Warum gibt es den Fachkräftemangel heutzutage?

5 Antworten

Es ist eine Scheindebatte. Es gibt aktuell keinen Fachkräftemangel. Bei einem echten Fachkräftemangel:

  • steigt der Lohn in der gesamten Branche
  • spielt Schulbildung, Ausbildung und Berufserfahrung keine Rolle
  • die Branchen würden deutlich mehr selbst Personal ausbilden
  • die Branchen würden deutlich aggressiver für sich werben
  • die Branchen würden deutlich aggressiver mit der Politik umgehen

Ein Arbeitsmarkt ist ein Markt. Ein Markt ensteht, wo sich Angebot und Nachfrage treffen. In einem sich stetig entwickelndend und hochtechnologisierten Land wie Deutschland verlieren Branchen schlichtweg an Arbeitnehmernachfrage.

Das wir aktuell eindeutig keinen Fachkräftemangel besitzen sieht man daran, dass wir uns noch die Leute aussuchen können. Wir können noch immer auf die Qualifizierung schauen und wir können noch immer argumentieren, dass ein niedriger Bildungsstand mit niedrigem Lohn verquickbar ist. Bei einem echten Fachkräftemangel wendet sich das Blatt aber ganz schnell. Bei einem echten Fachkräftemangel schert man sich nicht mehr um Qualifizierung und zahlt was nötig ist (muss ja nicht immer das Gehalt sein, gibt auch andere Benifits). In den meisten Ländern der Welt, auch in den meisten Industrienationen der Welt, und vor allem auch hier in Deutschland fängt man in der Regel immer auf dem Niveaus eines ungelernten Quereinsteigers an. Für viele "Fachkräftestellen" für die aktuell sogar Studienabschlüsse verlangt werden, benötigt man, realistisch betrachtet, nicht mal einen Hauptschulabschluss. Wir leben aktuell in einer sehr dekadenten Zeit.

Es hat nichts mit Fachkräftemangel zu tun, wenn in irgendeinem Kuhdorf der Bäcker oder der Maler keinen Nachwuchs mehr findet. Es ist auch kein Fachkräftemangel, wenn es keine Nachfrage in der Bevölkerung für Frachkrafttätigkeiten zum Mindestlohn gibt. Das gerade die Betriebe in der Binnenwirtschaft keine neuen Mitarbeiter mehr leisten können, weil die Lohnvorstellungen "zu hoch seien", hat auch nichts mit einem Fachkräftemangel zu tun. Das sind alles ganz normale Folgen der Wirtschaftspolitik der letzten 20 Jahre. Die Menschen zieht es dahin, wo es mehr Geld gibt und das ist nun einmal aktuell nicht die deutsche Binnenwirtschaft.

Jeder der arbeiten kann und will hat aktuell Arbeit. Natürlich suchen Firmen Mitarbeiter die sie möglichst wenig einarbeiten müssen, sogenannte Fachkräfte also. Ein Maurer wird in einer Apotheke so seine Schwierigkeiten haben und ein Sozialpädagoge in einer Autowerkstatt...

Dadurch das die Boomer-Generation so langsam in die verdiente Rente geht, werden mehr Stellen frei, als mit den vorhandenen Kräften nachbesetzt werden können.

Da der Arbeitsmarkt jedoch leergefegt ist, finden die Firmen niemanden, wollen keinen ausbilden und am Ende auch für qualifizierte Kräfte wenig bezahlen.

Somit fehlen frei verfügbare, gut ausgebildete, billige und vor allem willige Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe gelernt, FOS, BW, studiert, Meister, TBW

es macht keinen Sinn mit ungeeigneten Kräften zu Arbeiten.

Wenn man ständig nachbessern muss kann man es gleich sein lassen.

Ein Facharbeiter muss auch für die Firma was bringen.

Dabei haben aber viele Firmen sehr hohe Ansprüche ...

Nein, haben die Firmen eben nicht! :)

Eine Fachkraft (!) erfüllt diese "hohen Ansprüche" - und in der Regel darüber hinaus!

Und einen solchen gut ausgebildeten und weitergebildeten Arbeiter muss man ersteinmal finden! < und das ist halt schwierig!

Das hat etwas mit der Stellenbeschreibung zu tun die bei der Schaffung neuer Stellen erstellt wird.

Die orientiert sich in der Regel nicht am Arbeitsmarkt, sondern an den Erfordernissen des Betriebs.

Dann wird auch die Gehaltsstufe festgelegt, die sich oft auch nicht am Arbeitsmarkt orientiert, sondern durch die Kostenrechnung bestimmt wird.

Dann kommen da Stellenbeschreibungen raus, wo es vielleicht schon qualifizierte Facharbeiter gibt, aber dann passt der Lohn oft nicht zum Arbeitsort, weil z.B. mit 3.500,- brutto kann man in München nicht überleben.

So bleiben die Stellen dann unbesetzt.