Religion für Macht?

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Hallo.

Ich werde mich mal nur auf meine Religion, das Christentum beziehen.

"was sagen eigentlich Gläubige zum Argument, dass Religion ein effektives Mittel sein könnte, um große Menschenmassen zu beeinflussen und Macht zu erlangen"

Klar wurden Religionen mal benutzt um Menschen zu kontrollieren. Das spricht aber nicht gegen die Religion selbst, sondern gegen die Leute die versuchen diese Religion als Kontroll Mittel zu benutzen.

Man sollte vielmehr betrachten wie die Religionenn enstanden sind und ob sie vielleicht für Kontrolle erfunden wurden.

Das Christentum basiert auf Jesus Christus und ist durch seine Apostel gegründet.

Was hätten die Apostel für einen Grund zu erfinden, dass Jesus auferstanden sei?

Es hat ihnen weder Geld noch Macht gebracht. Was Jahrhunderte nach ihrem Tod passiert, konnten sie nicht wissen.

Die Apostel wurden für ihren glauben verfolgt und getötet, bis zum Tod wollten sie nicht leugnen, dass sie den auferstandenen Jesus gesehen haben.

Niemand stirbt für etwas, von dem er weiß das er es sich selbst ausgedacht hat.


Kopf712828 
Fragesteller
 21.10.2023, 20:55

Moin, warum sollte es auch bei ihnen keine Möglichkeit gewesen sein, dass sie an Macht kommen wollten. Durch ihre Taten würden sie für das bestehende religiöse Establishment und die römische Besatzung eine Bedrohung darstellen und die herrschende Religion anfechten.

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Artgerecht57  22.10.2023, 13:00
@Kopf712828

Hallo.

Weil sie absolout keine Macht erreicht haben und das wussten sie auch.

"römische Besatzung eine Bedrohung darstellen und die herrschende Religion anfechten"

Und was hat es ihnen gebracht, dass sie behaupteten Jesus sei auferstanden?

Verfolgung und Tod.

Die Jünger Jesu haben dies bis zum Tod behauptet. Und es war für jeden ein sehr brutaler Tod.

Am Ende haben sie für sich selbst 0 erreicht. Was sie erreicht haben ist, dass viele an Jesus glauben. Aber was sollte ihnen das bringen, ja warum sollten sie es überhauot behaupten, wenn sie selbst wissen das es eine Lüge ist und dann trotzdem dafür sterben?

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Artgerecht57  22.10.2023, 13:04
@Kopf712828

Paulus, der eine große Rolle in der Verbreitung des Christentums spielte, schrieb dies an die Gemeinde in Rom:

Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind

Es war also nie ihr Ziel sich gegen die "Regierung" aufzulehnen, sie wollten nur das Evangelium verbreiten und ihr Ziel war nicht Macht

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Könnte das nicht ein Grund dafür sein, warum es so viele unterschiedliche Religionen in verschiedenen Regionen und Epochen gibt?

Das ist definitiv so. Götter dienten zunächst als Erklärung für die Welt, die man anders nicht verstehen konnte. Die weltlichen Herrscher benutzten die Götter, um ihre Macht zu festigen, indem sie vorgaben, in einer besonderen Verbindung mit den Göttern zu stehen. Als Vermittler zwischen Göttern und den Gläubigen und für die Ausgestaltung der rituellen Handlungen bildete sich eine Priesterkaste. Die Allianz zwischen Herrschern und Priesterkaste war für beide Seiten in höchstem Maße nützlich.

Und wenn die Götter einem mal nicht wohlgesonnen war, dann lag das natürlich nicht an den Herrschern oder den Priestern, sondern dann mussten die Götter durch Opfergaben besänftigt werden, manchmal auch durch Menschenopfer. Dafür ließ man dann "auserwählte" Opfer aus dem Volk über die Klinge springen.

Eine Religion ist nur dann eine Religion , wenn sie die beiden höchsten Gebote Verwirklicht und zum Mittelpunkt hat.

Demnach sind die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten gleich wichtig. von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5). Das höchste Gebot gemäß Jesus Christus (Matthäus 22, 37.38)

Alles was in einer Religion nicht mit diesen Geboten, die zugleich die schönsten An-Gebote Gottes sind, in Einklang ist, ...

... ist Ideologie, Politik, Täuschung, Machtmissbrauch und Gewalt und eben nicht Religion sondern das Wirken des Bösen.

Das sage ich zu dem Argument, dass Religion ein effektives Mittel sein könnte, um große Menschenmassen zu beeinflussen und Macht zu erlangen.


Kopf712828 
Fragesteller
 21.10.2023, 21:09

Moin, sorry, dass ich mich in meiner Nachfrage nicht klar ausgedrückt habe. Ich meinte, dass der Grund der Religionsentstehung war, an Macht zu gelangen. Ich meine nicht, dass sie dann im Laufe der Zeit ausgenutzt wurde (wie im Mittelalter zum Beispiel).

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willgott  21.10.2023, 21:18
@Kopf712828
der Religionsentstehung war, an Macht zu gelangen

Wenn ich mir die Ursprünge des Islam ansehe komme ich auch zu dem Ergebnis.

Auch die Gründung der römisch katholischen Kirche sehe ich bei Kaiser Konstantin und als Ergebnis davon, dass seine Macht durch die erfolglose Christenverfolgung bedroht war.

Das widerspricht nicht dem- wie gesagt:

Alles was in einer Religion nicht mit diesen Geboten, die zugleich die schönsten An-Gebote Gottes sind, in Einklang ist, ...

... ist Ideologie, Politik, Täuschung, Machtmissbrauch und Gewalt und eben nicht Religion sondern das Wirken des Bösen.

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Kopf712828 
Fragesteller
 21.10.2023, 21:25
@willgott

Basiert deine Argumentation nicht auf einem Zirkelschluss gerade? Du sagst doch, dass das Christentum nicht für das Interesse der Machtergreifung gegründet wurde, da im christlichen Buch gesagt wird, dass Christentum eine Religion ist, da es die Liebe zu Gott thematisiert. Ich hinterfrage gerade, die Religion und damit auch das was in der Bibel geschrieben ist.

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willgott  21.10.2023, 21:40
@Kopf712828

Das kann Dir doch egal sein. Worauf es für Dein Leben ankommt ist , dass Du die Liebe Gebote als Religion also Rückbindung zum Ursprung der Existenz Deiner Seele verstehen kannst verstehen lernst.

Alles andere ist für Dein Leben bedeutungslos und braucht darum auch nicht hinterfragt zu werden. .

Demnach sind die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten gleich wichtig. von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“

Die Religion wurde nicht durch die Evangelien gegründet sondern durch Jesus Christus Leben und Dasein - Sein Erlösungswerk. (Das übrigens auch bewiesen und u.a. forensisch überprüft worden ist. )

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Nein.

Das ist kein Anhaltspunkt, um die Richtigkeit oder Falschheit einer Religion zu prüfen.

Das ist nur Spekulation und "was wenn.." Geschwätz, dass niemanden weiterbringt.

Es gibt genug Themen, die sich für eine Debatte anbieten, bei denen man auch zu einem Ergebnis kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Basierter Hanafi

Kopf712828 
Fragesteller
 21.10.2023, 18:58

Hey, warum genau denkst du, dass dies keine Begründung sein könnte, warum Religion so beliebt ist? Ich konnte, dass aus deiner Antwort nicht herausnehmen. Denkst du, dass meine aufgezählten Gründe quatsch sind oder etwas anderes?

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Altay6162  21.10.2023, 19:41
@Kopf712828

Ich sage, dass es zu nichts führt, feststellen zu wollen, ob Religionen da sind, um Macht auszuüben.

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Kopf712828 
Fragesteller
 21.10.2023, 20:47
@Altay6162

Warum das? Ich würde dir zustimmen bei anderen Dingen, die unwahrscheinlich wären, wie z.B. das Argument, dass die Religionsstifter psychisch krank wären oder das menschliche Überlieferungen unzuverlässig sind. Doch meine These liegt doch (zumindest mir) auf der Hand.

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Altay6162  21.10.2023, 23:39
@Kopf712828

Es ist schlussendlich eine Spekulation. Kann faktisch nicht überprüft werden und hat keinen argumentativen Wert.

Wenn irgendwer versuchen will, eine Religion zu widerlegen, soll er Widersprüche, historische, fachliche und rationale Fehler zeigen.

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Durchaus möglich.

Deswegen lehne ich Religion eher ab und halte mich stattdessen an Gott.


Kopf712828 
Fragesteller
 21.10.2023, 19:33

Interessant! Wie machst du denn das? Denkst du an einen Gott aus einer Religion, dann ohne den restlichen Teil der Religion oder denkst du an einen Gott der sich nicht offenbart hat? Wie weißt du, was er möchte?

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Anastasia65  21.10.2023, 19:35
@Kopf712828

Ich bin Teil einer Religionsgemeinschaft - ja. Allerdings einer Religionsgemeinschaft, die in jedem Land der Erde, abgesehen von ein oder zwei Südsee-Inseln, eine winzige Minderheit ist und den großen Kirchen ablehnend gegenübersteht.

Wir sind so etwas wie Dissidenten.

Und wenn mir meine Brüder und Schwestern aus der Gemeinde doof kommen sollten, wechsle ich nicht zum ersten Mal die Konfession.

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