Da ich, um schneller voranzukommen, beim Chatten grundsätzlich Spracherkennung nutze, produziere ich auf dem Handy immer wieder so ähnliche Texte wie " „…der Verfasser der Kommentarsbhat keinEN Sprachkompetenz…“. Dann habe ich gelernt, wie ich auf dem Handy über mehrere Zeilen hinweg durch Verschieben des Cursors die verdebten Stellen nachkorigieren kann. "die verderbten Stellen "nachkorrofieren kann." nachkorrigieren kann. Auf dem Computer passiert mir Ähnliches. Nur ist da das Nachkorrigieren einfacher.
In der Wikipedia habe ich anfangs gestaunt, wie Verfasser von lesenswerten und exzellenten Artikeln auf der Diskussionsseite in Texten, die sich über eine halbe Seite hinziehen, immer wieder Ähnliches produzieren, während sie fortwährend in höchst elaboriertem Code schreiben. Sie verlassen sich darauf, dass andere den Text verstehen können, und es ist ihnen egal, was andere über siese Merkwürdigkeiten denken. Zum Fremdschämen ist da überhaupt kein Grund.
Gewundert habe ich mich, als auf der Wikiversity bei einem Kurs über Copyright- Fragen ein "Pedell" - so heißen auf der Wikiversity die Administratoren -, als es darum ging, eine Reihe von Dissertationen von rund 500 Seiten zusammenzufssen, dem Kursleiter schrieb: "Ich mag das nicht so" und der, der sonst sehr von oben herab zu schreiben pflegt, mit "ja, ja ist klar" o.ä. reagierte. Dieser Pedell, der Newcomern höchst kompetente Hilfen gab, war 12 Jahre.
In diesem Text habe ich ständig kleine Tippfehler produziert und nur ein paar davon fett hervorgehoben. Wer sich fremdschämt, hat oft nur keine Ahnung über den anderen.