Tipps zur Position ZDM?

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Je nachdem ob man mit einem oder mit zwei Sechsern spielt unterscheiden sich deren Aufgaben. Bei zwei Sechsern kann defensiv gesehen ein Sechser ständig zusammen mit dem Außenverteidiger am Flügel doppeln. Der zweite Sechser bleibt dann im Zentrum und sorgt dort für Kompaktheit. Bei zentraler Ballposition agieren zwei Sechser leicht versetzt zueinander. Der ballnahe Sechser übt druck auf den Ball aus und verstellt somit Passwege in die Tiefe. Der ballferne Sechser steht etwas tiefer und stabilisiert so die Abwehrkette. Aufgrund dieser Tiefenstaffelung ist es zusätzlich möglich, dass die beiden Sechser den Gegner doppeln. Dazu steuert der vordere Sechser den Gegner durch eine seitliche Stellung zum tieferen Sechser. In dem Moment wo der Gegner das Angebot annimmt und sich den Ball am vorderen Spieler Richtung zweiten Sechser vorlegt, tritt der tiefere Sechser aus seiner Position heraus und erobert den Ball.

Sollte ein gegnerischer 10er aus dem Zentrum hinter dem Rücken des vorderen Sechsers kreuzen, so bleibt der tiefere Sechser zur Stabilisierung der Defensive im Zentrum. Beim Spiel mit zwei Sechsern kann sich offensiv gesehen immer ein Sechser in den Angriff einschalten. Aufgrund seiner tiefen Ausgangsposition ist ein Einschalten in die Offensive für den Gegner schwer berechenbar.

Spielt man dagegen mit nur einem Sechser hat man den Vorteil einen zusätzlichen Offensivspieler auf dem Platz zu haben. Somit besitzt man nach einem Ballgewinn eine Anspielstation mehr in der Tiefe. Der einzige Sechser sollte seine Offensivaktionen auf ein Minimum reduzieren. Im Falle eines Ballverlustes wäre der freie Raum vor den Innenverteidigern sehr groß. Bei äußerer Ballposition des Gegners ist es ratsam, dass der einzige Sechser im Zentrum bleibt, um dort die Kompaktheit aufrecht zu erhalten. Der Außenverteidiger sollte in diesem Fall mit dem Mittelfeldaussen doppeln. Bei zentraler Ballposition des Gegners können 10er und Sechser zusammen doppeln. Ist der 10er vor dem Ball, kann der Sechser zusammen mit einem Innenverteidiger doppeln. Auch hier übt der vordere Spieler in einer seitlichen Stellung druck auf den Ball aus und versucht den Gegner zu einem tiefer postierten Mitspieler zu steuern.
Spielt das Team Pressing muss der Sechser gegnerische Anspielstationen im Zentrum eng decken. Dabei steht er überlappend hinterm Gegner, also leicht versetzt auf der Seite des Passgebers. Der gedeckte Gegner darf sich nach einem Zuspiel nicht aufdrehen können. Dribbelt er weg, bleibt der Sechser eng in seinem Rücken. Der Sechser darf in dieser Spielsituation nicht Foulspielen. Stattdessen wartet er auf einen höher postierten Spieler der direkt auf den Ball geht und so ein Aufdrehen des Gegners provoziert. Beim Aufdrehen ist der Ball für einen Moment frei. Diesen Moment nutzt der Sechser um den Ball zu erobern. Steht der Sechser im Zentrum gegen zwei Gegner, so holt er sich einen weiteren Mitspieler zur Hilfe.

Hohe Bälle ins Mittelfeld oder auf die eigene Abwehrkette versucht der Sechser zu antizipieren und den zweiten Ball zu gewinnen. Der Sechser geht in keine unnötigen offensiven 1-gegen-1-Dribblings. Im Falle eines Ballverlustes wäre der Raum vor den Innenverteidigern frei. Hat er dagegen einen freien Raum vor sich, z. B. wenn er im Spielaufbau nach einem Zuspiel des Innenverteidigers aufdrehen kann, so stößt er mit einem Tempodribbling in diesen Raum. Ist ein Mitspieler am Flügel in Ballbesitz, so bietet sich der Sechser im Zentrum an, damit man über ihn das Spiel verlagern kann. Bei zentraler Ballposition des Gegners übt der Sechser zwar immer druck auf den Ball aus, darf dabei aber nicht zu ungestüm agieren, damit er nicht ausgespielt wird. Durch den Druck auf den Ball verkürzt er den Abstand zum Gegner, dieser kann so kaum einen Flugball oder in die Tiefe spielen. Er ist gezwungen quer oder zurück zuspielen.

Wird der Sechser überspielt, indem ein Gegner vor den Innenverteidigern angespielt wird, muss die Abwehrkette bis auf den sicheren Abstand (22 Meter Tordistanz) zurückweichen und dabei den Raum nach innen hin verengen. Die Außenverteidiger rücken dazu mit höchstem Tempo an die Innenverteidiger ran. Der Sechser setzt in den Fall mit höchstem Tempo nach und versucht auf der Seite des Dribbelfußes des Gegners den Ball von hinten zu gewinnen. Die Chancen stehen groß, da das Zurückweichen der Abwehrkette das Tempo des Dribblers verlangsamt und der Dribbler einen von hinten kommenden Gegner nicht im Fokus hat. Wird der ballführende Gegner dagegen mit dem Rücken zum Spiel vom Innenverteidiger gestellt, so geht der Sechser direkt auf den Ball und zwingt ihn so zum Aufdrehen in den Innenverteidiger hinein.

Viel Glück bei deiner neuen Position als 6er.


Gsg2300 
Fragesteller
 23.07.2016, 15:18

Vielen Dank für diese sehr ausführliche Nachricht. Wir werden ein 4-3-3 anstreben mit einem Sechser (mir) und zwei Achtern (ZM). Ich werde die nächsten Wochen verschärft Tacklings und Fernschüsse trainieren. Nochmals Danke dafür! LG 

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Deniz2502  23.07.2016, 15:37

Gerne. Ja, bei der 4-3-3 Formation kann man auch schön die "Dreieck-Kombi- " auspacken.

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Ja genau. Du bist da vor der abwehr und hinter dem center (10ner). 

Das ist eine sehr wichtige aufgabe für das team. Deine stärken sollten sein: zweikampstärke, übersicht und umschaltspiel. Du bist da eher defensiv veranlagt, was nicht heisst das du nicht nach vorne darfst. Dabei ist aber zu beachten das du mit deinen mannschafskollegen sprichst. Wenn du nach vorne gehst sollte ein center den defensiven part übernehmen. 

Wenn du gross bist darfst du bei standards gerne im gegnerischen 16ner stehen wo aber auch jemand (vielleicht kleinerer) defensiv deine aufgabe übernehmen soll, falls aus eurem angriff sich ein konter der anderen ergibt. 

Ich denke das machst du schon viel glück :)


Gsg2300 
Fragesteller
 23.07.2016, 15:20

Hey, danke dass du dir Zeit genommen hast mir zu antworten. Nun ja ich spiele nun mein letztes Jahr C-Jugend und bin 1.77m groß. Da ich mit dem jüngsten Jahrgang Spiele gehöre ich weitestgehend zu den größten und auch physisch stärksten. Ich bin schon halb am Platz und übe gerade auch Fernschüsse ;) LG!

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zivandivan  23.07.2016, 15:24
@Gsg2300

Sehr gut. Dann könnte die kopfballstärke noch weiter verfeinert werden. Es gibt nichts schöneres als ein tor mit köpfchen :) viel spass dabei

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Am besten du guckst mal bei YT nach Videos von bekannten Sechsern, dann siehst du ihren Spielstil, ihre Bewegungen,...

Anspielbar sein und die Bälle verteilen
Zweikämpfe gewinnen und Gegenangriffe starten