Frage an Christen: Warum ist das (wahre) Christentum keine Religion?

13 Antworten

Für die meisten Menschen - selbst für Christen - ist Jesus ein Religionsstifter und das Christentum eine Religion; die unterschiedlichen christlichen Denominationen und Kirchen werden als Religionsgemeinschaften bezeichnet. Das aber trifft die Sache nicht.

Das Christentum ist - wenn es richtig verstanden wird - keine Religion: Es geht hier nicht um Pflichterfüllung und die Einhaltung von Geboten, Fastenzeiten, Ritualen und festen Gebetszeiten, sondern um die lebendige Beziehung zu Gott, der mit uns Gemeinschaft haben möchte. Schon im Paradies war Gott mit den ersten Menschen gern zusammen; nur die Sünde trennte uns von Gott. Wer aber Jesus als ganz persönlichen Erretter und Erlöser angenommen hat, tritt in diese Beziehung; der Begriff "persönlich" zeigt, dass wir mit unseren Herzen dabei sein müssen. Dadurch wird die Beziehung lebendig.

 Religion hat zu viele, menschengemachte Regeln, sie verhindert die Eigeninitiative, sie ist büro- und technokratisch. Religiöse Menschen tun Dinge aus Pflicht, so sehr sie auch von der Richtigkeit ihrer Religion und der darin vorhandenen Gebote überzeugt sind. Wer aber eine lebendige Beziehung zu Jesus hat, tut Dinge aus Liebe zu Gott und Seinen Geschöpfen. Das ist ein grosser Unterschied.

Was wir auf dieser Welt als "Religion“ wahrnehmen ist in weiten Teilen der eigenmächtige Versuch des Menschen, seine Beziehung zu Gott zu regeln und in den Griff zu kriegen, während christlicher Glaube gerade kein menschliches Unternehmen ist, sondern sich als Wirkung Gottes und seiner Offenbarung versteht. Religion ist eine Technik, um göttliche Mächte zu besänftigen und zu bändigen. Christlicher Glaube aber erkennt, dass solche Techniken Gott gegenüber nicht funktionieren.

Bei Jesus gibt es auch noch einen weiteren, gravierenden Unterschied:

Religion vermag uns ein gutes Gefühl geben, sie mag uns zu moralischen, ethischen Handeln, zu guten Werken anleiten, aber retten kann sie uns nicht. Es gibt auch keine einzig wahre Religion, sondern nur einen wahren Glauben, eine Wahrheit und die ist Jesus!

Religion ist eine menschliche Veranstaltung, in der der Mensch Gott erkennen und verstehen will, um dann planmäßig auf ihn einzuwirken und von seiner Kraft zu profitieren. Doch im christlichen Glauben bemächtigt sich nicht der Mensch Gottes, sondern Gott bemächtigt sich des Menschen.

Religion sucht nach erfolgversprechenden Methoden und Verhaltensweisen, um mit Gott klar zu kommen. Sie macht ihn zum Gegenstand neugierigen Forschen,will ihn durchschauen, um sein Verhalten voraussagen und steuern zu können

Und darum sollten wir unser Christentum (jedenfalls in diesem Sinne) nicht als Religion begreifen, sondern als Alternative zur Religion und als Gegenentwurf. Denn nicht wir als Christen schaffen und gestalten unsere Beziehung zu Gott, sondern Gottes Geist tut das in uns und für uns.

Unser Gott ist auch prinzipiell nicht erkennbar oder erforschbar, es sei denn in dem, was er aus eigenem Willen von sich hat wissen lassen. Und wir können uns auch nicht bei ihm "lieb Kind“ machen, weil wir stets Sünder bleiben und unsere Versuche des Wohlverhaltens regelmäßig scheitern.

Da wir alles, was wir haben, von Gott haben, können wir ihm nichts opfern oder schenken, was ihm nicht sowieso gehörte. Und weil wir ihm jeden Dienst schulden, verdienen wir auch keinen Lohn, sondern müssen allein auf Gnade setzen. Wir können Gott nicht so durchschauen und manipulieren, wie wir einen physikalischen Zusammenhang oder einen Mitmenschen durchschauen und manipulieren. Und wir können Gott gegenüber auch keine Vertragspartner sein, weil ihm gegenüber niemand Rechte hat. 

Ja, zum Glauben gelangen wir eigentlich erst, wenn wir erkennen, dass Religion als menschliches Projekt scheitern muss, und folgerichtig nicht mehr versuchen, die Sache mit Gott in den Griff zu kriegen. In der Religion will der Mensch Kontrolle gewinnen, doch im Glauben überlässt er die Kontrolle dem, an den er glaubt… 

Wer religiös sein will, um dadurch ewiges Leben zu erlangen, liebt nicht Gott, sondern das ewige Leben. Und wer gute Werke tut, um bei Gott Anerkennung zu finden, der liebt nicht das Gute, sondern die Anerkennung. Wenn aber das das Wesen der Religion ausmacht, dass sie wegen menschlicher Ziele bei Gott vorstellig wird, dann fängt der Glaube erst an wo die Religion aufhört. 

 Christen feiern natürlich Gottesdienste, tun’s aber hoffentlich nicht in der Absicht, bei Gott Eindruck zu schinden oder Fleißpunkte zu sammeln. Wir freuen uns gewiss auf den Himmel, aber eben nicht wie auf einen verdienten Lohn, sondern wie auf ein unverdientes Geschenk.

 Wir strengen uns natürlich an richtig zu handeln, stellen uns aber nicht vor, dass Gott uns lieben müsste, weil wir alles richtig machen. Vielmehr sollte unser Glaube frei sein von jeder Art der Berechnung. Es darf nie darum gehen, etwas bei Gott zu erreichen, sondern nur darum, Gott zu erreichen.

Natürlich ist es das. Es ist ein Glaubenssystem durch einen Wanderprediger entstanden. Kein Mensch weiß ob es sich wirklich so zugetragen hat, wie es in der Bibel steht.

Andere Glaubenssysteme sind auch nicht von irgendeinen Teufel sondern von Menschen gemacht.

Das verstehen nur einige freikirchliche Gemeinschaften, die sich Evangelikale nennen. Sie lehnen den Begriff Religion deshalb ab, weil sie meinen, dies sei schon eine Werksgerechtigkeit. Als Religion bezeichnen sie alle menschliche Anstrengungen, zu Gott zu kommen. Beim Evangelium hingegen ist es umgekehrt: Gott selbst handelt und kommt auf den Menschen zu. In Konsequenz dazu bezeichnen sie den biblischen Weg nicht als Religion.

Wir dagegen stimmen zwar zu, dass Gottes Gnade uns rettet, aber dass Gott uns diese nicht aufzwingt, sondern wir mitwirken müssen durch Annahme und tätige Gottes- und Nächstenliebe. Wir sind Wesen aus Leib und Seele und sind von Gott so geschaffen, in Beziehung zu ihm treten zu können. Er hat uns Freiheit gegeben und diese Freiheit ermöglicht uns, sein Gnadengeschenk anzunehmen und mit Seiner Gnade durch gute Werke mitzuwirken. Wir halten es mit den Kirchenvätern wie Augustinus, der gesagt hat "Der, der dich ohne dich erschaffen hat, will dich nicht ohne dich erlösen." Alles andere ist erst seit Luthers Sola-Dogma "Sola gratia" entstanden und eine der vielen Irrlehren der Reformation.

Religion ist das was der Mensch aus dem einfachen Glauben an Jesus gemacht hat. Die ganzen Zeremonien, der Pomp in den Kirchen, das Verehren von zusätzlichen Personen, usw. Was hat das noch mit den biblischen Lehren zu tun?

Der einfache Glaube an Jesus und seinen Tod und an das, was in der Bibel steht - bedeutet für mich auch nicht Religion.

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Das 'Christentum' wird deshalb Christentum genannt, weil Menschen sich dazu entschlossen haben, Jesus Christus zu folgen. Also das tun, was Jesus getan oder gelehrt hat. Was das ist, finden Christen im neuen Testament.

Es gibt allerdings 2kleine Unterschiede in der Definition. Das "Christentum" und die "Christenheit"

Im Gegensatz zum "Christentum" ist die "Christenheit" ein Mix zwischen christlichen und heidnischen Glauben. Um es Heiden zu erleichtern, zum Christentum zu wechseln, ist die kath. Kirche zu Begin Kompromisse eingegangen, und so musste es diesen Unterschied geben. Das Christentum ist daher die eigentlich 'wahre Religion', die der Bibel entspricht.

Warum aber das Christentum keine Religion sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer sagt das.