Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr das Thema Pornographie polarisiert. Ich hatte sowohl Beziehungen, wo meine Freundin und ich gemeinsam zu unseren Lieblingspornos masturbiert haben, als auch Beziehungen, wo sie Pornos nicht mochte, die wir dann auch nicht mehr thematisiert haben.
Grundsätzlich muss aber auch in der glücklichsten Beziehungen ein Raum möglich sein für sexuelle Gedanken und Erlebnisse, die nur einem selbst gehören und die man nicht zwangsläufig teilt. Ich würde meiner Partnerin doch auch nie verbieten, sich trotz unserer Beziehung auch mal selbst zu befriedigen, sexuelle Gedanken zu haben, die mich nicht betreffen, oder eben Pornos zu schauen... der Fehler ist meiner Ansicht nach, dass du es so selbstverständlich in Ordnung findest, ihn um einen Pornoverzicht zu bitten - auch wenn ich selbst in einer Beziehung meist deutlich seltener Pornos sehe als als Single, ist so eine Bitte eigentlich ziemlich übergriffig und ich finde, man hat einfach nicht das Recht, jemanden um so etwas zu bitten...
Dass es dich verletzt, dass er darüber gelogen hat, verstehe ich, andererseits wundere ich mich schon über die vielen Kommentare hier, die behaupten, dass zeige, wie wenig er sich also aus dir mache... ich will nicht das Lügen per se verteidigen, aber man sollte doch zumindest logisch bleiben und anerkennen, dass Menschen selten grundlos lügen: gerade WEIL deine Meinung & deine Zufriedenheit ihm wichtig sind, hat er doch gelogen (und damit versucht, dir eine Wahrheit zu ersparen, die dich traurig macht) - wären deine Gefühle und deine Meinung über ihn ihm egal, hätte er ja einfach brutal ehrlich zugeben können, ja, ich schaue jeden Tag Pornos, na und? Irgendwie glaube ich nicht, dass dich diese Antwort glücklicher gemacht hätte...
