Als Verkäufer bestimmst du sowohl die Zahlungs- als auch die Versandart!Käufer hat nichts über einen Versicherten Versand gesagt, also ging ich davon aus, dass er diesen nicht möchte.
Bei einem 120,- EUR Pullover hättest du vielleicht auch noch mal nachfragen können.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Käufer bei 120,- EUR inkl. Versand eine Versandart mit Sendungsnachweis ausdrücklich nicht gewollt hätte.
er will das Paypal geld (Mit Käuferschutz bezahlt) zurück erstattet haben.
Wenn du PayPal als Zahlungsart akzeptierst, solltest du dich auch über die Spielregeln informieren.
Gemäß der PayPal-Nutzungsbestimmungen müssen auch private Verkäufer ihre Ware mit einem Sendungsnachweis verschicken.
Fehlt dieser, entscheidet PayPal im Streitfall automatisch zugunsten des Käufers.
In meiner Anzeige und dem Chat wurde davon, wie gesagt, nichts erwähnt.
Der Käufer wird sich darauf verlassen haben, dass die Transaktion unter Berücksichtigung der PayPal-Nutzungsbestimmungen, also mit Sendungsnachweis erfolgt.
Er will ggf. auch eine Anzeige bei der Polizei wegen Betrug machen?
Betrug setzt Vorsatz voraus. Diesen auch tatsächlich nachweisen zu können, halte ich für schwierig, weshalb ich davon ausgehe, dass eine Strafanzeige keinen Erfolg hätte.
120 inkl. Versand sollte bezahlt werden, habe nur 116 wegen Paypal fees bekommen, da der Käufer sie nicht übernommen hat
Es ist üblich, dass der Verkäufer die PayPal-Gebühren trägt.
Wie siehts aus?
Die Rechtslage:
§ 447 BGBGefahrübergang beim Versendungskauf(1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat.
(2) Hat der Käufer eine besondere Anweisung über die Art der Versendung erteilt und weicht der Verkäufer ohne dringenden Grund von der Anweisung ab, so ist der Verkäufer dem Käufer für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich.
Dies bedeutet: Die Kaufpreiserstattung durch PayPal fußt auf den PayPal-Nutzungsbestimmungen.
Rechtlich gesehen geht das Versandrisiko beim Versendungskauf (Geschäfte unter Privatleuten) auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache verschickt hat.
Du müsstest deine Ansprüche aus dem Kaufvertrag ggf. zivilrechtlich geltend machen und den und den Verkäufer auf Vertragserfüllung verklagen.
Da du einer Transaktion gemäß der PayPal-Bestimmungen zugestimmt hast und diese eben einen Versand mit Sendungsnachweis vorsehen, ist die Frage, ob zwischen dir und dem Käufer ein Liefervertrag zustande gekommen ist und du den Versand nachweisen musst.
Da der Unterlegene in einem Prozess sämtliche Anwalts- und Gerichtskosten trägt, halte ich das Prozessrisiko für hoch.
Problematisch könnte auch der vereinbarte Kaufpreis inkl. Versand sein. Gibt es im Chatverlauf Hinweise, die auf eine bestimmte Versandart hinweisen?
Hast du noch einen Einlieferungsbeleg, der rechtlich zwar keine Rolle spielen kann, aber zumindest deine Aussage zum Versand stützen könnte?
2-3 Tage dannach schrieb er mir der Pulli sei nicht angekommen
Wie wurde das Teil versendet? Bücher- und Warensendungen sind laut Post bis zu 4 Werktage unterwegs. In Ausnahmefällen auch länger.
Möglich, dass sich auch bei der Adressierung ein Fehler eingeschlichen hat und die Sendung an dich zurück geschickt wird.
Gut zu wissen:
Auf jeden Fall solltest du einen Nachforschungsantrag stellen.
Wie das funktioniert erfährst du hier:
https://www.deutschepost.de/de/hilfe-kundenservice/themenseiten/sendungsverfolgung/nachforschung-brief.html
Viel Erfolg!