Für mich ist das tatsächlich eine Sache der Abwägung!
Wenn ein Künstler nun seine eigenen, womöglich problematischen Botschaften in seine Werke bringt und hier auch keinen Interpretations- und Diskussionsspielraum lässt wie in Musikstücken, Filmen oder Gemälden, dann wird es mitunter kaum möglich sein, hier eine Trennung zu unternehmen!
Ist es aber ein Schauspieler, der verschiedene Rollen verkörpert oder ein Filmproduzent, der eben auch viele der eigenen Lieblingsfilme mitproduziert hat, aber letztlich viele weitere Personen daran beteiligt waren, finde ich es umso wichtiger, die Kunst von der Einzelperson, die sich privat entweder kontrovers äußert oder sich gar mit kriminellen Fehltritten ins Karrieretief befördert hat, zu trennen!
Sonst müsste man sich womöglich auch die Frage stellen, ob man die Kunst mitsamt dem Künstler direkt mitbestrafen sollte, und dann hätten wir letztlich eine wahnsinnig zensierte, komprimierte und glattgebügelte Kulturwelt! Und wollen wir das dann wirklich? Letztlich lebt Kunst ja manchmal auch entweder von der kontroversen Weltsicht bzw. auch Leidensfähigkeit des Künstlers! Und suchen wir nicht manchmal auch selbst sensationsgierig nach den Ecken und Kanten eines Werkes, um uns nicht daran zu ermüden?
Mit den besten Grüßen
SANY3000
PS: Bildnachweis: Von Edvard Munch, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37624942