Ist Therapie nur geldmacherei?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Nein 78%
Ja bin zu 100% deiner Meinung... 22%

10 Antworten

Nein
denn du kannst nicht als Psychologe in den Kopf von jemand anderen schauen

Würde auch kein seriöser Psychologe von sich behaupten. Psychologen haben lediglich ein umfangreiches Wissen darüber, wie die Psyche im Allgemeinen funktioniert und welche Strategien man für welche Probleme nutzen könnte. Wie aber auch bei Medikamenten ist es ein Trial and Error, dass in Gesprächen mit dem Patienten erarbeitet werden muss.

Ein Psychologe "wirft" nicht nur viele Jahre seines Lebens für son Studium weg. Sich jeden Tag mit den persönlichen und psychischen Leiden von Menschen auseinanderzusetzen ist vor allem auch eine hohe Selbstbelastung, die viele Psychologen auf Dauer selbst krank macht.

Gibt wirklich bessere Wege schneller und viel mehr Geld zu machen. Sowohl legal als auch illegal.

Nein

Wenn man möchte, kann man Therapie als Geldmachereit sehen, wenn man möchte auch als wichtige Hilfestellung bei psychischen Problemen.

Es stimmt, der Psychologe (oder die Psychologin) können nicht in deinen Kopf schauen - und weder wollen sie das, noch brauchen sie das. Hier hängt alles von den Erwartungen ab. Psychologen (oder besser: Psychotherapeuten) sehen ihre Aufgabe darin, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Kein Psychologe wird deine Probleme lösen. Das musst du schon selbst tun. Ein Thrapeut wird (in den meisten Fällen) mit dir gemeinsam erforschen, welche Lösungen es für deine Probleme geben könnte, die auch zu dir passen. Dafür braucht er deine Kooperation. Wenn du erwartest, dass er (oder sie) dir eine Lösung präsentiert, dann wirst du enttäuscht werden. Du bekommst Anregungen und kannst überprüfen, ob diese für dich hilfreich erscheinen, oder auch nicht. Die meisten Therapeuten fragen heute eher nach Zielen, als nach Problemen. Es wäre also gut, wenn du dir darüber Gedanken machen würdest, was du eigentlich willst. Die Aussage was du nicht willst, ist in den meisten Fällen nicht hilfreich. Wenn ich in eine Pizzeria gehe und sage, dass ich keine Pizza Funghi möchte, weiß der Kellner zwar was ich nicht möchte, weiß aber nicht, was ich möchte. Dann kann er mir auch nicht helfen, sondern maximal mir andere Pizzen anbieten. Und wenn ich auf jedes seiner Angebote sage dass es nicht passt, ohne Hinweise darüber zu geben in welche Richtung es gehen sollte, werde ich nichts bekommen. Und genauso läuft es in der Therapie. Es kann schon vorkommen, dass jemand nicht weiß was eigentlich möchte. Dann wäre der "Auftrag", eine "Forschungsreise", um gemeinsam danach zu suchen.

Auch ist meist die Vergangenheit weniger wichtig als das WOFÜR - wofür bist du in Therapie, und was möchtest du erreichen? Was sind deine Ziele, und was hindert dich daran diese Ziele zu erreichen? Und möglicherweise hast du in der Vergangenheit Verhaltensmuster (nach außen, oder nach innen) entwickelt, die nicht hilfreich sind um deine Ziele zu erreichen. Da kann ein Therapeut dir helfen diese Muster zu erkennen, und mit deiner Mitarbeit dir helfen, diese Muster zu verändern. Und wenn du bereit bist an dir zu arbeiten (und nicht in einer Konsumhaltung erwarten, dass ein Therpeut die Arbeit für dich macht), dann wirst du merken, dass du voran kommst - dann hast du die Hilfe zur Selbsthilfe genutzt, und dann ist es auch keine Geldmacherei.

Es gibt schon Therapeuten, die einem helfen wollen und können. Ich sehe das jetzt nicht nur als Geldmacherei. Klar weiß man selber meistens am besten, was man will/braucht. Mir wurden alle möglichen Sachen gesagt bzw. angedeutet, die ich haben soll (außer Depressionen). Ich will mich nicht in sowas reinsteigern. So gut und lange wie ich mich selber kennt diese Person mich nicht. Klar kann sie mir Denkanstöße und Tipps geben.

Nein

Naja - es ist ja das Geld der Krankenkassen, das die Therapeuten bekommen. Und Krankenkassen prüfen genau, welche Verfahren etwas bringen und welche nicht, da sie ja nur für Verfahren mit Mehrwert bereit sind zu zahlen.

Psychotherapie wird von den Krankenkassen bezahlt. Du kannst dir sicher sein, dass Therapie sein Geld wert ist. Natürlich gibt es gute und weniger gute Therapeuten... aber auch der Patient hat irgendwie eine Mitverantwortung, wie erfolgreich die Therapie ist...