Hyperaktive Katze wie beruhigen?
Moin,
ich habe seit ein guten 3 Monaten einen ca. 11 Monat alten Kater aufgenommen (Fundtier). Er wurde bereits kastriert.
Ich vermute er ist ein Mix aus EKH und Bengale. Sein Energielevel ist unglaublich hoch. Er wird meist von jedem kleinen Geräusch oder meinen anderen Katzen "getriggert", er verfällt dann in einen "Spielrausch".
Dabei pest er wie wild umher und lässt sich nicht mehr beruhigen - seine Rute schlägt dabei auch wie wild hin und her und er pest mit gebogenen Schwanz hin und her. Sollte man ihn dabei ignorieren fängt er an Blödsinn zu machen und die anderen beiden Katzen zu ärgern.
Meine anderen beiden Katzen sind so um die 9 Jahre alt. Das Mädchen versteht sich recht gut mit seiner Rüpelhaften-Art, sie weist ihn deutlich zurück und er akzeptiert dies.
Bei meinem anderen Kater (Bruder der Katze - alle kastriert) ist dies jedoch anders, er knurrt einmal und faucht und verpasst ihn eine, dann jedoch fängt der ältere Kater an dazu dann wegzulaufen.
Der kleine Rüpel fühlt sich animiert und jagt ihn natürlich. Er lässt auch nicht einfach von ihm ab - springt ihn gerne an etc.
Das Verhältnis ist merkwürdig, der ältere Kater scheint den kleinen zu akzeptieren obwohl er ihn so nervt. Sie können nebeneinander sitzen, essen und teilweise schlafen, ohne das jemand knurrt oder faucht. Aber er scheint es nicht zu respektieren wenn der ältere Kater kein Interesse am Spiel hat.
Ich habe folgende Dinge bereits probiert um den kleinen Kater zu beruhigen/auszulasten:
- Feste Spiel-Intervalle, mehrmals täglich - immer 10-15 min
- Aggression/Spielumleitung, wenn er den älteren Kater wieder nervt leite ich seinen Spieltrieb auf Spielzeug um. Dies hilft aber nur kurz. Er hört ja von selber meist nicht auf zu spielen.
- "Lauf"-Spiele, ich werfe Leckerlies denen er dann nachjagen kann. Dies hilft meinem älteren Kater auch etwas, da er das auch gerne tut und dabei auch nicht vom kleinen gestört wird - beide jagen dem nach.
- Mehr Rückzugsorte auch mitten im Raum - (Spieletunnel, noch ein Kratzbaum mehr (derzeitig 4x), Liegeflächen an den Wänden und eine beidseitig offene Transportbox, wo sie gerne reinlaufen in der Mitte des Raumes.
- "Auszeit"/Ruhezone, ich sperre ihn und mich im Badezimmer für einige Minuten ein, sodass er gezwungen wird sich der Situation zu entziehen. Dies hilft manchmal - sofern die anderen beiden Katzen in der Zeit sich dann irgendwo hinlegen und schlafen.
Er kann wirklich Stundenlang toben, er kann sich anscheinend auch selber nicht wirklich runterregeln. Wenn ich nicht dazwischen gehe spielt er so viel das er eine warme Nase bekommt und ein leichtes Hecheln anfängt.
Testweise hatte ich auch mal über 1,5 Stunden am Stück mit ihm gespielt um zu schauen ob ich ihn irgendwie ausgelastet bekomme. Er konnte danach immer noch toben...
Heute war es so schlimm das er über 5 Stunden hyperaktiv war, und nichts hat geholfen, auch wurde er nach ca. 4 Stunden aggressiv/frustriert gegenüber mir und sprang mich quasi an. (Alle oberen Schritte habe ich ausgeführt).
Hat jemand vielleicht einen Rat für mich? Kann man hier noch was machen?
Oder wäre es ggf. besser ihn ein neues Zuhause zu suchen wo er vielleicht eine Einzelkatze ist oder einen ebenfalls ADHS-ähnlichen Spielgefährten? (wobei ich denke das sie sich dann gegenseitig zu hoch pushen würden...)
Über jeden Rat wäre ich dankbar, ich möchte das alle Katzen glücklich sind.
2 Antworten
Vor kurzem habe ich auch eine Katze übernommen, deren Familie gestorben ist. Die Katze ist sehr lebhaft. Aber sie schläft auch viel.
Wichtig ist, das sie richtig satt ist. Unsere tigert immer herum und mauzt, wenn sie Hunger hat. Ich füttere sie zz. dreimal am Tag. Sie bekommt nur etwas, wenn sie sich selbst meldet (miaut und um meine Beine streicht). Das klappt ziemlich gut und so hat sie kein abgestandenes Futter, was Katzen in der Regel nicht mögen. Sie frisst allerdings nicht mehr als ca. 80 g pro Mahlzeit und dann ist sie erst mal ruhig.
Der kleine Kater ist noch jung und hat wie menschliche Jungen wohl noch Aufbaubedarf. Kater können richtig breit und muskulös werden. Etwas Geduld und gute Beobachtung, versuchen zu verstehen, was er möchte, kann helfen.
Viel Glück und Erfolg! Sie brauchen nach einem Haushaltswechsel erst mal eine mehr oder lange Zeit der Eingewöhnung.
Hey oh wow, hab mein lebenlang Katzen, aber so heftig aktiv war keine 😅
Also ganz spontan ist mir erst mal nur der Gedanke gekommen, dass das der vermutliche "halb-Bengale" in ihm ist? Ich hatte selbst nie einen Bengalen, aber weiß von einem Arbeitskollegen, dass seiner auch nicht einfach war. Er hat einen Hund, der größte den ich jemals gesehen hab & an den darf außer Herrchen keiner zu nahe kommen, also kein leichter Charakter. Eigentlich vor nichts Angst & einen sehr starken Beschützerinstinkt.
Der Hund hatte Angst vor dem 1 jährigen Bengal, das war unfassbar. Es war auch eigentlich nur "spielerisch", aber laut meinem Arbeitskollegen ist das wohl ein ziemlicher Unterschied zu anderen Katzenrassen. Er musste ihn mit 2 Jahren abgeben.
Also wie gesagt, es ist nur eine Vermutung, weil du dir ja auch nicht sicher bist.
Wie war sein Zustand als du ihn gefunden hast? Vielleicht früh von der Mama getrennt, evtl fehlende Sozialisierung
Ja ok also allgemein hört sich das ja erst mal gut an. Meine 10 Jährigen sind auch riesen Kitten 🥰Solange er frisst, trinkt, Klo geht & ja wie wir wissen auch spielt 😅 ist ja zumindest auf den 1. Blick medizinisch alles gut.
Ich kann mir vorstellen, dass das wirklich keine schöne Situation ist, da tut das Herzchen dann schon weh, wenn ein anderer etwas leidet. Du kennst es ja von deinen anderen, irgendwann werden alle etwas ruhiger, aber ich glaube die neue Rennsau braucht da etwas mehr Zeit 🙈
Ich glaub ich würde es auch noch ein bisschen probieren & versuchen jede noch so kleine Besserung zu beobachten.
Hast du mal was für die Steckdose geholt?
Mein Kater Lexy ist von allen meinen Katzen, am meisten auf Katzenminze abgefahren. Richtig high 😅 vielleicht bringt das ein bisschen was
hahaha ja ich bleib dran, gerade ein Lauf-Geschirr gekauft.
Diese Pheromon-Spender für die Steckdose habe ich probiert, scheint augenscheinlich nichts zu bringen.
Katzenminze und Matatabi-Sticks gibt es auch häufiger :-)
Ja es ist nur eine Vermutung von mir, er hat streifen und Punkte, sehr auffällige im Bauchbereich und auch einen touch von dieser Sandfarbe der Bengalen am Bauch, Achseln. Seine Ohren sind wirklich recht groß für seinen kleinen Kopf.
Leichten grün-stich in der Augenfarbe.
Er sieht dieser Katze SEHR ähnlich:
https://thecatsite.com/threads/is-my-cat-a-bengal-or-a-bengal-mix.376331/
Ich habe das auch noch nie erlebt, eine so aktive Katze. Ich vermute deshalb wurde er ausgesetzt. Ich habe ihn in einem Einkaufzentrum gefunden, erst dachte ich das er vielleicht ein Freigänger ist und habe ich daher nach draußen vor dem Center gesetzt - Fehlanzeige, da ging er die Wände hoch. Daher mitgenommen und bis jetzt hat sich niemand gemeldet (Tierheim informiert, und Suchanzeigen geschaltet sowie auf Portalen wie tasso nach Gesuchen geschaut, er war ungechipt).
Da seine Krallen auch gekürzt waren als ich ihn aufgenommen habe, gehe ich davon aus das er ausgesetzt wurde, weil er so ein Energiebündel ist / und zudem komplett unerzogen war (versucht das Essen von Menschen zu klauen, läuft über Gesichter wenn man schläft :D, und nappt an den Füßen und Händen viel, kennt im allgemeinen kein "Nein"). Das beißen an den Füßen haben wir ihn schon abgewohnt, aber das mit den Händen war noch nicht so erfolgreich.
Er selber war beim Fund in einem recht guten Zustand, sehr gepflegt und gesund. Aber er nuckelt manchmal noch an seinen eigenen Füßen / Kittenverhalten. <- Das haben meine beiden älteren aber auch so ähnlich gemacht als sie jung waren.