Ist es euch wichtig eure Kinder später an der Brust zu füttern?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Ja, ist mir wichtig 80%
Wäre mir egal 20%

7 Antworten

Ja, ist mir wichtig

Beim ersten Kind hatte ich große Schwierigkeiten beim Stillen, aber es hat dann doch noch geklappt.

Manchmal ist es halt schlicht keine Frage des Wollens, sondern eher des Könnens.

Und es gibt wirklich viele Gründe, warum die Mutter mitunter nicht stillen kann, auch wenn sie noch so gerne will.

Und hierzulande ist das auch kein Drama. Es gibt ausreichend Ersatznahrung und Zugang zu sauberem Wasser.

Eine gute Bindung zum Kind entsteht, wenn Eltern (bzw. Bezugspersonen) sensibel und empathisch auf das Kind und seine Bedürfnisse reagieren und viel mit ihm interagieren.

Gar so magisch ist es übrigens auch nicht, höchstens ganz am Anfang. Stillen ist vor allem auch zeitintensiv und auf Dauer ziemlich langweilig. Mein erstes Kind war ein Genießer, da haben Stillmahlzeiten gerne mal 45 Minuten gedauert - dann gab es knappe zwei Stunden Pause und dann schon wieder 45 Minuten Stillen.

Und beim zweiten Kind stillt man dann eh oft nebenher mit Kind im Tragetuch, während man zB selbst etwas isst, aufräumt, Kind 1 vom Kindergarten abholt oder mit Kind 1 spielt etc.

Ja, ist mir wichtig

Wenn es für mich und das Kind funktioniert würde ich gerne stillen, zum einen wegen der Bindung, zum anderen auch wegen der Immunabwehr des Kindes, die dadurch gestärkt wird.

Wäre mir egal

"Diese magische Verbindung".... entsteht, egal ob man mit der Flasche abgepumpte Milch füttert/ mit der Flasche Milchnahrung füttert/ an der Brust stillt.

Denn nicht alleine das "anstöpseln" ist für die Mutter-Kind-Bindung verantwortlich. Es passiert über so viel mehr Interaktionen zwischen Mutter und Kind.

Beim Füttern mit der Flasche hat man das Baby ebenso im Arm liegen. Man sieht einander, man riecht und spürt und hört einander. Die Körpernähe ist vorhanden. Und auch im restlichen Alltag miteinander baut sich durch Interaktionen (Pflegen, sprechen, singen, umziehen, ins Bett bringen, etc pp) diese Bindung auf.

Eins von meinen kam als Frühchen auf die Welt. Meine Muttermilch zu geben war nahezu ausgeschlossen in unserer damaligen gesundheitlichen Situation. Das Colostrum bekams von mir (ich pumpte es ab und brachte es rüber zur Frühchenstation.... Alles unter ärztlicher Rücksprache, ob das in Ordnung ist wegen der Medis die mir dabei helfen sollten gesund zu werden). ....

Dieses Kind bekam also auch schon auf der Frühchenstation hauptsächlich die spezielle Milchnahrung. In jener Zeit gings erst einmal ums Überleben.

Das mit dem Aufbau der Bindung zueinander, geschah dann daheim nach zig Wochen. Und das klappte. Trotz Milchnahrung via Flasche

Spätes Edit:

Jenes damalige Frühchen nimmt uns Eltern, auch nach vielen gemeinsamen Jahren noch von sich aus in den Arm bzw. fragt uns "Darf ich dich umarmen". Sagt uns "Ich hab dich lieb". Vertrauen in uns ist also offenbar vorhanden.

Jenes Frühchen war auch bislang kaum mal krank. Eine sanfte Covid-Erkrankung, ansonsten vielleicht 2 Mal pro Jahr eine mittelmäßige Erkältung die nach wenigen Tagen langsam wieder abklingt.

Oh und, weil ich auch hier und da im Laufe der Jahre immer mal mit "Gestillte Kinder sind klüger und erfolgreicher in der Schule" konfrontiert wurde: Auch das ist so nicht ganz korrekt. Ob ein Kind "klug" ist/ erfolgreich ist in der Schule hängt nicht mit der Art der Säuglingsernährung zusammen (ob Flasche oder Brust, ob Milchnahrung oder Muttermilch der eigenen Mutter oder einer Amme).

Wäre mir egal

Hauptsache das Kind wird satt und groß, ob das nun mit Flasche oder Brust ist, war mir damals egal. Tja, ich hatte dann tatsächlich keine Milch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.
Ja, ist mir wichtig

"Magische Verbindung" ist etwas sehr idealisiert. Meine Kinder waren an der Brust alle immer schnell fertig. Länger als 10-15 min habe ich nie am Stück gestillt und das ca alle 2h (am Tag). Und das war auch gut so. Denn Stillen ist vor allem eines: Sehr langweilig. Viele Mütter lesen derweil ein Buch, schauen ins Handy etc. Fernsehen ist nicht zu empfehlen, wegen Blaulicht, Ablenkung und GEräuschen. Überhaupt sollte natürlich der Blickkontakt nicht gänzlich abbrechen. Dennoch wirst du dich beim Stillen schnell nach Nebentätigkeiten sehnen, oder dabei versuchen zu schlafen/ dösen.

Der Hauptgrund, warum ich mir ein "Nichtstillen" nicht vorstellen kann und konnte, ist meine eigene Faulheit. Wer will bitte diesen Aufwand ständig Flaschen zu säubern und Milch zu temperieren haben? Dann auch noch vorausschauender und planender agieren. Immer viel Gepäck mit sich herumschleppen, Nachts alles bereitsstehen haben oder noch schlimmer - aus dem Bett aufstehen müssen. Nein danke!


Rockige  15.05.2024, 20:44

Danke..... da kam grade eine Erinnerung hoch beim Lesen deines Textes. Irgendwo existiert noch ein Foto von mir, wie ich grade das Fläschchen gebe und dabei eingeschlief im Sitzen.

Ach, man gewöhnt sich an die jeweils gegebenen Umstände. Stillt man, achtet man sicher mehr auf eigene Ernährung, achtet darauf was man isst/ meidet zu sich zu nehmen. Stillt man, gewöhnt man sich an die Sache mit der Säuberung der Hilfsmittel, entwickelt dafür eine Routine und hat nötigenfalls ein ganzes Schrankfach voll Ersatzfläschchen/ Saugeraufsätze/ Drehverschlüsse.

Unser Sterilisator für diese Dinge (ich war zu faul den Kram im Kochtopf mit heißem Wasser zu sterilisieren) war mehrfach täglich im Einsatz.

Ist man unterwegs, sind in vielen Café´s Lokalen die dortigen Mitarbeiter gerne bereit dazu auf freundliche Anfrage hin erhitztes Wasser zu bringen weil die nächste Mahlzeit fürs Baby ansteht.

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