Glaubt ihr an Menschenrassen?

3 Antworten

Ich glaube nicht nur daran, dass es verschiedende Menschenrassen gibt, sondern weiß dies. Da wären z.B. der Homo Sapiens als auch der Neandertaler. Die haben sich allerdings mittlerweile eigendlich zu einer einzigen Rasse derartig vermischt, dass man hier nicht mehr von Unterschieden sprechen kann.

lg, Anna


wolf2051  18.05.2024, 08:32

Hi Peppie85,

sorry, aber heute wird unterschieden zwischen den beiden Arten (!) Homo sapiens (der zweite Teil wird immer klein geschrieben) und der Art Homo neanderthalensis. Du schreibst: "mittlerweile" .......... "vermischt". Es hat zwar früher einen gewissen Genfluss zwischen Homo sapiens und Homo neanderthalensis gegeben, aber letzterer ist vor immerhin etwa 40000 Jahren ausgestorben. Da mischt sich also nix mehr zwischen den genannten Arten.

Alle rezenten (also heute lebenden) Menschen gehören der Unterart Homo sapiens sapiens an. Unterschiedliche Rassen dieser Unterart sind nicht belegbar.

Grüßli: wolf

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Darwinist  18.05.2024, 08:36
@wolf2051
sorry, aber heute wird unterschieden zwischen den beiden Arten (!) Homo sapiens (der zweite Teil wird immer klein geschrieben) und der Art Homo neanderthalensis.

So eindeutig ist das nicht. Je nachdem, welcher "Schule" der Taxonomie (Splitter oder Lumper) man folgt, gelten anatomisch moderne Menschen und Neanderthaler als getrennte Arten oder als Angehörige einer Art. Für letzteres spricht z. B., dass beide sich miteinander fortpflanzen konnten und dass der Neanderthaler innerhalb der genetischen Variationsbreite des anatomisch modernen Menschen liegt.

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Peppie85  18.05.2024, 15:12
@wolf2051

Das ist richtg, aber in uns allen steckt immernoch ein kleines Bisschen Neanderthler. Du hast schon recht, dass die Neanderthaler in dem Sinne ausgestorben sind. aber dennoch, es gibt, oder besser gesagt gab eben mindestens 2 Rassen an Menschen.

so sehe ich das jedenfalls.

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Es gibt keine biologische Begründung dafür, die eine Einteilung des Menschen in unterschiedliche Rassen rechtfertigt. Ausnahmslos alle Menschen gehören ein und derselben Entwicklungslinie an, dem anatomisch modernen Menschen. Weder morphologisch noch genetisch ließe sich eine Unterscheidung verschiedener Rassen begründen. Eine ausführliche Begründung findest du in der Jenaer Erklärung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Nein, glaube ich nicht. Den Begriff "Rasse" hat ein Spinner namens Ernst Haeckel 1868 während seines Aufenthaltes in Afrika erfunden, um sich selbst der schwarzen Bevölkerung gegenüber überlegen zu fühlen. Dadurch entstand dann der Begriff Rassismus, und die Dinge nahmen seinen Lauf.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/mensch-rasse-begriff-wissenschaft-1.4946841


AutodidaktZ  18.05.2024, 05:54

Ich glaube er hat sich so schon überlegen Gefühlt, weil er halt ein berühmter Spinner war.

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VeryBestAnswers  18.05.2024, 06:21

Ernst Haeckel hat den Rassismus nicht erfunden. Die Rassenlehre der Neuzeit reicht mindestens bis ins 18. Jahrhundert zurück. Bereits im 15. und 16. Jahrhundert waren durch Kolonialismus und Sklaverei rassistische Ansichten verbreitet, und diese wurden besonders während der Aufklärung von Leuten wie Carl von Linné, Immanuel Kant und Johann Friedrich Blumenbach aufgegriffen und als "Wissenschaft" verkauft. Kant zum Beispiel verbreitete die Theorie, dass es 4 Menschenrassen gebe, die sich in ihrer Bildungsfähigkeit unterscheiden. Was, wie wir heute wissen, völliger Quatsch ist.

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Darwinist  18.05.2024, 08:48

Haeckel war sicher kein Spinner! Er hat in der Biologie den Forschungszweig der Ökologie begründet und maßgeblich dazu beigetragen, dass Darwins Evolutionstheorie in Deutschland populär wurde.

Man muss die Menschen immer im Kontext ihrer Zeit sehen. Haeckel lebte in der Zeit des Kolonialismus, während der der Glaube an eine Überlegenheit der "weißen Rasse" weit in Europa verbreitet war. Wenn du Haeckel deshalb als Spinner bezeichnest, musst du das wahrscheinlich bei deinen eigenen Vorfahren, die zu jener Zeit lebten, ebenfalls tun.

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Pumagirl21x  18.05.2024, 11:49
@Darwinist

Sorry, deinen Kommentar will ich nicht weiter kommentieren. Fühle mich irgendwie persönlich angegriffen. Dennoch denke ich, dass er sehr wohl ein S****** war, denn er hat die Vorlage für die Nationalsozialisten geschaffen, sich als führende Rasse zu sehen. Ich sag’ doch, ein echter... ach du weißt schon was ich meine. Lass es mich nicht ständig wiederholen.😉

Ich denke mal, meine Vorfahren waren auch sicherlich deine Vorfahren, na und, selbstverständlich würde ich das auch dann denken, wenn er mein direkter Vorfahre wäre.

Und hier noch etwas Gutenachtlektüre vielleicht gefällt es ja:

https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-127170

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11636621/

Übrigens wurde ich hier nach meiner Meinung gefragt, die steht ja jetzt da oben, und wenn es dir nicht gefällt, dann ist es dein Problem!

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Darwinist  19.05.2024, 09:08
@Pumagirl21x
Fühle mich irgendwie persönlich angegriffen.

Das ging doch überhaupt nicht gegen dich.

denn er hat die Vorlage für die Nationalsozialisten geschaffen, sich als führende Rasse zu sehen.

Dann müsstest du Darwin aber genauso als Spinner betrachten, weil Haeckel letztendlich nichts anderes gemacht hat als seine Theorie im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen und es war ja Darwins Theorie, auf die sich die Sozialsldarwinisten, Nazis und andere stützten, um ihre kruden Rassenideologien zu rechtfertigen. Letztlich können weder Darwin noch Haeckel etwas dafür, dass die Evolutionstheorie von den Nazis so schlimm missbraucht wurde - beide waren da schon lange tot.

Ich denke mal, meine Vorfahren waren auch sicherlich deine Vorfahren

Wenn man weit genug zurück geht, natürlich. Was ich damit aber meinte, war, dass im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert nationalistisches Gesankengut in der breiten Bevölkerung weit verbreitet war und dass man einen Menschen immer im Kontext seiner Zeit bewerten muss. Hagenbeck und andere Zoobetreiber veranstalteten zu jener Zeit "Völkerschauen", in denen exotische Menschenvölkern ausgestellt wurden. Aus heutiger Sicht geht das natürlich mit Recht gar nicht mehr, damals war das aber völlig normal. Die Zeit war eben eine andere.

Deshalb halte ich es für falsch, Darwin, Haeckel oder Hagenbeck als "Spinner" zu bezeichnen, die einfach Menschen ihrer Zeit waren. Die wirklichen Spinner sind doch die, die einfach nichts aus der Geschichte gelernt haben und heute noch dem "völkischen" Gedankengut anhängen - und das sind leider viel zu viele.

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Pumagirl21x  19.05.2024, 16:16
@Darwinist

Das ging doch überhaupt nicht gegen dich.

Mag sein, dass du es nicht so gemeint hast, aber dennoch habe ich es als etwas zu "persönlich" empfunden, während einer kritischen Hinterfragung zu meinen Ansichten meine Vorfahren zu erwähnen und mir zu sagen, wie ich über sie zu denken hätte, weil ich einen gewissen Standpunkt vertrete. 

Dann müsstest du Darwin aber genauso als Spinner betrachten

Und auch hier habe ich den Eindruck, leicht bevormundet zu werden. Nein, ich bin in meinen Gedanken frei, und nur ich alleine bestimme, ob ich so denken will oder nicht. Und selbst wenn ich jetzt zu dieser Aussage „Ja“ sagen würde, würde es dir ganz sicher keine Befriedigung geben in diesem Punkt richtigzuliegen, stimmt? Egal, ich will nicht noch zusätzlich über Darwin reden und eventuell bei dir noch eine weitere Welle der Empörung auslösen ;). Aber ich denke eben anders. Und ich denke, dass ich mich weniger "was auch immer" fühlen würde, wenn du deine Aussagen nicht für mich treffen würdest, sondern mich vielleicht einfach lieber nach meiner Meinung fragen könntest, wenn es dich wirklich interessiert. Egal.

Deshalb halte ich es für falsch, Darwin, Haeckel oder Hagenbeck als "Spinner" zu bezeichnen, die einfach Menschen ihrer Zeit waren.

Hm, so könnte man dann für viele Andere argumentieren, die bereits in der Vergangenheit, insbesondere während des Nationalsozialismus, schwere Verbrechen begangen haben.

Die wirklichen Spinner sind doch die, die einfach nichts aus der Geschichte gelernt haben und heute noch dem "völkischen" Gedankengut anhängen - und das sind leider viel zu viele.

Wundervoll, da haben wir doch einen gemeinsamen Nenner gefunden.

Vielleicht sollten wir es dabei belassen. Was sagst du? Ich wäre dir wirklich nicht böse drum.

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