Alles - und nichts.

Tagebücher sind Protokolle, oder enthalten nur skizzierte Ideen, sie sind Projekt- und Programmpunktlisten, was in Zukunft alles zu tun ist, manche sind Collagen und enthalten Einkaufszettel.

Manche sind Traumtagebücher und enthalten nur das, was man im Schlaf erlebt, manche sind "sozial" und enthalten die Schilderungen zwischenmenschlicher, persönlicher Dinge, wie das Bild das man von einem Menschen hat.

Manche sind Kriegstagebücher, Reisetagebücher, Poesie-Alben...

Manche enthalten nur die Korrespondenz mit Brieffreunden.

Manche sind Gedankenprotokolle. Diese finde ich aus geistesphilosophischer Perspektive am interessantesten, weil sie sämtliche (!), ausnahmslos alle mentalen Zustände, Gedanken, Gefühle, Affekte, Ahnungen, Bedeutungen, und Wollensweisen enthalten, die ein Mensch durch sein Bewusstsein erlebt, sowie die Uhrzeit ihrer Inzidenz, und die Reflexion ihrer Ursächlichkeit, oder Kausalität, ihre Phänomenalität, ihre Konsequenzen.

Also nicht nur den inneren Monolog, oder die "Stimmen" die man meint, zu hören, sondern alles, jeden einzelnen Gedanken, durch eine Technik des "automatischen Schreibens".

In Tagebüchern steht alles Mögliche : Es kommt darauf an, was Sie für vermerkenswert befinden.

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Ist Dir etwas passiert, wo Du richtige Angst hättest? Angst, im Sinne von kalt dem Rücken herunter laufen.

Ja, einmal, während eines Spazierganges in einem Waldstück, genannt Vogelsangbachtal, an sich ein bewaldeter Ort wie jeder andere auch, und von mir und anderen viele Male, viele Jahre durchwandert, nur an diesem einen Tag, mitten im Frühsommer, hörten an diesem Ort plötzlich für vielleicht 5 Minuten sämtliche Vögel auf zu singen, obwohl während dieser Jahreszeit, und auch davor und danach, mehr Vögel zu hören waren, als man zählen könnte.

Derlei ist mir später aber nie wieder passiert.

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Allgemein, ohn Ansehen des konkreten Vorfalls der Schädigung von Besitzverhältnissen, muss die gesetzlich bezweckte Genugtuung die Wiederherstellung des allgemeinen Besitzes sein - nicht des konkreten Gutes, denn dieses ist etwaig unwiderbringlich verloren.

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Die konkrete Tat, durch die Besitzverhältnisse geschädigt werden, wirkt nicht auf den allgemeinen Begriff von der Unrechtmäßigkeit der Besitzschädigung zurück. Doch hierbei gibt es Ausnahmen, wie die Präzendenzfälle. Hegel argumentiert deren Bedeutung hinweg, er wendet theoretische, nicht praktische Vernunft an. Die Justiz indes kommt an der gelegentlichen Anwendung praktischer Vernunft nicht vorbei.

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In Anwendung von Gerechtigkeit, muss man die Perspektive auf die Notwendigkeit allgemeiner Gerechtigkeit beibehalten, nur dann ist die Strafe weiterhin gut, und keine unrechtmäßige Verletzung des Täters.

Dies beschreibt den Punkt der Argumentation derer, die einwenden, der Staat mache sich strafbar, wenn er Massenmörder, die wahrscheinlich rückfällig werden, hinrichtet. Diese argumentieren aus einer Perspektive des "daseienden", also konkreten Willens, der keine Relation mehr zur Tat habe, sondern absolutes Unrecht seitens des Staates repräsentiere.

Hegel argumentiert dagegen, dass solche "Oberflächlichkeiten" nirgendwo hin führen, und dass man den allgemeinen, profunden Gerechtigkeitsbegriff anwenden muss.

Der Verstand hilft nur, das einzelne, empirische Datum zu begreifen, das heisst, die Gegner der Todesstrafe "verstehen" die Tötung der Täter durch den Staat, als Unrecht. Bleibt es bei dieser Perspektive, gibt es kein zurück für den Staat, der um seine allgemeine Legitimität bemüht ist.

Das allgemeine Recht, also die Verletzung des Täters durch den Staat, weil es im allgemeinen richtig ist, so zu handeln, um Gerechtigkeit herzustellen, ist unverhandelbar, innerlich, und erhaben, und nicht äußerlich und oberflächlich, oder verhandelbar, weil Einzelfallregelung.

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Richter sollen Vernunft gebrauchen, und bei der Abwägung der Strafe im Einzelfall nicht übersehen, dass von vorrangiger Bedeutung die Erwirkung von Gerechtigkeit im Allgemeinen ist.

Diese, und die Verletzung des Opfers, sind maßgeblich für die Beurteilung einer Tat als verbrecherisch, nicht die böse Absicht, und nicht einmal die böse Handlung als solche.

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Ihre Erörterungen halte ich für gut genug, um sie unkorrigiert stehen zu lassen !

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Die über die Köpfe gezogenen Tücher erinnern an die Verhüllungen, die man zum Tode Verurteilten, zur Zeit Magrittes, über die Köpfe zog, bevor man sie hinrichtete.

Das Bild kann darum bedeuten, dass Liebe auch die Todfeindlichkeit einer Gesellschaft übersteht.

Im Sinne des klassischen Liebendenparadigmas, zu lieben, bis dass der Tod scheide, so ist diese Darstellung dessen plastische Darstellung.

Es bedeutet ferner, dass die Liebenden sich nicht dafür interessieren, ob die Geliebte ihr Gesicht verloren hat, weil man nicht bis zu diesem gesellschaftlichen Moralkonstrukt des "Gesichts" liebt, sondern davor halt macht.

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Hegel hat eine eigene Begriffslogik.

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Wille an sich bedeutet, dass Gerechtigkeit zwischen Wollensweisen geschaffen werden muss. Die Bezeichnung "Verbrecher" bedeutet bereits, dass diese Gerechtigkeit seinen Willen (an sich) diskriminieren, und den Verbrecher verletzen muss. Darum ist sie im Allgemeinen gerecht.

Dieselbe Verletzung des Verbrechers ist außerdem konkret, unter Berücksichtigung der persönlichen Verbrechenstat, gerecht (daseiender Wille). Vernünftige Menschen haben die Freiheit, von Verbrechen abzusehen. Darum sind Verbrecher einer Gerechtigkeit apriori sämtlicher Gesellschaftsweisen - also vor diesen, und unabhängig von diesen - unterworfen.

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Hegel sieht den Staat nicht als das Produkt des Willens eines gesellschaftsvertraglich gebundenen Einzelnen, sondern den Staat als getrennt vom Individuum, und dieses im Zweifelsfall als das Subjekt des Staates, dem es sich unterzuordnen hat. Der Staat hat viele Zwecke, und nicht vorrangig den Schutz des Einzelnen. Nicht der Verbrecher darf den Staat instrumentalisieren, zu seinen Gunsten, sondern der Staat darf sogar den Rechtschaffenen instrumentalisieren, zum Wohle aller. Hegel erhebt den Staat hierdurch auf dieselbe Ebene von Gott.

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Dass es den Begriff "Verbrechen" gibt, ist an sich vernünftig. Egal, was ein einzelner Mensch, ob rechtschaffen oder kriminell, denkt. Doch selbst ein einzelner Mensch versteht das kriminelle Handeln vernünftigerweise als das Handeln eines Verbrechers.

Verbrecher werden bestraft, weil sie vernünftig sein, und ihre Bestrafung verstehen, und sich bessern können, anders als Tiere, die man nur konditionieren kann, denn Verbrecher können ihren Willen verändern, weil sie es wollen, und nicht nur, weil sie durch Strafen gezwungen werden. Bestrafte Verbrecher sollen im Strafmaß erkennen, dass dieses eine Beziehung zu ihrer konkreten Tat hat.

Gerechtigkeit gibt es auch in Bevölkerungsmassen, die durch keine staatliche Ordnung organisiert werden. Gerechtigkeit ist nicht nur Strafe, sondern auch Schutz, und Abschreckung, und Besserung - und Vergeltung, und manchmal sogar Wiedergutmachung.

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Ich nehme jetzt einmal an, dass Sie sich die Möglichkeit einer Veröffentlichung offen halten möchten, darum ist Folgendes für Sie relevant :

Wenn die Übereinstimmungen das Wesentliche in ihrem Werk sind, und überdies Namensgleichheiten vorliegen, dann gibt es eine Verwechslungsgefahr. Wenn andere bei ihrem Werk an das Original denken, welches Sie inspirierte, auch.

Wenn Ihr Werk aber eine ausreichende "schöpferische Tiefe" hat, so haben Sie nichts zu befürchten.

Hierbei handelt es sich um einen Rechtsbegriff, der es Ihnen erlaubt, durch das Urheberrecht geschützt zu werden.

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Ist eine einzelne Beleidigung aufgrund meines Aussehens rassistisch oder nicht?

Hey, es geht um das Thema Rassismus und zwar ab wann eine Beleidigung rassistisch ist. Mal angenommen mich bezeichnet jemand als Nazi, weil ich typisch Deutsch aussehe. Ab wann wäre dieses rassistisch. Wenn mir das nur einmal in meine Leben passiert oder wenn es häufiger passiert? Und muss sich das auf mein Leben aktiv auswirken (z.B. bei der Job suche) oder nicht.

Mein bisheriger Wissenstand war: Rassismus ist vor allem Strukturell, was heißt das Menschen mit bestimmten Merkmalen in Deutschland aktive Nachteile erfahren müssen.

Menschen die z.B. als deutsche Kartoffel beschimpft werden, werden auch diskriminiert, erfahren aber keinen Rassismus, da es ja um keine Strukturen geht.

Ein Freund von mir hat aber darauf hingewiesen, dass diese Form ja nicht nur diskriminierend ist sondern auch rassistisch, weil ja das Hauptkriterium eine Aufteilung in (mindestens) zwei Gruppen ist, wobei man aktiv Versucht die andere Person als etwas schlechteres dar zu stellen. Dieses macht die andere Person aber in dem Sie mich als eine Art Rasse oder Volk darstellt.

Dieses deckt sich auch mit dem wissenschaftlichen Konsens ab

„Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen“

Quelle: Wikipedia (Begriff Rassismus).

Jetzt würde ich gerne sagen ja oke das stimmt, aber es gibt z.B. auf Wikipedia keinen Artikel zu Individuellen Rassismus und darum geht es ja.

Man kann aber ein Artikel zu Institutionellen Rassismus/Strukturellen Rassismus finden und deswegen bin ich sehr verwirrt und mein Kopf tut nur noch weh :(

Würde mich über begründete Antworten freuen :)

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Rassismus ist nicht nur strukturell, oder institutionell, oder systemisch, sondern zunächst einmal gruppenbasiert.

Ihr Freund hat Recht.

Satan Kategor bedeutet ursprünglich Ankläger vor Gericht. Dem gegenüber steht der Paraklet, der Beisteher, oder Verteidiger.

Ein ausführlicher, und guter Klassiker zu der Thematik :

Gordon Allport, "The Nature Of Prejudice"

Rassisten denken autistisch, und besonders der von diesen emittierte, antisoziale und aggressive Affekt, ist es. Ohne hiermit Autisten beleidigen zu wollen - diese haben mit Rassismus erst mal überhaupt nichts zu tun, so deutet dieses Prädikat allerdings auch darauf hin, dass es für den Rassismus einer bestimmten Form primitiven Denkens bedarf.

Mit anderen Worten, Rassismus versteht man weniger durch das Lehrbuch, und die Theorie, als durch eine - normalerweise sehr schmerzhafte - praktische Erfahrung.

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Parteien entstehen aus bestimmten Interessen. Diese entsprechen nicht vorrangig einem Bewusstsein "rechts", "mittig", oder "links" sein zu wollen. Diese abstrakten Richtungen sind nachträgliche, und nicht immer eindeutige, gemessen an einzelnen Parteiprogrammpunkten, keine einheitlichen Kategorien.

Der Begriff "Lager" ist darum irreführend. Zwei Parteien eines Lagers teilen etwaig manche programmatischen, aber keine Zwecke hierüber hinaus. Anders formuliert, es freut sich nicht die CDU, wenn die FDP, und nicht DIE LINKE, wenn die SPD regiert.

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Die Frage nach dem "Dürfen" ist problematisch.

  • Rechte werden Ihnen antworten : "So weit rechts wie du sein willst"
  • Mittige werden Ihnen antworten : "Gefällts dir hier nicht mehr ? Das ist aber schade ! Überlegs dir doch noch mal "
  • Linke werden Ihnen antworten : " Nein, rechts sein darf man überhaupt nicht ! "

Insofern bewegen wir uns hier in Relationen, und es gibt kein absolutes, allgemeingültiges Urteil, bezüglich dessen, was Sie zu Ihrer politischen Entscheidung machen dürfen - es sei denn, sie wären kriminell.

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Freundschaften entstehen durch die Gemeinsamkeit der Zwecke. Entfallen die gemeinsamen Zwecke, fällt auch die Freundschaft weg.

Generell teile ich mit der AfD keine politischen Zwecke, wir sind keine Freunde.

Allerdings ist die Wahl einer dubiosen Partei, und der politische Aktivismus zu deren Gunsten zweierlei.

Wenigstens würde ich mit meinem Freund einige Gespräche führen, um seinen politischen Willen zu erkunden, höchstens würde ich die Freundschaft beenden.

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Reine Vermutung meinerseits: Weil Magritte höchsten Wert auf das Symbol legte, und weil es kaum ein Gesicht gibt, welches alle Gesichter symbolisieren kann, weil es immer einem bestimmten Menschen ähnelt.

Gesichter sind hochgradig differenzierte, identifizierende Muster, Symbole dagegen das genaue Gegenteil, hochgradig verallgemeinernde, abstrahierende Schemata.

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Aus... Dummheit.

Wer seinen Körper regelmäßig trainiert, hat einen ganz anderen Metabolismus, und in diesen ist das Gehirn miteinbezogen. Das bedeutet, wer körperlich fit ist, denkt besser, gründlicher, schneller, und erinnert sich nicht nur besser, sondern lebt insgesamt sehr viel bewusster.

Naja würde nicht unbedingt sagen mit Dummheit, aber durch die Zeit die der Bodybuilder in seinen Körper investieren muss, bleibt ihm nicht viel Zeit um zu lesen oder zu lernen

Das ist oberflächlich richtig, stimmt aber nur für die, die keinen vernünftigen Ausgleich schaffen. Körpertraining ist der ideale Ausgleich für Kopfarbeiter, und Kopfarbeit schafft die geeignete Grundlage, für sinnvolles körperliches Training : Wer also nach dem Fitness-Training auch den einen oder anderen Gedanken verschwendet, begreift viel besser, welches Training sinnvoll für den Körper ist.

Beides ist, im rechten Maß, beiderseitige Ergänzung.

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Aktivistische Kunst bezweckt, das steckt im Begriff, die Aktivierung, und nicht unbedingt zum Denken, sondern eher zur Handlung.

Darum ist aktivistische Kunst provokativ, bisweilen sinnfrei oder hochgradig ambig, persönlich, politisch, und spektakulär.

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Verantwortung ist von Projektionen untrennbar. Jeder Mensch schiebt die Schuld am liebsten anderen zu, und reinigt sich selbst davon.

Derlei "Basisdynamiken" der menschlichen Psyche führen zu Sätze wie :

"Jeder ist für sich selbst verantwortlich. "

Damit ist beispielsweise schon der Satz vermieden : "Ich wäre für dich, oder für das, was du tust, mitverantwortlich".

Verantwortung ist ein relatives Phänomen, und nicht in absoluter, oder kategorischer Form denkbar : Eltern sind nicht immer für ihre Kinder verantwortlich, entledigen sich dieser Verantwortung aber sehr gern bei jeder Gelegenheit, wie an dem Fehlkonzept vom "bösen Kind" schwarzer Pädagogik erkennbar.

Menschliche Gesellschaften sind derart komplexe Gebilde, dass die Verantwortung für ein bestimmtes Handeln eigentlich nie völlig allen anderen als den Tätern, oder nur den Tätern allein zugeschrieben werden kann.

RichterInnen sind nicht zu beneiden !

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Beides irgendwie.

Das kommt auf den Grad der Identifikation eines Menschen mit der eigenen Arbeit an.

Kurz : Ein Mensch, der nicht gerne arbeitet, oder die verrichtete Arbeit insbesondere ungern verrichtet, arbeitet, um zu leben.

Ein Mensch, der seinen Traumberuf erwischt hat, und durch die eigene Tätigkeit beglückt wird, lebt, um zu arbeiten.

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