Ich sehe das Hauptproblem darin, dass sich bestimmte Mythen noch immer halten und dass es in der Masse überwiegend Männer sind, die Vergewaltigungen begehen.
"Eine Frau die "nein" sagt, meint in Wirklichkeit "ja"- ein Satz, den ich sogar von meinem eigenen Vater gehört habe!
"Eigentlich mögen Frauen es, wenn man sie hart ran nimmt"- in Pornos immer wieder "vorgeführt", und wenn ungefiltert (ohne Korrektivum) konsumiert, häufig als Fakt empfunden.
Die Schuldumkehr- hätte sie nicht einen kurzen Rock...usw.usf. angehabt, hätte er nicht....
Hättest du das Glas Wasser nicht umgestoßen, hätte ich dich nicht verprügeln müssen- oder das was all dem eigentlich zu Grunde liegt...
Adam und Eva- denn Eva ist Schuld, dass Adam in den Apfel gebissen hat, nicht Adam, weil er nicht stark genug war "nein" zu sagen.
Vergewaltigung in der Ehe ist erst seit 1997 ein Straftatbestand, vorher hatten Ehefrauen "still und den Mund zu halten", weil es ja eine eheliche "Pflicht" war.
Bei Vergewaltigungen geht es nicht um Sex, sondern um eine Machtdemonstarion! Der Akt ist nur das Mittel, Mann könnte auch seine Fäuste benutzen.
Aber das Schlimmste bei diesen Gesetzen und der Rechtssprechnung ist, dass beides in der Regel von Männern gemacht wird.
Bei 100 Vergewaltigungen wird nur ein Täter bestraft. Und die meisten finden im persönlichen Umfeld des Opfers statt und die Frau kennt den Täter. Die "klassische" Vergewaltigung wo der Täter aus dem Busch springt und sein Opfer vom Fahrrad reisst ist eine Ausnahme, nicht die Regel.
Dann kommt wieder die Schuldumkehr...hätte ich (Frau) nicht, dann hätte er nicht...ich bin selber Schuld. Und für den Täter: Hätte sie mich angezeigt, dann....aber so hat es ihr dann doch wohl Spaß gemacht...
Da beisst sich die Katze in den Schwanz, und die kleine Spitze des Eisbergs die publik wird, wird in den Medien gepuscht.
Ich finde Vergewaltigungen auch schrecklich, aber wenn es dann zu einem Prozess kommt, muss Frau vor Gericht alles nochmal und nochmal und nochmal erzählen und alles wird in Frage gestellt, hinterfragt "warum- wieso- weshalb- was einer erneuten Vergewaltigung gleich kommt.
Unter diesen Umständen wird sich nichts ändern fürchte ich.