das dabei ist.
So war es in den ersten zwei Tagen - da habe ich hauptsächlich Büroarbeiten gemacht, doch dann ging es auch ganz schnell, ich durfte während der Arzt alles vorbereitet mit den Tieren erstmal vorsichtig spielen, sie somit beruhigen mit Streicheln oder auch einfach nur beobachten.
Letztlich musste ich auch als Praktikant die Tiere wirklich festhalten um bei Untersuchungen und Spritzen den Arzt nicht zu gefährden (vor allem bei Katzen immer ein kleiner Kampf).
Joa das war es eigentlich auch schon - mehr als Halten, Unterhalten, die Herrchen beschäftigen und Kartei führen hab ich nicht gemacht, doch ich konnte immer den Arzt bei der Arbeit zusehen und vor allem viele verschiedene Tiere kennenlernen die man sonst nicht sieht - zumindest so nah.
Vom fremden Jogger der ein Eichhörnchen gefunden - und gebracht hat bis hin zum Zoo deren eigener Arzt ausgefallen war und uns Kapuzineraffen brachte die schmerzen hatten.
Also sehen und Anpacken konnte ich (auch bei den nicht so tollen Sachen, Stichpunkt Urin und Kot ) spritzen und Medikamente sind dennoch für dich absolut Taboo, auch hatte ich immer eine Tierarzthelferin dabei die mich unterstützte und mir auch alles mal gezeigt hatte.
Trotzdem kriegt man so einen super Eindruck von der Arbeit eines Tierarztes - kann ich nur empfehlen, auch wenn es für mich nichts wäre - so hab ich viel Spaß gehabt und wusste was ich nicht werden wollte.
Hat aber bei mir lange gedauert Praxen zu finden die auch Praktikanten annahmen, hoffentlich hast du da mehr Glück !
Gruß,
DrAusreichend
Hier kannst du dich mal informieren, was die Aufgaben sind wenn man den Beruf ergreifen will.
https://www.ausbildungsplatz-finden.de/tierarzthelferin-ausbildung/
Darüber sollte man sich auch informieren, wenn man sich bewerben will.
Bei einem Praktikum kannst du in die Materie mal reinschnuppern und schauen, ob der Beruf was für dich wäre.
also genau zuschauen, Augen und Ohren gut aufmachen und ein kleiner Tipp:
schreibe dir jeden Tag auf, was du gemacht hast, dann musst du später nicht überlegen, was du in deinen Paraktikumsbericht reinschreiben sollst.
Ist bestimmt ein schöner Beruf, aber es gibt auch bei Tiere Tage und Probleme die einem sehr nahe gehen können und das muss man wegstecken können.
sachen halten, sich um die tiere kümmern das die keine angst haben, beim einschläfern festhalten, aufräumen usw.
Ich brauche nicht betroffen zu tun, ich werde es bestimmt sein und mir Tränen verkneifen müssen. Ich finde einschläfern generell traurig - egal ob ich einen persönlichen Bezug zu dem Tier habe oder nicht.
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich möchte tiermedizinische Fachangestellte, auch Tierarzthelferin genannt, werden und habe großes Interesse an der Veterinärmedizin. Für die Bewerbung würden sich daher bestenfalls mehrere Praktika gut machen.